Salina (Insel)

Salina
Salina von Südwesten aus der Luft gesehen
Salina von Südwesten aus der Luft gesehen
GewässerTyrrhenisches Meer
InselgruppeLiparische Inseln
Geographische Lage38° 33′ 53″ N, 14° 50′ 19″ O
Salina (Insel) (Sizilien)
Salina (Insel) (Sizilien)
Länge7,5 km
Breite5,5 km
Fläche26,8 km²
Höchste ErhebungMonte Fossa delle Felci
962 m s.l.m.
Einwohner2500 (2009)
93 Einw./km²
HauptortMalfa
Die Äolischen Inseln
Die Äolischen Inseln

Die Insel Salina gehört mit ihren Nachbarinseln Lipari, Vulcano, Filicudi, Alicudi, Panarea und Stromboli zum Archipel der Äolischen Inseln, die im Tyrrhenischen Meer vor der Nordküste Siziliens liegen.

Auf Salina liegen die drei Gemeinden Santa Marina Salina, Malfa und Leni, die der Metropolitanstadt Messina der italienischen Region Sizilien angehören.

Geografie

Salina liegt nordwestlich der Hauptinsel Lipari. Sie ist mit 26,8 km² die zweitgrößte der Äolischen Inseln und ebenfalls vulkanischen Ursprungs. Das Erscheinungsbild der Insel prägen die Zwillingsvulkane Monte Fossa delle Felci (962 m) und Monte dei Porri (860 m).

Im Gegensatz zu den anderen Inseln des Archipels verfügt Salina über eine Süßwasserquelle und ist dadurch reich an Vegetation. Seit 1983 steht bis auf die unmittelbare Umgebung der Orte und einen schmalen Küstenstreifen im Nordosten die ganze Insel unter Naturschutz.

An der Nordküste liegt die Gemeinde Malfa (937 Einwohner; Stand: 31. Dezember 2009) mit den Orten Malfa und Pollara. An der Ostküste liegt die Gemeinde Santa Marina Salina (885 Einwohner) mit den Orten Santa Marina Salina und Lingua, an der Südküste die Gemeinde Leni (678 Einwohner) mit den Orten Leni und Rinella.

Der Fährhafen der Insel befindet sich in Santa Marina Salina, eine weitere Schiffsanlegestelle gibt es in Rinella.

Geschichte

Salina war bereits in der mittleren Bronzezeit bewohnt. Das beweisen Funde einer kleinen Siedlung der Milazzese-Kultur bei Portella, im Nordosten der Insel. Das Dorf, das aus runden oder ovalen Hütten bestand, von denen bisher 17 ausgegraben wurden, entstand um die Mitte des 15. Jahrhunderts v. Chr. In der Siedlung wurden u. a. große Vorratsgefäße (Pithoi) entdeckt, die bis zu 500 Liter Wasser fassen konnten. Während Bernabò Brea, der ab den 1940ern die Siedlung archäologisch erforschte, das Ende von Portella durch eine Brandkatastrophe in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts v. Chr. datierte, ergaben Radiocarbondatierungen nach neueren Ausgrabungen 2006 und 2008, dass die Siedlung offenbar nur relativ kurz bestand und bereits gegen Ende des 15. Jahrhunderts zerstört und verlassen wurde.[1]

Der griechische Name der Insel Didyme (Δίδυμη = Zwilling) leitete sich ab von den beiden Vulkanen, die das Landschaftsbild prägen. Der lateinische Name Salina (salzhaltig) stammt aus der Zeit der römischen Herrschaft, als sich im Südosten der Insel große Salzseen befanden.

Seit 1867 ist Salina unabhängig von der Gemeinde Lipari.

Wirtschaft

Haupterwerbszweige der Landwirtschaft sind der Anbau der Rebsorte Malvasia di Lipari, aus der der für die Region typische Malvasia delle Lipari produziert wird, und die Kapernernte. Zusammen mit der sizilianischen Insel Pantelleria liefert Salina 95 % der italienischen Kapernernte. Im Sommer ist der Tourismus eine weitere wichtige Einnahmequelle der Einwohner.

Kultur

Die Wallfahrtskirche Madonna del Terzito ist das älteste Marienheiligtum des Archipels. Sie steht auf den Fundamenten eines antiken, römischen Tempels, wurde ab 1622 erbaut und ab 1901 gründlich saniert. An den Gedenktagen der Madonna finden feierliche Prozessionen statt.

Seit 1991 veranstaltet die Gemeinde Malfa am ersten Juniwochenende die Sagra del cappero, das Kapernfest, bei dem Originaltrachten getragen und zu traditioneller Musik gefeiert wird.

1984 drehten die Brüder Taviani auf Salina den Film Kaos. 1994 drehte Michael Radford in Pollara den Film Der Postmann, der weltweit ein großer Erfolg war und mit 18 Filmpreisen ausgezeichnet wurde.

Literatur

  • Eva Gründel, Heinz Tomek: Liparische Inseln. DuMont Reiseverlag, Köln 2003, ISBN 3-7701-6028-2.
  • Peter Amann: Liparische Inseln. Mit reisepraktischen Tipps zu Neapel und Milazzo. 5., aktualisierte Auflage. Iwanowski’s Reisebuchverlag, Dormagen 2010, ISBN 978-3-933041-91-3.

Weblinks

Commons: Salina Island – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gianmarco Alberti: Radiacarbon evidence from the Middle Bronze Age settlement of Portella (Aeolian Islands, Italy). Chronological and archaeological implications. Radiocarbon 53-1, 2011, S. 1–12. online


Auf dieser Seite verwendete Medien

Relief map of Italien Sizilien.png
Autor/Urheber: Tschubby, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Positionskarte von Sizilien, Italien
Salina03.jpg
Autor/Urheber: protozoo, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Salina, Sicilia, Italia
CIMG1177
Santa Marina Salina.JPG
Autor/Urheber: Sebastian Fischer, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Piazza of Santa Marina di Salina at night
Punta Lingua Leuchtturm Saline 2014.jpg
Autor/Urheber: Clemensfranz, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Salina in der Region Sizilien. Der Leuchtturm an der Saline auf Salina. Im Hintergrund befindet sich die Insel Lipari.
Aeolian Islands german map.png
Autor/Urheber: Clemensfranz, Lizenz: CC BY 2.5
de: Liparische Inseln mit deutscher Beschriftung
Monte dei Porri.jpg
Autor/Urheber: Thorsten Bachner, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Der Stratovulkan Monte dei Porri auf Salina
Aerial image of Salina (view from the southwest).jpg
Autor/Urheber: Carsten Steger, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Luftbild von Salina (Ansicht von Südwesten)