Salomon Deyling

Salomon Deyling, Stich von J.M.Bernigeroth (1756) nach E.G.Hausmann (1737)

Salomon Deyling (* 14. September 1677 in Weida; † 5. August 1755 in Leipzig) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe.

Leben

Geboren als Sohn des Bierbrauers und Färbers Johann Deyling (Theilig) und dessen Frau Maria, geb. Fuchs[1], besuchte er die Schule in Lengefeld und das Gymnasium in Zwickau. Er immatrikulierte sich 1697 an der Universität Wittenberg, erwarb sich dort 1699 den akademischen Grad eines Magisters an der philosophischen Fakultät und nahm vorübergehend eine Hauslehrerstelle in Schlesien an.

Zurückgekehrt nach Wittenberg, habilitierte er sich 1704 an der Akademie, trat 1705 in Plauen die Stelle eines Archidiakons an und wurde, nachdem er sich 1707 in Wittenberg den Grad eines Lizentiaten erworben hatte, 1708 Pastor und Superintendent in Pegau.

1710 promovierte er zum Doktor der Theologie in Wittenberg, wurde 1716 Generalsuperintendent und Präsens des Konsistoriums in Eisleben, übernahm 1720 in Leipzig die Pfarrstelle an St. Nikolai, wozu er 1721 als Superintendent von Leipzig eingeführt wurde und zunächst eine außerordentliche Professur an der Universität Leipzig übernahm, stieg im Folgejahr zum ordentlichen Professor auf und 1723 zum Domherrn in Zeitz. 1745 wurde er Zweiter Professor und Kanoniker in Meißen, sowie Senior der Meißnerischen Nation.

Der Streit um die Philosophie Christian Wolffs

Die Auseinandersetzungen zwischen den Wolffianern und den Anti-Wolffianern zeugen von den unterschiedlichen Positionen zur Philosophie von Christian Wolff. Deyling und Heinrich Klausing bildeten dabei in Leipzig das »Zentrum der Phalanx der entschiedenen Gegner aller Tendenzen der neueren Philosophie«.[2]

Einzelnachweise

  1. Taufeintrag im Kirchenbuch Weida 1674-1684, fol.37: Salomon, Sohn des Johannes Theilig (urspr. Deulich, später wurde Deyling daraus), getauft aum 5. September 1677; die Angabe des 14. September 1677 bezieht sich offenbar auf die Umrechnung vom julianischen zum gregorianischen Kalender: nach dem julianischen, alten, Kalender wäre er dann am 4. September geboren worden, der gregorianische Kalender zählte später je zehn Tage hinzu. Zusatzvermerk im Taufeintrag in roter Tinte: 'Ist als Superint. Doctor S. Professor Theolog. 1755 in Leipzig gestorben und in die S. Nicol Kirchen daselbst begraben worden'; die Eltern haben am 2. Nov. 1676 in Weida geheiratet: Hans Theilig mit Jungf. Mari, Sim(on) Fuchßens Tocht.;
  2. Detlef Döring: Die Philosophie Gottfried Wilhelm Leibniz’ und die Leipziger Aufklärung in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts (= Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Philologisch-historische Klasse, Bd. 75, H. 4), Leipzig 1999, S. 48. vgl. Lutz Felbick: Lorenz Christoph Mizler de Kolof – Schüler Bachs und pythagoreischer „Apostel der Wolffischen Philosophie“. Georg-Olms-Verlag, Hildesheim 2012, ISBN 978-3-487-14675-1 (Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig – Schriften; 5), S. 60 ff. pdf Online-Version@1@2Vorlage:Toter Link/gigamove.rz.rwth-aachen.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven) und Andres Straßberger: Johann Christoph Gottsched und die "philosophische" Predigt: Studien zur aufklärerischen Transformation der protestantischen Homiletik im Spannungsfeld von Theologie, Philosophie, Rhetorik und Politik, Tübingen 2010, S. 401ff.

Werkauswahl

  • De fletu super Thammuz.
  • Observationes sacrae. 1708, 1720, 1735.
  • Institutiones prudentiae pastoralis ex geminis fortibus haustae et variis observationibus ac quaestionum enodationibus illustratae. 1734.
  • Dissertatio de scripturae recte interpretandae ratione et fatis. Leipzig 1721.

Literatur

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Salomon Deyling (1677–1755), Stich von J.M.Bernigeroth nach E.G.Hausmann (1737)