Sachsen-Verbindungsbüro Brüssel

Sachsen-Verbindungsbüro Brüssel

Landesdienstflagge
Staatliche EbeneLand
StellungLandesvertretung
AufsichtsbehördeSächsisches Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung
HauptsitzBrüssel
BehördenleitungStefanie Sifft
Bedienstete15
Haushaltsvolumen648.400 Euro (2012)[1]
NetzauftrittHomepage der Vertretung
Außenansicht auf das Büro mit den Flaggen der EU, Deutschlands sowie Sachsens
Raum „Dresden“ im Veranstaltungsbereich

Das Sachsen-Verbindungsbüro Brüssel (engl. Saxony Liaison Office Brussels, franz. Bureau de Liaison de Saxe à Bruxelles), kurz SVB, ist eine Institution des Freistaates Sachsen in Brüssel. Es repräsentiert den Freistaat bei allen europäischen Institutionen (beispielsweise dem Europäischen Parlament oder dem Europäischen Ausschuss der Regionen).

Büro

Das Büro ist Teil der Sächsischen Staatskanzlei und gehört zum Geschäftsbereich des Staatsministers und Chefs der Staatskanzlei. Nach der Landtagswahl in Sachsen 2009 wurde das Sächsische Staatsministerium der Justiz um den Bereich Europa erweitert und unterstand diesem Ministerium unter Jürgen Martens bis 2014.[2]

Derzeit sind im Büro 15 Mitarbeiter tätig, von denen die Mehrzahl aus den Fachministerien zeitweise abgeordnet sind.

Aufgaben

In erster Linie beobachtet das Büro die Aktivitäten der europäischen Einrichtungen und der in Brüssel ansässigen Institutionen und informiert hierüber. Auf der anderen Seite benachrichtigt es diese über Neuigkeiten aus Sachsen, etwa welche Positionen der Freistaat zu aktuellen politischen Themen vertritt. Zu diesem Zweck bereitet das Büro sowohl Besuche sächsischer Regierungsmitglieder und Experten in Brüssel vor und regt zu Besuchen in Sachsen an.

Des Weiteren pflegt es Kontakte zu den europäischen Institutionen sowie den Verbindungsbüros der anderen europäischen Regionen, Firmen und Verbände.

Zudem dient es als Anlaufstelle für sächsische Bürger und Unternehmen in Brüssel. Im Gegenzug macht es durch Ausstellungen und Fachveranstaltungen auf Sachsen aufmerksam.

Das Büro veröffentlicht seit 2007 wöchentlich die Woche in Brüssel, einen Newsletter, der über die Aktivitäten der europäischen Institutionen informiert.

Geschichte

Seit Sommer 1991 unterhält der Freistaat ein Büro in Brüssel, damals jedoch noch mit dem Namen Sachsenbüro Brüssel. Zunächst war es mit den anderen ostdeutschen Büros im ehemaligen Botschaftsgebäude der DDR untergebracht. Am 19. Februar 2003 erwarb man die Liegenschaft in der Avenue d’Auderghem; deren Umbauarbeiten begannen am 7. Juni 2004. Die Büroetagen wurden am 1. Dezember 2004 übergeben, so dass die Mitarbeiter des Büros bereits am 9. Dezember ihr neues Quartier beziehen konnten. Die Gesamtübergabe erfolgte am 22. März 2005. Im April 2005 weihte der damalige Ministerpräsident Georg Milbradt das Gebäude ein.

Die derzeitige Dienststellenleiterin des Sachsen-Verbindungsbüros Brüssel ist Stefanie Sifft, ihr Vertreter ist Johann Brettschneider. Frühere Leiter waren:

  • Hans-Werner Dahl, Herbst 1991 bis August 1999
  • Klaus Kofler, September 1999 bis Dezember 2002
  • Ulrich Beyer, Januar 2003 bis Juni 2007[3]
  • Wolf-Eberhard Kuhl, Juli 2007 bis April 2018
  • Christian Avenarius, Mai 2018 bis März 2020

Gebäude

Das jetzige Gebäude befindet sich in der Avenue d’Aderghem 67 im Stadtteil Etterbeek und liegt damit in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Gebäuden der Europäischen Kommission und des Europäischen Parlamentes.

Das fünfgeschossige Gebäude wurde Anfang des 20. Jahrhunderts als niederländische Handels- und Wirtschaftsrepräsentanz errichtet und ist in eine geschlossene Blockbebauung einbezogen. Es hat eine historisierende Sandsteinfassade, auf deren oberen Rundbogenfeld das niederländische Staatswappen ruht, was an die erste Nutzung des Gebäudes erinnert.

Nach dem Erwerb des Gebäudes durch den Freistaat wurde es konzeptionell überarbeitet: Die vier oberen Stockwerke mit seinen Büroräumen dienen als Arbeitsräume, während die Erdgeschossebene mit dem neu errichteten Wintergarten als Veranstaltungsbereich dienen.

Für die Innengestaltung wurden die sächsischen Farben Weiß und Grün genutzt und für die Wandflächen Werke zeitgenössischer Künstler aus Sachsen.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Haushaltsplan 2011/2012 für das Staatsministerium der Justiz und für Europa (PDF; 1,4 MB), S. 317–331.
  2. Beschluss der Sächsischen Staatsregierung über die Abgrenzung der Geschäftsbereiche der Staatsministerien vom 17. November 2009 (Nr. 05/0002), im Sächsischen Gesetz- und Verordnungsblatt, S. 588f.
  3. Renate Kohl-Wachter: Wechsel im Sachsen-Büro. Ulrich Beyer geht, Wolf-Eberhard Kuhl kommt (Memento vom 20. Juli 2012 im Webarchiv archive.today), www.belgieninfo.net, 3. Juli 2007.


Koordinaten: 50° 50′ 16,9″ N, 4° 23′ 9,5″ O

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Flag of Europe.svg
Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
Fassade fahnen 1.JPG
Autor/Urheber: Sachsen-Verbindungsbüro Brüssel/ Saxony Liaison Office Brussels/ Bureau de Liaison de Saxe à Bruxelles, Lizenz: Copyrighted free use
Ansicht auf die Fassaden und die Flaggen am Sachsen-Verbindungsbüro Brüssel
Raum "Dresden" im Sachsen-Verbindungsbüro Brüssel.jpg
Autor/Urheber: Sachsen-Verbindungsbüro Brüssel/ Saxony Liaison Office Brussels/ Bureau de Liaison de Saxe à Bruxelles, Lizenz: Copyrighted free use
Raum "Dresden" im Sachsen-Verbindungsbüro Brüssel