Santa Marta

Santa Marta
Koordinaten: 11° 14′ N, 74° 12′ W
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Santa Marta
Santa Marta auf der Karte von Kolumbien
Colombia - Magdalena - Santa Marta.svg
Lage der Gemeinde Santa Marta auf der Karte von Magdalena
Basisdaten
StaatKolumbien
DepartamentoMagdalena
Stadtgründung29. Juli 1525
Einwohner552.391 (2022)
– im Ballungsraum827.989
Stadtinsignien
Flag of Santa Marta.svg
Escudo de Santa Marta (Magdalena).svg
Detaildaten
Fläche1472 km2
Bevölkerungsdichte375 Ew./km2
Höhem
GewässerKaribik
ZeitzoneUTC−5
StadtvorsitzVirna Lizi Johnson Salcedo (2020–2023)
Websitewww.santamarta.gov.co
Collage Santa Marta.jpg
Strand von Santa Marta: El Rodadero
Strand von Santa Marta: El Rodadero
Kathedrale von Santa Marta
Kathedrale von Santa Marta

Santa Marta ist die Hauptstadt und eine Gemeinde (municipio) im Departamento del Magdalena in Kolumbien. Seit 1534 ist Santa Marta Sitz des Bistums Santa Marta.

Geographie

Santa Marta liegt an der Karibikküste Kolumbiens, 992 km von Bogotá entfernt. Südöstlich vom städtischen Teil hat die Gemeinde einen Anteil an der Sierra Nevada de Santa Marta mit den höchsten Bergen Kolumbiens, dem Pico Cristóbal Colón sowie dem Pico Simón Bolívar, beide mit einer Höhe von jeweils 5775 Metern ü. M. In der Sierra Nevada auf dem Gemeindegebiet befindet sich die Ruinenstadt Ciudad Perdida. Nördlich des Stadtgebiets liegt der Fischer- und Touristenort Taganga, ein corregimiento von Santa Marta.

Im Osten der Gemeinde befindet sich der Nationalpark Tayrona. Der Reiz der Landschaft liegt einerseits in der Karibik mit ihrem warmen Wasser und den Korallenriffen direkt am Strand und andererseits an den schneebedeckten Gipfeln der Sierra Nevada.

Die Gemeinde grenzt im Norden und Westen an das Karibische Meer, im Süden an Ciénaga und Aracataca und im Osten an Dibulla in La Guajira und an Valledupar im Departamento del Cesar.[1]

Bevölkerung

Die Gemeinde Santa Marta hat 552.391 Einwohner, von denen 495.072 im städtischen Teil (cabecera municipal) der Gemeinde leben. In der Metropolregion leben 827.989 Menschen (Stand: 2022).[2]

Politische Organisation

Santa Marta befindet sich im Departamento del Magdalena. Der Bürgermeister der Stadt wird demokratisch gewählt und regiert jeweils für vier Jahre.

Verwaltungsgliederung
Das Stadtgebiet ist in neun Comunas aufgeteilt:Zum ländlichen Gebiet Santa Martas gehören:
  1. María Eugenia – Pando
  2. Comuna Central
  3. Pescaíto – Almendro – Juan XXIII
  4. Polideportivo – El Jardín
  5. Santa Fe – Bastidas
  6. Mamatoco – 11 de Noviembre
  7. Gaira – Rodadero
  8. Pozos Colorados – Don Jaca
  9. Parque – Bureche
  • Bonda (Corregimiento)
  • Calabazo (Caserío)
  • Guachaca (Corregimiento)
  • Minca (Corregimiento)
  • Taganga (Corregimiento)
  • Buritaca (Ciudad Perdida), (Caserío)
  • Tigrera (Caserío)
  • Cabañas de Buritaca (Caserío)
  • Cañaveral (Agua Fría), (Caserío)
  • Colinas de Calabazo (Caserío)
  • Curvalito (Caserío)
  • Guacoche (Caserío)
  • Marquetalia (Caserío)
  • Paz del Caribe (Caserío)
  • Perico Aguao (Caserío)
  • La Olla
  • La Revuelta
  • Las Colinas
  • El Trompo
  • La Aguacatera
  • Machete Pelao
  • México
  • Valle de Gaira
  • Playa Blanca
  • La Planta
Metropolregion
Metropolregion Santa Marta

Zur inoffiziellen Metropolregion Santa Marta gehören neben Santa Marta die Gemeinden Ciénaga, Puebloviejo und Zona Bananera.

Geschichte

Die Stadt wurde am 29. Juli 1525 vom Conquistador Rodrigo de Bastidas als eine der ersten heute noch bestehenden spanischen Städte[3] auf dem amerikanischen Festland gegründet. Ca. 16 km vom Stadtzentrum entfernt befindet sich die Quinta de San Pedro de Alejandrino, auf der am 17. Dezember 1830 der Freiheitskämpfer Simón Bolívar verstarb.[4]

Präkolumbianische Zeit

Vor der Ankunft der Europäer war der südamerikanische Kontinent von einer Reihe von indigenen Gruppen bewohnt. Aufgrund einer Kombination aus tropischem Wetter, erheblichen Niederschlägen und der Zerstörung und Verfälschung vieler Aufzeichnungen durch spanische Konquistadoren ist unser Verständnis der Völker dieser Region begrenzt.

Die Tairona bildeten mittelgroße bis große Bevölkerungszentren, bestehend aus Steinpfaden, Terrassen, geschützten Wasserstraßen und Flächen für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Ihre Wirtschaft bestand in erster Linie aus der Landwirtschaft und dem Anbau von Mais, Ananas, Maniok und anderen lokalen Lebensmitteln. Die Tayrona gelten für ihren Zeitraum als recht fortgeschritten. Die erhaltenen archäologischen Stätten bestehen aus gebildeten Terrassen und kleinen unterirdischen Steinkanälen. Die bedeutendste erhaltene Stätte der Tairona ist die Ciudad Perdida (spanisch Verlorene Stadt), auch Teyuna (indigener Name). Die Tairona waren auch dafür bekannt, aktiv Salz zu sammeln und zu verarbeiten, das ein wichtiges Handelsgut war. Wir wissen, dass sie mit anderen indigenen Gruppen entlang der Küste und im Landesinneren Handel trieben. Archäologische Ausgrabungen haben bedeutende Werke in den Bereichen Keramik, Steinmetzarbeit und Goldschmiedekunst gefunden.

Wirtschaft

Santa Marta ist nicht nur eine wichtige Hafenstadt mit Umschlag von Stückgut und Kohle, sondern auch ein Touristikzentrum mit einem ausgedehnten Hotelgebiet und Vergnügungsstätten. Vor allem El Rodadero ist eine beliebte Sommerfrische der Kolumbianer mit umfassenden Angebot an Diskotheken und Bars.

Rund um die Stadt wird intensiv Landwirtschaft betrieben, es werden Palmen, Bananen und Mangobäume angepflanzt. Bananen, teilweise aus nachhaltigem Anbau gemäß SAN-Standard, werden über den Hafen nach Europa exportiert.[5][6]

Infrastruktur

Santa Marta verfügt über einen Flughafen, den Aeropuerto Simón Bolívar, der insbesondere von Bogotá, Medellín und Cali aus angeflogen wird. Mit dem Auto kann Santa Marta über die Fernstraßen Troncal del Caribe (I-90), die die Stadt mit Barranquilla, Cartagena und Riohacha verbindet, und Troncal del Magdalena (I-45), die die Stadt mit dem Landesinneren verbindet, erreicht werden. In der Vergangenheit hatte die Eisenbahnstrecke Ferrocarril de Santa Marta eine wichtige Bedeutung.

Sport

In Santa Marta ist der Fußballverein Unión Magdalena ansässig, der aktuell seit 2005 in der zweiten kolumbianischen Liga spielt. Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte war bislang die Erstliga-Meisterschaft 1968. Das ursprüngliche Heimstadion von Unión Magdalena war das Estadio Eduardo Santos, das aber 2013 wegen Baufälligkeit geschlossen wurde,[7] weswegen der Verein für mehrere Jahre in andere Städte ausweichen musste. Seit 2018 ist das neue Heimstadion von Unión Magdalena das Estadio Sierra Nevada, das für die Juegos Bolivarianos 2017 neu gebaut wurde.[8][9] Aus Santa Marta stammen drei der wichtigsten kolumbianischen Fußballspieler: Carlos Valderrama, Antony de Ávila und Falcao.

Städtepartnerschaften

Galerie

Söhne und Töchter der Stadt

Klimatabelle

Santa Marta
Klimadiagramm
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Temperatur in °CNiederschlag in mm
Quelle: wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Santa Marta
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Max. Temperatur (°C)32,933,333,733,332,632,432,532,231,631,331,532,0Ø32,4
Min. Temperatur (°C)21,622,623,724,825,024,524,124,023,823,723,221,8Ø23,6
Niederschlag (mm)731104160554965934410Σ438
Sonnenstunden (h/d)9,39,08,27,57,37,57,16,96,76,27,29,0Ø7,7
Regentage (d)0001475710951Σ49
Luftfeuchtigkeit (%)696866697372717376757469Ø71,3
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Weblinks

Commons: Santa Marta – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Santa Marta. Alcaldía de Santa Marta – Magdalena, abgerufen am 11. Juni 2019 (spanisch, Webseite der Gemeinde Santa Marta).

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Geografía. Alcaldía de Santa Marta – Magdalena, abgerufen am 11. Juni 2019 (spanisch, Informationen zur Geographie der Gemeinde).
  2. ESTIMACIONES DE POBLACIÓN 1985–2005 Y PROYECCIONES DE POBLACIÓN 2005–2020 TOTAL DEPARTAMENTAL POR ÁREA. (Excel; 1,72 MB) DANE, 11. Mai 2011, abgerufen am 11. Juni 2019 (spanisch, Hochrechnung der Einwohnerzahlen von Kolumbien).
  3. Das 1519 gegründete Panama-Stadt ist die bekannteste der ersten spanischen Städte in Amerika, andere frühere Stadtgründungen misslangen oder haben nicht solche zentrale Bedeutung auf der Weltkarte, wie etwa die erste spanische Stadt auf Südamerikas Festland, Cumaná, bis heute bedeutende venezolanische Hafenstadt.
  4. Historia. Alcaldía de Santa Marta – Magdalena, abgerufen am 11. Juni 2019 (spanisch, Informationen zur Geographie der Gemeinde).
  5. Christian Seiler: Die Banane ist ein Spiesser. Porträt unserer Lieblingsfrucht. Das Magazin, Tamedia, Zürich 1. Oktober 2016, S. 10–15.
  6. Nina Sigrist: Die perfekte Banane. Migros-Magazin Zürich, 10. Oktober 2016, S. 38–45.
  7. Alcalde de Santa Marta descarta restaurar el estadio Eduardo Santos. eltiempo.com, 11. Februar 2015, abgerufen am 11. Juni 2019 (spanisch).
  8. Confirmado: el ‘Ciclón’ volverá a soplar en Santa Marta. seguimiento.co, 12. Dezember 2017, abgerufen am 11. Juni 2019 (spanisch).
  9. Se hizo oficial el regreso de Unión Magdalena a Santa Marta. futbolred.com, 29. Januar 2018, abgerufen am 11. Juni 2019 (spanisch).
  10. http://www.miamibeachfl.gov/city-hall/tourism-culture-and-economic-development/culture-art-in-public-places/santa-marta-columbia/@1@2Vorlage:Toter Link/www.miamibeachfl.gov (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  11. Bucaramanga y Santa Marta ya son ciudades hermanas. vanguardia.com, 6. Juli 2009, abgerufen am 11. Juni 2019 (spanisch).

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Памятник основателю города Родриго де Бастидас.jpg
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Памятник основателю города Родриго де Бастидас
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на одной из улиц города
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Estadio Eduardo Santos
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Escudo de la ciudad de Santa Marta (Magdalena) (estilo republicano).

"Señalándose por armas y emblema de su nueva dignidad, El Escudo de Santa Marta. En primer plano se observa la imagen de la virgen de la Inmaculada Concepción, defensora de la ciudad, el fondo resplandeciente simboliza la caridad y la nobleza. En segundo plano, un torreón con sus rayas de sol naciente los que indica que está ciudad fue el principio de una floreciente nación, el sol presenta un área dorada que significa la riqueza y realeza de la ciudad, la cual fue portadora de la religión y la cultura. En tercer plano se muestra el mar Caribe con una barca de cuatro remos enseñándonos el camino abierto al porvenir representa también la hermosura y generosidad de estás tranquilas aguas."

Referencias: [1]
Кафедральный собор (внутренний вид).jpg
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кафедральный собор (внутренний вид)
Памятник Боливару.jpg
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Памятник Боливару
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Unidad Bolivariana Bureche
На центральной площади.jpg
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на центральной площади
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на пешеходной улице
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