SC Sand

SC Sand
Vereinslogo
Basisdaten
NameSportclub Sand 1946 e.V.
SitzWillstätt, Baden-Württemberg
Gründung11. August 1946
FarbenBlau-Weiß
VorstandGerald Jungmann & Klaus Drengwitz
Websitescsand-frauen.de
Erste Fußballmannschaft
CheftrainerAlexander Fischinger
SpielstätteAdams-Arena
Plätze2.000
Liga2. Bundesliga
2022/237. Platz (2. Bundesliga)
Heim
Auswärts

Der SC Sand (vollständiger Name: Sportclub Sand) ist ein deutscher Sportverein aus dem Willstätter Ortsteil Sand im baden-württembergischen Ortenaukreis. Gegründet wurde der Verein am 11. August 1946. Der Verein bietet die Sportarten Fußball, Turnen, Judo an. Die erste Frauenfußball-Mannschaft spielte von 2014 bis 2022 in der Bundesliga.

Frauenfußball

Geschichte

Die Frauenfußball-Abteilung wurde im Juli 1980 gegründet und nahm zwei Jahre später am Spielbetrieb teil. Schon nach zwei Jahren erfolgte der Aufstieg in die Verbandsliga Südbaden, damals die höchste Spielklasse. Nach drei Bezirkspokalsiegen und zwei Bezirksmeisterschaften in der Halle wurden die Frauen 1992 erstmals Meister der Verbandsliga. In der Aufstiegsrunde scheiterten sie jedoch. 1996 gewannen sie wiederholt die Meisterschaft und waren auch in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga Gruppe Süd erfolgreich, in der man auf Anhieb Platz sechs erreichte. Da die Bundesliga eingleisig wurde, musste die Frauenmannschaft in eine Relegation, in der sie sich wiederum nicht durchsetzen konnte.

Der SC Sand wurde in die neu geschaffene Oberliga Baden-Württemberg aufgenommen. Bei der ersten Teilnahme am DFB-Pokal wurde auf Anhieb das Achtelfinale erreicht. Eine 1:4-Niederlage beim VfL Sindelfingen bedeutete den Abschied aus dem Wettbewerb. Als der Süddeutsche Fußballverband im Jahre 2000 eine Regionalliga einrichtete, war der SC Sand dabei. Nach der Vizemeisterschaft 2002 konnte 2003 die Meisterschaft errungen werden. In der Aufstiegsrunde scheiterte man jedoch am Hamburger SV und dem 1. FC Saarbrücken. 2004 wurde die 2. Bundesliga gegründet und der SC Sand belegte in dieser Mittelfeldplätze. Nach der Saison 2010/11 mussten die Sanderinnen als Vorletzter absteigen.

Nach dem direkten Wiederaufstieg wurde der SC in der Saison 2012/13 zur großen Überraschungsmannschaft und belegte am Saisonende den dritten Platz. Bis zum vorletzten Spieltag war noch der Durchmarsch in die Bundesliga möglich. Auch im DFB-Pokal sorgte der SC Sand für Furore und schied erst im Viertelfinale mit 0:1 gegen den 1. FFC Turbine Potsdam aus. Als einzige Mannschaft konnte der SC Sand den Meister TSG 1899 Hoffenheim in beiden Spielen besiegen. Hoffenheim verlor ansonsten gegen keine andere Mannschaft. Am 15. Dezember 2013 zog der Verein nach einem 2:0-Sieg über den FF USV Jena erstmals in das Halbfinale des DFB-Pokal 2013/14 ein.[1] Am 11. Mai 2014 stieg der Verein, nach 17-jähriger Abstinenz, zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte in die Bundesliga auf.[2] Dort erreichte man als Zehntplatzierter den Klassenerhalt. Am 3. April 2016 zog der Verein nach einem 2:1-Sieg über den späteren Deutschen Meister FC Bayern München in das Finale des DFB-Pokals 2015/16 ein und feierte damit den bislang größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Dort verlor man am 21. Mai 2016 in Köln gegen den VfL Wolfsburg mit 1:2.

Die Saison 2017/18 war mit dem 7. Tabellenplatz die erfolgreichste Saison des Vereins. In der Saison 2020/21 lief es für den Verein zunächst nicht gut. Dank eines Saisonendspurt mit 11 Punkten (3 Siege, 2 Unentschieden), darunter ein 2:0 gegen Abstiegskonkurrent SV Meppen, konnten sie erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt sichern. Dieses Kunststück gelang in der darauffolgenden Saison nicht mehr, womit der SC Sand nach 9 Jahren in die 2. Liga absteigen musste.

Erfolge

  • Endspiele DFB-Pokal 2015/16 und 2016/17
  • Aufstieg in die Frauenfußball-Bundesliga 1996, 2014
  • Südbadischer Meister[3] 1991/92, 1995/96 (beide durch die erste Mannschaft), 1998/99, 2003/04, 2005/06, 2011/12 (alle durch die zweite Mannschaft)
  • SBFV Verbandspokalsieger 1996, 1997, 1999, 2002, 2004, 2012

Kader Saison 2023/24

Stand: 20. Oktober 2023[4]

TorAbwehrMittelfeldAngriff
01Jule BaumDeutschland
12Isabella ScheerderNiederlandeNiederlande
33Stella BusseDeutschland
02Fabienne WalaschewskiDeutschland
04Fabienne WürteleDeutschland
05Amelie BohnenDeutschland
13Ronja SchärDeutschland
22Jenny GaugiglDeutschland
03Jenna ZunigaVereinigte StaatenVereinigte Staaten
06Giulina KimmigDeutschland
07Büşra KuruDeutschland Turkei
08Michelle KlostermannDeutschland Nigeria
14Nadeschda IwanowaBulgarien
16Andrea MosherVereinigte StaatenVereinigte Staaten
17Emily EvelsDeutschland
18Leni FischerDeutschland
19Emma LovingVereinigte StaatenVereinigte Staaten
20Tabea GrißDeutschland
21Antonia ThomaDeutschland
27Alina BantleDeutschland
9Leonie KreilDeutschland
10Julia MatuschewskiDeutschland Polen
11Cindy König (C)ein weißes C in blauem KreisDeutschland
24Rio TakizawaJapanJapan
Trainer
TrainerAlexander Fischinger
Co-TrainerRainer Hannig
TorwarttrainerMarco Schäfer
FitnesstrainerPeter Aukthun-Görmer

Wechsel zur Saison 2022/23

(Alphabetische Sortierung)

ZugängeAbgänge
Victoria Bissey (SC Sand II)
Amelie Bohnen (TSG 1899 Hoffenheim II)
Jana Braun (SC Sand II)
Stella Busse (RasenBallsport Leipzig)
Nara da Costa (FC Vendenheim)
Tabea Griß (Borussia Mönchengladbach)
Nadeschda Iwanowa (SC Freiburg II)
Michelle Klostermann (Astra Hungary FC)
Cindy König (Nojima Stella Kanagawa Sagamihara)
Büsra Kuru (1. FFC 08 Niederkirchen)
Laurène Leopoldes (SC Sand II)
Katharina Reisch (SC Sand II)
Nadja Schneider (TSG 1899 Hoffenheim II)
Inga Schuldt (FC Carl Zeiss Jena)
Natalia Stulin (1. FFC 08 Niederkirchen)
Fabienne Walaschewski (Eintracht Frankfurt II)
Sylvia Arnold (Karriereende)
Patrycja Balcerzak (Sporting Huelva)
Chiara Bouziane (SC Freiburg)
Michaela Brandenburg (Werder Bremen)
Phoenetia Browne (AS Saint-Étienne)
Victoria Bruce (Bristol City)
Dominique Bruinenberg (SC Telstar)
Sarah-Lisa Dübel (Werder Bremen)
Noemi Gentile (1. FFC Turbine Potsdam)
Patricia George (Fenerbahçe Istanbul)
Marina Georgieva (Paris Saint-Germain)
Summer Green (unbekannt)
Dörthe Hoppius (MSV Duisburg)
Adrienne Jordan (1. FFC Turbine Potsdam)
Leonie Kreil (FSV Gütersloh 2009)
Jasmin Pal (1. FC Köln)
Molli Plasmann (unbekannt)
Fatma Sakar (RasenBallsport Leipzig)
Lena Triendl (Werder Bremen)

Bekannte ehemalige Spielerinnen

  • Kerstin Boschert, deutsche Juniorennationalspielerin
  • Brankica Drljaca, kroatische Nationalspielerin
  • Marisa Brunner, Schweizer Nationalspielerin
  • Lee Sima Falkon, israelische Nationalspielerin
  • Tatiana Ferreira Pinto, portugiesische Nationalspielerin
  • Betsy Hassett, neuseeländische Nationalspielerin
  • Maria Korenčiová, slowakische Fußballnationalspielerin
  • Alyscha Mottershead, kanadische Nationalspielerin
  • Marlyse Bernadett Ngo Ndoumbouk, kamerunische Nationalspielerin
  • Ana Maria De Sá Fernandes, portugiesische Nationalspielerin
  • Rebekah Stott, neuseeländische Fußballnationalspielerin
  • Furtuna Velaj, albanische Fußballnationalspielerin
  • Stéphanie Wendlinger

Mannschaften

  • 1. Mannschaft: Frauen-Bundesliga
  • 2. Mannschaft: Oberliga Baden-Württemberg/Meister der Saison 2014/15 und Aufstieg in die Regionalliga Baden-Württemberg

Statistik

Das Abschneiden der ersten Frauenmannschaft seit Gründung:

Spielzeit[5][6][7]LigaSpielklasseTeamsPlatzVerbandspokalBemerkungen
1981/82nur Hallen-Bezirksmeisterschaft
1982/83Bezirksliga Offenburg2156
1983/84Bezirksliga Offenburg2152
1984/85Bezirksliga Offenburg21311. Aufstiegsrunde
1985/86Südbadische Damenliga1109Klassenerhalt wegen Rückzug DJK St. Georgen
1986/87Südbadische Damenliga1107
1987/88Südbadische Damenliga1106
1988/89Südbadische Damenliga1108
1989/90Südbadische Damenliga1118
1990/91Südbadische Damenliga2106
1991/92Südbadische Damenliga21014. von 4 Bundesliga-Aufstiegsrunde Süd Gruppe 2
1992/93Südbadische Damenliga2104
1993/94Südbadische Damenliga2103
1994/95Südbadische Damenliga263
1995/96Südbadische Damenliga271Endspiel: SC Sand – VfB Unzhurst 10:0 (3:0)1. von 3 Bundesliga-Aufstiegsrunde Süd Gruppe 2
1996/97Bundesliga Süd1106Endspiel: SC Sand – SC Freiburg 3:1 n. V.
1997/98Oberliga Baden-Württemberg2134Viertelfinale: SC Freiburg – SC Sand 4:1 n. E.
1998/99Oberliga Baden-Württemberg2124Endspiel: SC Sand – FFV Grüningen 9:0
1999/00Oberliga Baden-Württemberg2122Halbfinale: SC Freiburg – SC Sand 1:0 (0:0)
2000/01Regionalliga Süd2105Endspiel: SC Freiburg – SC Sand 1:0 (0:0)
2001/02Regionalliga Süd2102Endspiel: SC Sand – VfB Unzhurst 5:1 (3:1)
2002/03Regionalliga Süd2101Achtelfinale: SC Freiburg II – SC Sand 3:14. von 5 in der Bundesligaaufstiegsrunde
2003/04Regionalliga Süd2106Endspiel: SC Sand – VfR Engen 6:3 (4:1)
2004/052. Bundesliga Süd2114keine Teilnahme
2005/062. Bundesliga Süd2126keine Teilnahme
2006/072. Bundesliga Süd2127keine Teilnahme
2007/082. Bundesliga Süd2126keine Teilnahme
2008/092. Bundesliga Süd2128keine Teilnahme
2009/102. Bundesliga Süd2126keine Teilnahme
2010/112. Bundesliga Süd21211keine Teilnahme
2011/12Regionalliga Süd3101Endspiel: SC Sand – Polizei SV Freiburg 6:0 (1:0)
2012/132. Bundesliga Süd2123keine Teilnahme
2013/142. Bundesliga Süd2121keine Teilnahme
2014/15Bundesliga11210keine Teilnahme1. Bundesliga-Saison
2015/16Bundesliga1129keine TeilnahmeDFB-Pokalfinale 1:2 gegen VfL Wolfsburg verloren
2016/17Bundesliga1128keine TeilnahmeDFB-Pokalfinale 1:2 gegen VfL Wolfsburg verloren
2017/18Bundesliga1127keine Teilnahme
2018/19Bundesliga1128keine Teilnahme
2019/20Bundesliga1128keine Teilnahme
2020/21Bundesliga11210keine Teilnahme
2021/22Bundesliga11211keine Teilnahme
2022/232. Bundesliga2147keine Teilnahme
2023/242. Bundesliga214keine Teilnahme

Mannschaften der Bundesligen sind seit einigen Jahren nicht teilnahmeberechtigt am Verbandspokal. Grün hinterlegt sind Aufstiege, rot Abstiege. Die Statistik umfasst nur die erste Mannschaft. In der Halle wurden – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – folgende Ergebnisse erzielt:

SpielzeitHallenmeisterschaft Bezirk OffenburgVerbands-Hallenmeisterschaft
1981/82Hallen-Bezirksmeisterschaft: 4. von in Gruppe 3
1982/833. Hallen-Bezirksmeisterschaft
1983/84Sieger Hallen-Bezirksmeisterschaft
1984/852. Hallen-Bezirksmeisterschaft
1985/862. Hallen-Bezirksmeisterschaft
1986/87
1987/882. Hallen-Bezirksmeisterschaft5. von 5 in Gruppe 2 der Verbands-Hallenmeisterschaft
1988/89Sieger Hallen-Bezirksmeisterschaft4. von 5 in Gruppe 2 der Verbands-Hallenmeisterschaft
1989/904. Hallen-Bezirksmeisterschaft
1990/91
1991/92
1992/93
1993/94
1994/95
1995/966. Verbandsmeisterschaft
1996/97
1997/989. von 9 Verbands-Hallenmeisterschaft
1998/991. Verbands-Hallenmeisterschaft
1999/002. Verbands-Hallenmeisterschaft

Männerfußball

Im Herrenfußball konnte der SC Sand, im Gegensatz zur Frauenabteilung, keine höherklassigen Erfolge feiern. Die Meisterschaften und Aufstiege der Herrenmannschaften ereigneten sich in den lokalen Kreisklassen. Zuletzt wurde die erste Herrenmannschaft in der Saison 2016/2017 Meister der Kreisliga Offenburg B (Staffel 1), was den Aufstieg in die neuntklassige Kreisliga Offenburg A (Nord) bedeutet. Die zweite Herrenmannschaft spielt derzeit in der zehntklassigen Kreisliga Offenburg C (Staffel 2).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. FF USV Jena scheitert im Pokal am Außenseiter SC Sand
  2. https://sbfv.de/nachricht/sc-sand-steigt-die-bundesliga-auf
  3. Deutscher Sportclub für Fußballstatistiken: Südbadische Meister der Frauen. Abgerufen am 11. August 2023.
  4. Kader. SC Sand, abgerufen am 20. Oktober 2023.
  5. Amtliche Mitteilungen bzw. Fußball in Südbaden, Südbadischer Fußball-Verband
  6. Deutschlands Fußball in Zahlen bzw. Deutscher Fußball-Almanach, DSFS
  7. Baden-Almanach 2001/02 ff, DSFS

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