Savigny-sur-Seille

Savigny-sur-Seille
StaatFrankreich
RegionBourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.)Saône-et-Loire (71)
ArrondissementLouhans
KantonCuiseaux
GemeindeverbandTerres de Bresse
Koordinaten46° 41′ N, 5° 7′ O
Höhe183–210 m
Fläche14,48 km²
Einwohner406 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte28 Einw./km²
Postleitzahl71440
INSEE-Code

Vorlage:Infobox Gemeinde in Frankreich/Wartung/abweichendes Wappen in Wikidata

Savigny-sur-Seille ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Cuiseaux. Die Gemeinde hat 406 Einwohner (Stand 1. Januar 2019).

Geografie

MontretBrangesSornayBantangesRancyHuilly-sur-SeilleLa FretteSaint-Vincent-en-BresseSaint-André-en-BresseSavigny-sur-Seille mit seinen Nachbarorten
Über dieses Bild

Savigny-sur-Seille liegt in der Landschaft Bresse, im Süden des Arrondissement Louhans, neun Kilometer westlich von Louhans. Die südliche Gemeindegrenze wird durch die Seille[1] gebildet. Die nordwestliche Gemeindegrenze bildet das Flüsschen La Serrée[2], das anschließend das südliche Gemeindegebiet durchfließt und in die Seille mündet. Die östliche Gemeindegrenze bildet der Ruisseau de Barbette[3] bis er in die Seille mündet, die anschließend die Grenze bildet. Das östliche und das nördliche Gemeindegebiet sind recht stark bewaldet. Auf dem Gebiet der Gemeinde Savigny-sur-Seille finden sich keine wichtigen Straßen und keine Brücken, die über die Seille führen. Zur Gemeinde gehören die folgenden Weiler und Fluren: Ancelins, Arbain, Arcy, Bief-Flochard, Borde, Brigot, Bugières, Cadoles, Chavannes, Chêne-Guyot, Copin, Deschezeaux, Grimolle, London, Michaudière, Molaise, Murot, Pilloux, Pin, Renardière, Roupoix, Serpent-London, Thiellay, Thion, Vallin[4].

Klima

Das Klima in Savigny-sur-Seille ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die effektive Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger ist Cfb. Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 11,0 °C. Innerhalb eines Jahres fallen 803 mm Niederschläge.

Savigny-sur-Seille
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
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Temperatur in °CNiederschlag in mm
Quelle: climate-data.org
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Savigny-sur-Seille
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Max. Temperatur (°C)4,96,912,415,819,923,525,625,121,715,69,65,3Ø15,6
Min. Temperatur (°C)−1,0−0,32,65,59,012,514,413,911,47,03,20,2Ø6,6
Temperatur (°C)1,93,37,510,614,418,020,019,516,511,36,42,7Ø11
Niederschlag (mm)605757587877587777667563Σ803
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Toponymie

Bereits 885 wird Saviniangas erstmals erwähnt, 960 wird in den Büchern des Klosters Saint-Marcel hingewiesen auf: Capella sita in comitatu Lugdunensi, in Villa Saviniaco, dicita in honore beate Dei genitricis Marie (deutsch: Die Kapelle in der Grafschaft von Louhans, beim Haus des Saviniacus, geweiht der seligen Jungfrau Maria Mutter Gottes). Diese Kapelle wurde im 12. Jahrhundert zur heutigen Kirche erweitert, die Kapelle bildet den heutigen Chor[5]. Aus der Erwähnung eines Savinius können wir schließen, dass der Ort bereits in gallo-römischer Zeit besiedelt war und schließlich zum Ortsnamen Savigny führte. Der Zusatz -sur-Seille ist bereits sei 1366 verbürgt.

Geschichte

Der Ort liegt auf einer Anhöhe über der Seille, bemerkenswert ist die Tatsache, dass südlich des Ortes bis zur Seille über 500 bis 800 Meter keine Gebäude vorhanden sind. Durch den Wald La Renardière führt noch eine alte Römerstraße von Les Pilloux nach Copin. 1289 verkaufte der Graf von Savoyen seine Schlösser und Ländereien in Cuisery, Sagy und Savigny dem Herzog Robert II. von Burgund. Der Donjon von Thiellay wird seit 1270 erwähnt, das zugehörige Schloss, von dem noch Reste sichtbar sind, wurde durch die Familie de Vienne erbaut. 1503 wird ein Hafen in Thiellay genannt, damals wurde eine Fähre betrieben, die 1910 noch immer in Betrieb war. Thiellay war ein eigenes Lehen, das während mehr als einem Jahrhundert im Besitz einer Familie de la Curne war, die das Schloss bis 1720 bewohnte. Danach gehörte es dem Marquis de Bourbonne, dem 1748 durch Heirat auch das Lehen la Michaudière zufiel. Einer Familie de la Michaudière entsprangen zwei Maires von Louhans und Magistraten in Dijon und Paris. Die übrigen Gebiete von Savigny gehörten den Grafen von Branges.

1838 wurde in Savigny Eisenerz abgebaut und es wurden Fassreifen hergestellt. Einer der zwei letzten Messerhersteller der Bresse arbeitete in Savigny. Die erste Mairie-Schule wurde 1846 erbaut, 1872 das Pfarrhaus, 1883 wurde die Kirche erweitert, 1902 eine Schule für Mädchen erstellt und 1904 ein neues Knabenschulhaus. Eine Mühle in Deschezeau bestand bis in die 1960er Jahre an der Serrée. 1988 bestanden 39 Landwirtschaftsbetriebe

Die Gemeinde liegt in einem recht heiklen Gebiet, indem die Zuflüsse der Seille große Strecken des Jurafusses entwässern. Aus neuester Zeit werden folgende Naturkatastrophen vermerkt:

  • Sturmschäden vom 6. – 10. November 1982
  • Überschwemmungen und Murgang vom 8. – 31. Dezember 1982
  • Überschwemmungen und Murgang vom 12. – 13. Mai 1983
  • Überschwemmungen und Murgang vom 24. – 26. Oktober 1999
  • Erdbewegungen als Folge der Trockenheit und anschließendem Wasserausgleich vom 1. Juli – 30. September 2003

Heraldik

Die Gemeinde verwendet für ihr offizielles Papier ein Wappen, das auf die Familie La Michaudière zurückgeht, die ehemaligen Herren von Savigny. Blasonierung: In Blau ein goldener Balken, belegt mit einer gehenden, schwarzen Windhündin mit rotem Halsband. Der Weiler Michaudière führt ebenfalls ein Wappen, das jedoch einen laufenden Windhund enthält, während die Gemeinde eine gehende Windhündin blasoniert.[6]

Bevölkerung

Anzahl Einwohner
(Quelle: [7])
Jahr179318001821183118411851186118721881189119011911192119311946196219751990199920062011
Einwohner972842801815859864853856931887811765674595557426372382360373457
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Wirtschaft und Infrastruktur

In der Gemeinde befinden sich nebst Mairie und Kirche 16 Landwirtschaftsbetriebe, eine Bäckerei, sechs Betriebe der Baubranche und zwei der Waldwirtschaft. Als AOC-Produkte sind in Savigny-sur-Seille Crème et beurre de Bresse[8][9] zugelassen, ferner Volaille de Bresse[10] und Dinde de Bresse.[11]

Bildungseinrichtungen

In der Gemeinde besteht eine École primaire (École maternelle und École élémentaire), die der Académie de Dijon[12] untersteht und von 42 Kindern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A[13].

Literatur

  • Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).

Weblinks

Commons: Savigny-sur-Seille – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Savigny-sur-Seille. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
  • Savigny-sur-Seille. im Verzeichnis der Gemeinden Frankreichs. Abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
  • Savigny-sur-Seille. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
  • Savigny-sur-Seille. in Archives départementales. Département Saône-et-Loire, abgerufen am 21. Januar 2016 (französisch).

Einzelnachweise

  1. La Seille, Länge 100.0 km, Zufluss zur Saône, Quelle bei 46° 45′ 52,2″ N, 5° 41′ 30,8″ O in Ladoye-sur-Seille auf ca. 390 m, Mündung bei 46° 31′ 10,6″ N, 4° 56′ 20,8″ O in La Truchère auf ca. 169 m, La Seille auf sandre.eaufrance.fr
  2. La Serrée, Länge 11,6 km, Zufluss zur Seille, Quelle bei 46° 41′ 31,2″ N, 5° 6′ 57,2″ O in Montret auf ca. 204 m, Mündung bei 46° 36′ 57,2″ N, 5° 4′ 45,5″ O in Savigny-sur-Seille auf ca. 175 m, La Serrée auf sandre.eaufrance.fr
  3. Ruisseau de Barbette, Länge 6.0 km, Zufluss zur Seille, Quelle bei 46° 40′ 12″ N, 5° 7′ 9,5″ O in Montret auf ca. 206 m, Mündung bei 46° 37′ 51,2″ N, 5° 7′ 48,7″ O in Sornay auf ca. 175 m, Ruisseau de Barbette auf sandre.eaufrance.fr
  4. Dictionnaire Topographique de Saône-et-Loire. (PDF) Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 16. April 2015 (französisch, Suchbegriff: Ctrl+F Savigny-sur-Seille).
  5. Kurzbeschrieb der Kirche. (PDF) von Savigny-sur-Seille. La Pastorale du Tourisme en Saône et Loire, abgerufen am 30. Mai 2015 (französisch).
  6. Armorial des communes. Savigny-sur-Seille. In: Archives départementales. Le Département Saône-et-Loire, abgerufen am 16. Januar 2016 (französisch, Originalblasonierung: D'azur à la fasce d'or chargée d'une levrette marchant, de sable accolée de gueules).
  7. Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. Abgerufen am 2. Januar 2015 (französisch).
  8. Crème de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  9. Beurre de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  10. Poulet de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  11. Dinde de Bresse. auf INAO, L'Institut national de l'origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  12. Homepage der Académie de Dijon. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
  13. Ferien- und Feiertagsplan der Zone A. Savigny-sur-Seille. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).

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