SM U 154

SM U 154
Baugleiches Schwesterboot SM U 152 am 5. September 1918
Schiffsdaten
FlaggeDeutsches Reich Deutsches Reich
SchiffstypU-Kreuzer
BauwerftFlensburger Schiffbau-Gesellschaft, Flensburg
Bestellung29. November 1916
Stapellauf10. September 1917
Indienststellung12. Dezember 1917
VerbleibAm 11. Mai 1918 vom britischen U-Boot HMS E35 vor Madeira versenkt.
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
65,0 m (Lüa)
Breite8,9 m
Tiefgangmax. 5,5 m
Verdrängungaufgetaucht: 1.512 t
getaucht: 1.875 t
 
Besatzung6/50, zusätzlich 1/19 als Prisenkommando
Maschinenanlage
MaschineDiesel- und Elektromotoren
Maschinen-
leistung
800 PS (588 kW)
Einsatzdaten U-Boot
Tauchzeit80 s
Tauchtiefe, max.50 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
5,2 kn (10 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
12,4 kn (23 km/h)
Bewaffnung
  • 2 × 15 cm L/45 C16 Utof[1][2] (1.672 Schuss)
  • 2 × Sk 8,8 cm L/30
  • 2 × Torpedorohr ⌀ 50 cm (im Bug; 18 Torpedos)

SM U 154 war ein deutscher U-Kreuzer im Ersten Weltkrieg vom Typ U 151. Es war im Atlantik bei der U-Kreuzer Flotille im Einsatz.

Kommandant

Einziger Kommandant von SM U 154 war, vom 12. Dezember 1917 bis zur Versenkung am 11. Mai 1918, Korvettenkapitän Hermann Gercke.

Einsatzgeschichte und Verbleib

U 154 wurde auf der ersten Patrouille am 11. Mai 1918 vom britischen U-Boot HMS E35 zwischen Madeira und dem spanischen Festland versenkt. Bis dahin konnte es 5 Handelsschiffe mit einer Gesamttonnage von 8.132 Tonnen versenken und weitere vier Handelsschiffe mit einer Gesamttonnage von 18.222 Tonnen beschädigen.[3] Das Wrack liegt auf Position 36° 51′ 0″ N, 11° 50′ 0″ W

Unfall vom 25. April 1918

Am 25. April 1918 operierte SM U 154 zusammen mit seinem Schwesterboot SM U 153 als es die britische U-Boot-Falle Willow Branch sichtete. Es gab die Position an die SM U 153 weiter. SM U 153 konnte aufschließen und nahm den vermeintlichen Handelsdampfer mit den Deckskanonen unter Beschuss. Es gelang den Dampfer in Brand zu schießen. SM U 154 erreichte ebenfalls das Kampfgebiet und wollte in das Feuergefecht eingreifen. Schon bei einem der ersten Schüsse traf das rücklaufende Geschützrohr eine hinter der Kanone stehende Granate der Bereitschaftsmunition und brachte diese zur Detonation. Dadurch wurden acht Mann der Geschützbedienung getötet und fünf weitere verletzt. Marine-Stabsarzt Hans Großfuß und vier Matrosen wurden zur Unterstützung von Marine-Oberassistensarzt Dr. Otto Hofmann abkommandiert. Diese blieben mehrere Tage an Bord von SM U 154. Dies war einer der wenigen dokumentierten Hilfeleistungen von U-Boot zu U-Boot im Einsatz während des Ersten Weltkrieges.[4][5]

Erfolge

DatumSchiffsnameTonnage (BRT)NationalitätStatus
12. März 1918Nordkyn3244Norwegen Norwegenversenkt
17. März 1918Guadalquivir2078Spanien Spanienversenkt
21. März 1918Chincha6371Vereinigte Staaten Vereinigte Staatenbeschädigt
26. März 1918Beira Alta101Portugal Portugalversenkt
7. April 1918La Bruyere2798Frankreich Frankreichbeschädigt
9. April 1918President Howard73Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten (Liberia)versenkt
10. April 1918Burutu3902Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreichbeschädigt
21. April 1918Michelet2636Frankreich Frankreichversenkt
25. April 1918Kawachi Maru5749Japan Japanbeschädigt
Versenkt:
Beschädigt:
8.132
18.222

Literatur

  • Eberhard Rössler: Geschichte des deutschen U-Bootbaus. Band 1. Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1986, ISBN 3-7637-5801-1.
  • Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Manfred Pawlak Verlag, Herrsching 1990, ISBN 3-88199-687-7.
  • Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maass: U-boats and Mine Warfare Vessels. German Warships 1815–1945. Conway Maritime Press, London 1991, ISBN 0-85177-593-4. (englisch)
  • Dieter Jung: Die Schiffe der Kaiserlichen Marine 1914–1918 und ihr Verbleib. Bernard & Graefe, Bonn 2004, ISBN 3-7637-6247-7.
  • Eberhard Rössler: Die deutschen U-Kreuzer und Transport U-Boote. Bernard & Graefe, Bonn 2003, ISBN 978-3-76376-246-0.
  • Eberhard Rössler: Deutsche U-Boote 1898–1918. Mittler, 2003, ISBN 978-3-81320-926-6.

Weblinks

Commons: SM U 154 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eberhard Rössler: Die deutschen U-Kreuzer und Transport U-Boote. Bernard & Graefe, Bonn 2003, ISBN 978-3-76376-246-0, S. 74.
  2. Eberhard Rössler: Deutsche U-Boote 1898-1918. Mittler, 2003, ISBN 978-3-81320-926-6, S. 113.
  3. SM U 154 Bootsdaten auf UBoat.net. Abgerufen am 24. Januar 2022. (englisch)
  4. Martin Husen: Der Sanitätsdienst der U-Boot-Waffe der Kaiserlichen Marine 1910-1918. GRIN Verlag, 2020, ISBN 978-3-34617-895-4.
  5. Arno Spindler: Der Handelskrieg mit U-Booten In: Der krieg zur See 1914-1918. Band 5: Januar bis November 1918. Marine Archiv, Frankfurt 1966.

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U 152 Kiel auslaufend 5. September 1918