SS-Obergruppenführer

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Sepp Dietrich als SS-Ober­gruppen­führer und General der Waffen-SS

Der SS-Obergruppenführer (kurz: Ogruf; Ansprache: Obergruppenführer) war im nationalsozialistischen Deutschen Reich bis 1942 der höchste Generalsrang der Schutzstaffel (SS) unter dem Reichsführer SS. Mit der Einführung des übergeordneten Dienstgrads eines SS-Oberst-Gruppenführers im April 1942 wurde der SS-Obergruppenführer zum zweithöchsten Generalsrang der SS.

Rangfolge und Insignien

Dieser SS-Rang entsprach dem SA-Obergruppenführer und dem damaligen militärischen Rang General (mit dem Zusatz der Waffengattung) der Wehrmacht.[1] Er wäre vergleichbar mit einem heutigen Generalleutnant der Bundeswehr.

Bis Kriegsende 1945 erreichten 107 SS-Angehörige den Rang eines SS-Obergruppenführers.[2] In der Allgemeinen SS konnte ein SS-Obergruppenführer beispielsweise als Führer eines SS-Oberabschnitts Verwendung finden, in der Waffen-SS als Führer eines Korps oder vergleichbaren Verbandes. Auch die „Höheren SS- und Polizeiführer“ (HSSPF), die in der Hierarchie direkt unter dem Reichsführer SS standen, bekleideten meist diesen Rang.

Dienstgrad
niedriger:
SS-Gruppenführer

SS-Obergruppenführer
(Ogruf)
höher:
SS-Oberst-Gruppenführer
Rangabzeichen SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS
Kragenspiegel vor 1942
(Allgemeine SS / Waffen-SS)
Kragenspiegel 1942–1945
(Allgemeine SS / Waffen-SS)
Schulterstück
(Waffen-SS)
Ärmelabzeichen Tarnanzug
(Wehrmacht / Waffen-SS)
Uniformfarbe: Feldgrau

Bei den Abbildungen werden die Rangabzeichen oder Dienstgradabzeichen gezeigt, die als Schulterstücke und Kragenspiegel, aber auch als Ärmelabzeichen ab 1942 für Tarn- oder Spezialanzüge[3], getragen wurden. Die spiegelgleichen Kragenspiegel mit dem Rangabzeichen wurden an der feldgrauen Uniformjacke der Waffen-SS oder der grauen Feldbluse getragen. Die Unterlage der Schulterstücke war in der für alle Generalsränge der Waffen-SS üblichen Waffenfarbe „Silber-grau“ gehalten.

Beförderungen zum SS-Obergruppenführer 1933 bis 1945
JahrZahlName
19334Heinrich Himmler, Rudolf Heß, Franz Xaver Schwarz, Kurt Daluege
19344Fritz Weitzel, Richard Walther Darré, Walter Buch, Josef Dietrich
19352Udo von Woyrsch, Friedrich-Wilhelm Krüger
19368Josias zu Waldeck und Pyrmont, Max Amann, Friedrich Karl von Eberstein, Philipp Bouhler, Wolf-Heinrich von Helldorff, Friedrich Jeckeln, Werner Lorenz, August Heißmeyer
19371Ernst-Heinrich Schmauser
19381Friedrich Graf von der Schulenburg
1939
19403Joachim von Ribbentrop, Martin Bormann, Hans Lammers
19419Otto Dietrich, Reinhard Heydrich, Hans-Adolf Prützmann, Erich von dem Bach-Zelewski, Wilhelm Rediess, Paul Hausser, Wilhelm Reinhard, Albert Forster, Arthur Seyss-Inquart
194220Karl Kaufmann, Friedrich Hildebrandt, Karl Fiehler, Dietrich Klagges, Paul Körner, Wilhelm Murr, Fritz Sauckel, Richard Hildebrandt, Wilhelm Koppe, Theodor Berkelmann, Wilhelm Keppler, Karl Wolff, Josef Bürckel, Arthur Greiser, Theodor Eicke, Emil Mazuw, Paul Scharfe, Oswald Pohl, Walter Schmitt, Herbert Backe
194323Siegfried Taubert, Joachim Albrecht Eggeling, Ernst Wilhelm Bohle, Konstantin von Neurath, Julius Schaub, Günther Pancke, Ernst Kaltenbrunner, Konrad Henlein, Ernst Sachs, Karl Hermann Frank, August Eigruber, Friedrich Rainer, Hugo Jury, Rudolf Querner, Friedrich Alpers, Gottlob Berger, Otto Hofmann, Hanns Albin Rauter, Hans Jüttner, Artur Phleps, Felix Steiner, Alfred Wünnenberg, Karl Pfeffer-Wildenbruch
194432Hartmann Lauterbacher, Karl Hanke, Ulrich Greifelt, Wilhelm Stuckart, Otto Winkelmann, Hermann Höfle, Ernst-Robert Grawitz, Leonardo Conti, Franz Breithaupt, Werner Best, Maximilian von Herff, Georg Keppler, Walter Krüger, Karl Maria Demelhuber, Kurt Knoblauch, Curt von Gottberg, Oskar Schwerk, Heinrich von Maur, Karl Wahl, Fritz Wächtler, Jürgen von Kamptz, Erwin Rösener, Benno Martin, Gustav Adolf Scheel, Paul Wegener, Karl Gutenberger, Carl Albrecht Oberg, Wilhelm Bittrich, Matthias Kleinheisterkamp, August Frank, Fritz Schlessmann, Herbert Otto Gille
19451Hans Kammler

Siehe auch

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Gordon Williamson: Die SS. Hitlers Instrument der Macht. Neuer Kaiser Verlag, Klagenfurt 1994, S. 250 („Dienstränge der SS und ihre Entsprechung in der Wehrmacht“).
  2. Heinz Höhne: Der Orden unter dem Totenkopf. Die Geschichte der SS. Bassermann, München 2008 (Erstausgabe 1967), ISBN 978-3-8094-2255-6, S. 141.
  3. Wörterbuch zur deutschen Militärgeschichte, 1. Auflage (Liz.5, P189/84, LSV:0547, B-Nr. 746 635 0), Militärverlag der DDR (VEB), Berlin, 1985, S. 145 (Dienstgradabzeichen 29/30).

Weblinks

Commons: Rangabzeichen SS-Obergruppenführer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: SS-Obergruppenführer – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Sepp Dietrich

Zentralbild 28.6.1943 Der Kommandeur der SS-Panzer-Grenadier-Division "Leibstandarte SS Adolf Hitler" Träger des Eichenlaubes mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes SS-Obergruppenführer und General der Waffen SS Sepp Dietrich

[General der Waffen-SS Sepp Dietrich (Porträt)]

Abgebildete Personen:

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Dienstgradabzeichen der SS/Waffen-SS, hier einheitliche Kragenspiegel für den Generalsdienstgrad „SS-Obergruppenführer“ vom April 1942 bis 1945.
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Dienstgradabzeichen der SS/Waffen-SS, hier einheitliche Kragenspiegel für den Generalsdienstgrad „SS-Obergruppenführer“ Version 1932 bis 1942.
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Dienstgradabzeichen der Wehrmacht und Waffen-SS an Bekleidungsstücken ohne Schulterklappen (Sommer-Tarnanzug 1942-1945); hier Ärmelstreifen für die Dienstgrade:
  • Generalleutnant (kurz: GenLt)
  • Gruppenführer (kurz: Gruf) und Generalleutnant der Waffen-SS
  • heute NATO OF-7 vergleichbar.
SS Obergruppenführer (Varainte 1).png
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Dienstgradabzeichen Schulterstück, hier „SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS“ (heute vergleichbar mit NATO OF-8) bis 1945.