Santo Varni

Büste Santo Varnis von Maria Ighina Barbano (1894)

Santo Varni (* 1. November 1807 in Genua; † 11. Januar 1885 ebenda) war ein italienischer Bildhauer.

Leben

Santo Varni stammte aus einfachen Verhältnissen und lernte bei einem Silberschmied und beim Holzbildhauer Angelo Olivari. Ab 1821 studierte er an der Accademia Ligustica di Belle Arti in Genua, zunächst bei Bartolomeo Carrea und dann bei Giuseppe Gaggini. Er wurde Mitarbeiter Gagginis und machte sich auf den Ausstellungen der Akademie einen Namen. Von 1835 bis 1837 bildete er sich in Florenz bei Lorenzo Bartolini weiter. Im November 1837 folgte er Gaggini, der von König Karl Albert nach Turin berufen worden war, als Professor für Bildhauerei an der Accademia Ligustica nach, was er bis zu seinem Tod 1885 blieb. Zu seinen Schülern gehörten unter anderen Giulio Monteverde, Antonio Allegretti, Giuseppe Benetti, Giovanni Scanzi, Santo Saccomanno, Pietro Costa und Augusto Rivalta.

Zu Varnis Werken gehören Statuen, Reliefs, Porträtbüsten und Grabdenkmäler, insbesondere für den 1851 eröffneten Monumentalfriedhof Staglieno. Für diesen schuf er 40 Grabdenkmäler für Aristokraten, Unternehmer und berühmte Persönlichkeiten. Um die Arbeit zu bewältigen, erstellte er ein Repertoire an Motiven, die er in der Ausführung variierte. Zahlreiche Arbeiten entstanden für das Haus Savoyen, wofür er von Karl Albert zum Hofbildhauer ernannt wurde. Stilistisch stehen Varnis Skulpturen am Übergang vom Klassizismus zum Naturalismus.[1]

Varni hatte auch ein großes Interesse an Archäologie und stand in Kontakt mit den wichtigsten Persönlichkeiten aus Kunst und Archäologie in Italien. Er war ein leidenschaftlicher Sammler und erwarb Tausende von Objekten, hauptsächlich Skulpturen und Zeichnungen, aber auch Gemälde, Keramiken, Bronzen sowie eine große Anzahl von archäologischen Stücken, wofür er in seinem Haus ein privates Museum und eine Fachbibliothek einrichtete. Seine Sammlungen wollte er nach seinem Tod der Stadt Genua vermachen, aufgrund von Erbstreitigkeiten wurden sie jedoch 1887 durch ein Auktionshaus verkauft. 25 antike Skulpturen konnten für Museen in Genua erworben werden, der größte Teil der Sammlung wurde jedoch verstreut.[2]

Auszeichnungen

Werke

L'amore che doma la forza (1858/65), Galleria d'Arte Moderna, Genua
Grabmal Giuseppe Paradis, Friedhof Staglieno (1865)
Allegorie des Glaubens, Friedhof Staglieno (1875)

Literatur

Weblinks

Commons: Santo Varni – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Varni, Santo. In: Enciclopedia on line. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom. Abgerufen am 29. März 2022.
  2. a b Die Rekonstruktion der Sammlung antiker Skulpturen des Bildhauers Santo Varni in Genua. Archäologisches Institut der Universität zu Köln, 27. März 2018, abgerufen am 29. März 2022
  3. La statua di Garibaldi più antica della Liguria. In: Città della Spezia, 14. März 2011, abgerufen am 29. März 2022

Auf dieser Seite verwendete Medien

Tomba Paradis Cimitero di Staglieno.jpg
Autor/Urheber: Postcrosser, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Dieses Bild zeigt ein Denkmal, das zum Kulturerbe Italiens gehört. Dieses Denkmal nimmt am Wettbewerb Wiki Loves Monuments Italia 2014 teil.
Santo Varni by Maria Ighina Barbano (1861-1926), 1894, marble - Accademia Ligustica di Belle Arti - DSC02243.JPG
Autor/Urheber: Daderot, Lizenz: CC0
Exhibit in the Accademia Ligustica di Belle Arti, Genoa, Italy. This artwork is old enough so that it is in the public domain. Photography was permitted in the museum without restriction.
Genova-Staglieno-DSCF1036.JPG
Autor/Urheber: Twice25 e Rinina25, Lizenz: CC BY 2.5
Allegory of Faith (or Religion), by Santo Varni, in the Cemetery of Staglieno in Genoa, Italy.
Santo varni, l'amore che doma la forza, 1858-65.jpg
Autor/Urheber: Sailko, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Dieses Bild zeigt ein Denkmal, das zum Kulturerbe Italiens gehört. Dieses Denkmal nimmt am Wettbewerb Wiki Loves Monuments Italia 2016 teil.