SV Süden Forst

SV Süden Forst
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Voller NameSportverein Süden Forst
OrtForst (Lausitz)
Gegründet1907
Aufgelöst2011
VereinsfarbenBlau-Weiß
StadionPlatz an der Waldstraße
Höchste LigaATSB-Bundesliga,
Bezirksliga Cottbus(III.) (DDR),
Landesliga Süd Brandenburg
Erfolge2× Ostdeutscher ATSB-Meister,
2× Finale der ATSB-Bundesmeisterschaft
Heim
Auswärts

Der SV Süden Forst war ein Fußballverein aus der Stadt Forst (Lausitz). Der Verein stand in den 1920er-Jahren zweimal im Finale der deutschen ATSB-Fußballmeisterschaft.

Geschichte

Logo des TuS Süden Forst
Logo der SpVgg Forst (1933–1945)
Wappen der BSG Einheit Forst

Der SV Süden Forst wurde im Jahr 1907 als siebte Abteilung (Süden) der Vereinigten Freien Turnerschaften Forst/Lausitz gegründet. Bereits 1913 und 1914 wurde der Verein Kreismeister im Arbeiterfußball.[1] Es erfolgte die Umbenennung zum Turn- und Sportverein Süden Forst. Als 1919 der ATSB beschloss, in Konkurrenz zum DFB eine Bundesmeisterschaft im Fußball für Arbeitersportvereine auszurichten, nahm auch Süden Forst teil. Bereits im Jahr 1920 qualifizierte sich Süden als Ostdeutscher Meister für die Endrunde. Am 20. Juni 1920 besiegte die Mannschaft in Kassel vor 4.500 Zuschauern die TSG Waldau überraschend hoch mit 5:1 und zog ins Finale ein. Das in Leipzig stattfindende Finale ging allerdings gegen den TSV Fürth mit 3:2 verloren.

Auch in der Saison 1925/26 konnte sich Süden Forst erneut als Meister des ATSB-Kreises Ostdeutschland für die ATSB-Meisterschaft qualifizieren. Im Halbfinale wurde der TSV St. Leonhard-Schweinau mit 2:0 besiegt. Das Finale, welches am 29. Mai 1926 in Dresden vor 12.000 Zuschauern stattfand, verlor Forst allerdings deutlich mit 1:5 gegen den Dresdner SV 1910.

1933 wurden sämtliche Arbeitersportvereine, so auch die TuS Süden Forst, von den Nationalsozialisten aufgelöst. Der Verein fusionierte mit dem VfB 1901 Forst, welcher 1901 als FC Hohenzollern Forst gegründet wurde und bis Ende der 1920er in der Bezirksliga Niederlausitz des südostdeutschen Fußball-Verbandes spielte, und spielte fortan als SpVgg Forst im Fußballgau Berlin-Brandenburg des Fachamtes Fußball. 1935 gelang der Aufstieg in die zweitklassige Bezirksklasse Lausitz.[2][3]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Verein als Sportgemeinschaft unter dem Namen SG Forst-Süd wiederbelebt. 1950/51 verpasste die Sportgemeinschaft als Zweitplatzierter durch fünf Punkte Unterschied auf die BSG Einheit Spremberg den Aufstieg in die zweitklassige DDR-Liga. Nach kurzen Namensänderungen zu SG Blau-Weiß Forst und SG Süden Forst wurde Forst 1952 eine Betriebssportgemeinschaft mit dem Namen BSG Einheit Forst. 1958, 1963/64, 1965–67 und 1972–80 spielte Einheit in der Fußball-Bezirksliga Cottbus, der dritthöchsten Spielklasse im Spielbetrieb des Deutschen Fußballverbandes (DFV) der DDR. Mit dem zweiten Platz in der Saison 1974/75 verpasste der Verein erneut knapp den Aufstieg zur DDR-Liga, vier Punkte trennten am Saisonende Forst von der zweiten Mannschaft von Energie Cottbus.

Nach der Wende erfolgte die erneute Rückbenennung in SV Süden Forst. In den 1990er-Jahren schloss sich die Fußballabteilung des PSV Forst an den SV Süden an. 2007, in dem Jahr des hundertjährigen Vereinsbestehens, gelang der Aufstieg in die Landesliga Süd Brandenburg. Dort konnte sich Forst drei Jahre halten, bevor die Saison 2009/2010 auf einem Abstiegsplatz beendet wurde.

Auf Grund von demographischen Problemen der Stadt Forst und dem daraus resultierenden Spielermangel, entschloss sich der Verein zu einer Vereinsfusion mit dem Rot-Weiß 90 Forst zum 1. Juli 2011. Der daraus entstandene Verein trägt den Namen SV Lausitz Forst[4].

Erfolge

  • 2× Ostdeutscher ATSB-Meister 1920, 1926
  • 2× Finale der ATSB-Bundesmeisterschaft 1920, 1926

Bedeutende Spiele

Deutsche ATSB-Fußballmeisterschaft 1919/20

Finale[5]

TSV 1895 Fürth – TuS Süden Forst 3:2 (0:0)
AustragungsortSportplatz Demmeringstraße, Leipzig-Lindenau, 11. Juli 1920, 4.500 Zuschauer
Aufstellung FürthVolkert – Hamm, Birner – Meyer, Trost, Nickel – Knorr, Schmidtill, Dollinger, Reck, Osterländer
Aufstellung ForstGöldner – Schulz, Hoppenz – Lehmann, Milkowitz, Koslau – Herzberg, Gottschalk, Schuster, Schirpig, Walter
SchiedsrichterFritz Gollmann, Leipzig
Tore1:0 (50.), 2:0 (58.), 3:0 (60.), 3:1 (75, FE), 3:2 (78.)

Deutsche ATSB-Fußballmeisterschaft 1925/26

Finale[5]

Dresdner SV 1910 – TuS Süden Forst 5:1 (1:0)
AustragungsortIlgen-Kampfbahn, Dresden, 29. Mai 1926, 12.000 Zuschauer

Bekannte ehemalige Spieler

Literatur

  • Hardy Grüne: Vereinslexikon (= Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7). 1. Auflage. AGON, Kassel 2001, ISBN 3-89784-147-9 (527 Seiten).
  • Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1. AGON, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die ATSB-Kreismeister 1911 bis 1933. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 17. Januar 2017; abgerufen am 17. Januar 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.arbeiterfussball.de
  2. Stadtplan Forst (Lausitz) 1934. Niederlausitzer Verlag, Guben 2004, ISBN 3-935881-21-5.
  3. Gleichschaltung auch auf dem grünen Rasen in Weißwasser. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Lausitzer Rundschau. 15. Mai 2009, archiviert vom Original am 20. November 2016; abgerufen am 20. November 2016 (Im Artikel wird die Bezirksklasse fälschlicherweise der Gauliga Schlesien zugeordnet.).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lr-online.de
  4. Fusion zu SV Lausitz Forst@1@2Vorlage:Toter Link/rwforst.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 2. Juni 2011.
  5. a b Christian Wolter: Arbeiterfußball in Berlin und Brandenburg 1910–1933. Arete Verlag, Hildesheim 2015, ISBN 978-3-942468-49-7.

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