SONUCI (Niamey)

Stadtviertel
SONUCI
Koordinaten13° 33′ N, 2° 4′ O
Basisdaten
StaatNiger
HauptstadtdistriktNiamey
ArrondissementNiamey I
Einwohner16.608 (2012)

SONUCI (auch: Cité Sonuci, Koira Kano Nord SONUCI) ist ein Stadtviertel (französisch: quartier) im Arrondissement Niamey I der Stadt Niamey in Niger.

Geographie

SONUCI befindet sich an der Nationalstraße 1 im Westen des urbanen Gemeindegebiets von Niamey. Zu den benachbarten Siedlungen zählen Yantala Haut im Osten, Koira Kano im Süden und Koubia im Westen.[1] Das Stadtviertel liegt in einem Tafelland mit Sandschicht, die im Norden weniger und Süden mehr als 2,5 Meter tief ist.[2] Es sind keine ausreichenden Abwassersysteme vorhanden und das Stadtviertel ist bei starken Regenfällen überschwemmungsgefährdet. SONUCI zählt zu den reicheren Wohngegenden von Niamey.[3]

Geschichte

Das Areal war noch in den 1970er Jahren ein unbebautes und baumloses Ackerbaugebiet.[4] Das Stadtviertel entstand nach 1989.[5] Der Staat verkaufte hier die meisten Grundstücksparzellen an die Société Nigérienne d’Urbanisme et de Construction Immobilière (SONUCI).[6] Die staatliche Gesellschaft SONUCI wurde gegründet, um Wohnraum zu schaffen und der in den 1950er Jahren einsetzenden unkontrollierten Grundstücksspekulation in Stadtteilen wie Goudel und Yantala gegenzusteuern.[7] Im nach ihr benannten Stadtviertel ließ die SONUCI die Wasser- und Strominfrastruktur errichten und verkaufte die Grundstücke dann an die Höchstbietenden weiter. Zu den Käufern zählte die nigrische Elite, darunter Anwälte, Offiziere und hohe Politiker sowie Persönlichkeiten aus dem Handel und dem Uran- und Gold-Bergbau.[6]

Bevölkerung

Bei der Volkszählung 2012 hatte SONUCI 16.608 Einwohner, die in 2937 Haushalten lebten.[1]

Einzelnachweise

  1. a b Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 715, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
  2. Hamadou Issaka, Dominique Badariotti: Les inondations à Niamey, enjeux autour d’un phénomène complexe. In: Cahiers d’Outre-Mer. Nr. 263, September 2013, S. 384 (journals.openedition.org [abgerufen am 21. April 2019]).
  3. Laouali Souleymane: Inondations dans certains quartiers de la ville de Niamey : La menace est réelle ! In: Le Sahel. 14. Juli 2017, abgerufen am 9. Juni 2019 (französisch).
  4. République du Niger. Niamey et ses environs. Echelle 1 : 20000. Karte. Institut Géographique National, Paris 1978 (esdac.jrc.ec.europa.eu [PDF; abgerufen am 29. April 2019]).
  5. Apollinaire Tini: La gestion des déchets solides ménagers à Niamey au Niger : essai pour une stratégie de gestion durable. Thèse de doctorat. Institut National des Sciences Appliquées de Lyon, Lyon 2003, S. 46 (theses.insa-lyon.fr [PDF; abgerufen am 1. Mai 2019]). theses.insa-lyon.fr (Memento desOriginals vom 11. Januar 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/theses.insa-lyon.fr
  6. a b Hilary B. Hungerford: Water, Cities, and Bodies: A Relational Understanding of Niamey, Niger. Dissertation. University of Kansas, Lawrence 2012, S. 118–119 (kuscholarworks.ku.edu [PDF; abgerufen am 10. Mai 2019]).
  7. Kokou Henri Motcho: Niamey, Garin Captan Salma ou l’histoire du peuplement de la ville de Niamey. In: Jérôme Aloko-N’Guessan, Amadou Diallo, Kokou Henri Motcho (Hrsg.): Villes et organisation de l’espace en Afrique. Karthala, Paris 2010, ISBN 978-2-8111-0339-2, S. 19–20.