SC Traktor Oberwiesenthal

(c) Bundesarchiv, Bild 183-C0223-0007-002 / CC-BY-SA 3.0
Ortrun Enderlein, 1964 in Innsbruck erste Rennrodel-Olympiasiegerin überhaupt, bei den DDR-Meisterschaften auf der Spießbergbahn im selben Jahr

Der Sportclub Traktor Oberwiesenthal war ein im sächsischen Oberwiesenthal ansässiges Leistungszentrum für Alpinen und Nordischen Skisport sowie Rennrodeln. Als Sportclub bestand er von 1955 bis 1990, seine Mitglieder errangen zahlreiche nationale und internationale Erfolge. Er war eines der Aushängeschilder der Sportvereinigung Traktor.

Geschichte

Logo des SC Traktor Oberwiesenthal

Die Sportvereinigung Traktor, die in Schwerin bereits den SC Traktor Schwerin aufgebaut hatte, richtete ihr Wintersport-Leistungszentrum im traditionsreichen Wintersportort Oberwiesenthal am Fichtelberg im Erzgebirge ein. Im Jahre 1955 gründete sich der SC Traktor Oberwiesenthal. Zunächst wurden Ski alpin und nordisch als Schwerpunkte gefördert. Ab 1958 erfolgte auch der systematische Aufbau einer Rennrodel-Sektion. Im Jahr 1965 entstand die Kinder- und Jugendsportschule (KJS) Oberwiesenthal.

Wegen angeblicher Unrentabilität und des Ausbleibens internationaler Erfolge löste die DDR-Sportführung 1968 den alpinen Rennsport aus der Kinder- und Jugendsporthilfe heraus und untersagte den alpinen Rennläufern ein Jahr später die weitere Teilnahme an internationalen Vergleichen. Beim SC Traktor konzentrierte sich die Förderung somit fortan auf Rennrodeln, Skispringen und Skilanglauf sowie die Nordische Kombination.

Im Jahr 1974 erfolgten die Weihe der neuen Fichtelbergschanze sowie der Bau eines Langlauf- und Biathlon-Stadions. Im Jahr 1980 weihte der SC Traktor einen neuen großen Sportkomplex mit Kinder- und Jugendsportschule ein, die drei Jahre später nach Sigmund Jähn benannt wurde. Nach der Wende löste sich der SC Traktor Oberwiesenthal auf.

Nachwirken

1990 gründete sich der Oberwiesenthaler SV 1990 e. V., der sich als Nachfolger versteht[1] und sich mit Kegeln, Bowling, Aerobic, Volleyball und Fahrradfahren befasst. 1999 wurde für den alpinen Skisport der Alpine Skiclub Oberwiesenthal e. V. gegründet.
Da das für ein Bundesleistungszentrum nicht genügte, wurde 2002 der WSC Erzgebirge Oberwiesenthal gegründet. Heute sind Oberwiesenthal und Klingenthal, wo es mit dem SC Dynamo Klingenthal in der DDR ebenfalls einen namhaften Wintersportclub gab, ein gemeinsamer Bundesstützpunkt für den Skisport. Der WSC Erzgebirge Oberwiesenthal profitiert von einer großen Anzahl von Vereinen in Sachsen, deren beste Wintersportler nach Oberwiesenthal wechseln.

Im Dezember 2009 erfolgte die Gründung eines gleichnamigen Vereins, der sich auf den traditionsreichen Namen beruft und sich unter maßgeblichem Einfluss eines Gastronomen hauptsächlich der jährlichen Veranstaltung eines Spektakels mit Oben-Ohne-Rodler(inne)n befasst.[2] Als offizieller Rechtsnachfolger gilt jedoch der Oberwiesenthaler SV 1990.[3]

Erfolgreiche Sportler

Galerie

Einzelnachweise

  1. so auf seiner Homepage
  2. TZ vom 7. Februar 2010: Bizarrer Streit um..., Wochenendspiegel vom 5. März 2019: ...rodeln, Ananas...., Internetauftritt des Gastronomen, hornschlitten.org@1@2Vorlage:Toter Link/www.hornschlitten.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Er ging aus dem 1. Hörnerschlittenverein Oberwiesenthal hervor hornschlitten.org@1@2Vorlage:Toter Link/www.hornschlitten.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. osv1990.de (Memento vom 29. März 2014 im Internet Archive)

Weblinks

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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Berlin, Rückkehr DDR-Olympiamannschaft

ADN-ZB Mittelstädt-17.2.72 Berlin: Die erste souveräne DDR-Olympiamannschaft wieder in der Heimat. Ein begeisterter Empfang wurde der erfolgreichen Olympia-Mannschaft der DDR bei ihrer Rückkehr von den XI. Olympischen Winterspielen in Sapporo in die Heimat am Abend des 16.2.72 auf dem Zentralflughafen Berlin-Schönefeld bereitet. Fernsehreporter Heinz-Florian Oertel (r) beim ersten Interview mit dem Goldmedaillengewinner in der Nordischen Kombination, Ulrich Wehling. Dahinter auf der Gangway Mannschaftsleiter Manfred Ewald (verdeckt), Rainer Bredow (Goldmedaillengewinner im Rennschlittensport, Doppelsitzer) und Dr. Heinz Schöbel, Präsident des NOK der DDR und Mitglied des IOC.

Abgebildete Personen:

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Ortrun Enderlein Zentralbild Gahlbeck 23.2.1964 Friedrichroda erlebte Deutsche Meisterschaften im Rennschlittensport-Deutsche Rennschlittenmeister im Einsitzer wurden am 23.2.1964 in Friedrichroda (Thüringen) nach dramatischen Kampf die Olympia-Goldmedaillengewinnerin Ortrun Enderlein und der 19jährige Michael Köhler, der Bruder des Goldmedaillengewinners von Innsbruck, Thomas Köhler (beide SC Traktor Oberwiesenthal). UBz: Ortrun Enderlein in Aktion.
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ADN-ZB Thieme 31.1.89 Oberwiesenthal: 41. DDR-Skimeisterschaften
Der 84er Olympiasieger Jens Weißflog (SC Traktor) sicherte sich in seiner Heimatstadt in beeindruckender Manier den Meistertitel auf der Normalschanze mit Sprüngen von 92,5 und 93 Meter und der Note 242,6.
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Detlef Günther ADN-ZB Olympia-Schaar 14.2.1980-Lake Placid: Rennschlittensport-Im Feld der 30 Herren-Einsitzer erzielte Dettlef Günther (DDR-Foto von einem früheren Wettkampf), der Goldmedaillengewinner von und in Innsbruck, mit 43,19 s neuen Bahnrekord. Er übernahm damit die Führung nach dem ersten Rennlauf.
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Klaus Bonsack Zentralbild Studre´ 23.2.1969-Friedrichroda: DDR-Meisterschaften im Rennschlittensport-Altmeister Klaus Bonsack (SC Traktor Oberwiesenthal) erkämpfte sich am 23.2.1969 in Friedrichroda bei den Deutschen Rennschlitten-Meisterschaften der DDR den Titel im Einsitzer-Wettbewerb der Herren.
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Anna-Maria Müller Zentralbild Thieme 28.2.1971-Oberwiesenthal: II. Internationaler Mitropa-Pokal im Rennschlittensport (2. Tag)-Im Einsitzerwettbewerb der Damen siegte Anna-Maria Müller (DDR) bereits beim Nachtlauf am 27.2.1971, da der vierte Lauf am 28.2. wegen Schneesturms abgesetzt werden musste.