Sanandadsch

Sanandadsch
Ein Blick auf Sanandadsch
Ein Blick auf Sanandadsch
Ein Blick auf Sanandadsch
Sanandadsch (Iran)
Sanandadsch (Iran)
Sanandadsch
Basisdaten
Staat:Iran Iran
Provinz:Kordestān
Koordinaten:35° 19′ N, 47° 0′ O
Höhe:1480 m
Einwohner:373.987[1] (2010)
Zeitzone:UTC+3:30

Sanandadsch (persisch سنندج, DMG Sanandaǧ; auch Sanandaj; kurdisch سنە, Sine) ist die Hauptstadt der iranischen Provinz Kordestān nahe der Grenze zum Irak. Die Stadt ist 512 km von der Landeshauptstadt Teheran entfernt und liegt in einer Höhe von 1480 m. Die Stadt ist die größte kurdische Stadt im Iran und ein Zentrum der iranisch-kurdischen Kultur.[2]

Geschichte

Unter den Sassaniden war Sanandadsch eine reiche Stadt, wurde aber in der Ära der Zand-Prinzen fast komplett zerstört. Das heutige Sanandadsch ist etwas älter als 300 Jahre. Damals bauten semiautonome kurdische Fürsten der Ardalan-Dynastie eine Burg in der Nähe des Dorfes Sine (Seneh). Burg bedeutet auf Persisch Dadsch, weshalb die Siedlung, die sich um die Burg herum entwickelte, Seneh-Dadsch hieß, daraus abgeleitet ist der jetzige Name Sanandadsch. Von der ersten Siedlung Seneh ist heute nichts mehr übrig. Jahrhundertelang blieb Sanandadsch die Hauptstadt des Fürstentums der Ardalan. Heute ist sie eine der bekanntesten Städte im Westiran.

Senneh-Teppich mit Herati-Muster

Handwerk

Wie in vielen Teilen Irans ist auch hier die Herstellung von Perserteppichen ein gut entwickeltes Kunsthandwerk. Die Teppiche aus Sanadadsch werden zumeist unter dem Namen Senneh verkauft. Sie besitzen typischerweise einen starken Rotanteil auf dunkelblauem Grund. Die Basis bildet eine abstrakte Form des Herati-Musters. Damit ähneln sie dem Bidschar, sind jedoch weniger dicht geknüpft.

Verkehr

In der Stadt soll die Bahnstrecke (Teheran)-Robat Karim-Sanandadsch enden. Die eingleisige Strecke wird eine Geschwindigkeit von 160 km/h ermöglichen und noch 2016 eröffnet werden.[3][4]

Sehenswürdigkeiten

  • Das historische Dorf Negel auf dem Weg nach Marivan
  • Das Dorf Salavat Abad
Die Festung Palangan
  • Die Festung Palangan
  • Mehrere historische Brücken aus der Zeit der Sassaniden
  • Der alte Marktplatz in Sanandadsch
  • Verschiedene Moscheen, insbesondere die Freitagsmoschee (Dar-ul-Ihsan) in der Altstadt, die aus kadscharischer Zeit stammt und 1813 errichtet wurde.
Inneres der Dar ul-Ihsan Moschee

Söhne und Töchter der Stadt

  • Mastura Ardalan (1805–1848), kurdische Poetin und Schriftstellerin
  • Ahmad Moftizadeh (1933–1993), kurdischer Autonomie-Politiker
  • Estiphan Panoussi (* 1935), Philologe und Philosoph
  • Azad Azadpour (* 1973), deutscher Rapper kurdischer Abstammung
  • Xatar (* 1981), deutscher Rapper kurdischer Abstammung
  • Hamed Sohrabnejad (* 1983), iranischer Basketballnationalspieler
  • Vouria Ghafouri (* 1987), iranisch-kurdischer Fußballspieler
  • Sabah Şəriəti (* 1989), aserbaidschanischer Ringer iranischer Herkunft
  • Shaghayegh Bapiri (* 1991), iranische Handballspielerin
  • Kamkars, kurdische Musikgruppe

Städtepartnerschaften

Siehe auch

Weblinks

Commons: Sanandasch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsdaten der Großstädte Irans (2010) (Memento desOriginals vom 2. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sko.ir (MS Excel; 125 kB) Tabelle auf Website der Provinzverwaltung Süd-Khorassan (persisch)
  2. Inga Rogg.: Kurdistan in Iran steht buchstäblich in Flammen. In: nzz.ch. 16. Oktober 2022, abgerufen am 16. Oktober 2022.
  3. Karte (Memento desOriginals vom 18. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cdtic.ir.
  4. Bericht auf Islamic Students' News Agency (persisch).

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Flagge des Irans. Die dreifarbige Flagge wurde 1906 eingeführt, aber nach der Islamischen Revolution von 1979 wurden die Arabische Wörter 'Allahu akbar' ('Gott ist groß'), in der Kufischen Schrift vom Koran geschrieben und 22-mal wiederholt, in den roten und grünen Streifen eingefügt, so daß sie an den zentralen weißen Streifen grenzen.
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