S9-Mix

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Der S9-Mix ist eine Mischung aus mehreren Leberenzymen und wird bei In-vitro-Versuchen (also nicht in einem Lebewesen, sondern z. B. in Laborgefäßen) zur Simulation einer Leber eingesetzt. Da die Leber mit Hilfe von Enzymen Stoffe im Blut verändern kann, wären Tests von möglicherweise giftigen Substanzen ohne diese Enzyme nicht sehr aussagekräftig (siehe z. B. Ames-Test). Meist wird S9 aus Ratten gewonnen und verwendet.

Die Abkürzung „S9“ kommt von Supernatant (Überstand) und der Zentrifugation bei 9000 g.[1]

Gewinnung

Zur Präparation: Ratten werden mit Enzyminduktoren (z. B. 1 × mit 500 mg/kg KG Aroclor 1254[2] (PCB-Gemisch) fünf Tage vor Tötung) vorbehandelt. Nach Isolierung der Leber wird diese in 0.25 M Saccharose homogenisiert und bei 9000 g für 10 Minuten zentrifugiert. Der Überstand ist per Definition der S9-Mix. Zentrifugiert man diesen S9-Mix bei 100.000 g für eine Stunde, so erhält man ein Mikrosomen-Pellet und einen Cytosol-Überstand.

Metabolische Aktivierung

Aktiviert werden diverse Cytochrom-P450-Enzyme (CYP). Stark aktiviert werden: CYP1A1, 2B1, 2B4. Moderat aktiviert werden: CYP2A1, 2B1, 2C5, 2C6, 3A2, 3A4, 4B1, P450 Reduktase, mikrosomale Epoxidhydrolase (mEH), UDP-GT, GST-Isoenzyme

Im Ames-Test wird folgender S9-Standardmix eingesetzt: 10 % S9-Fraktion, 4 mM NADP, 5 mM Glucose-6-phosphat, 10 mM Na/K-Phosphatpuffer (pH 7,4), 8 mM Mg-Aspartat, 33 mM KCl.

Einzelnachweise

  1. OECD: Guidance Documenton Revisions to OECD Genetic Toxicology Test Guidelines, 2015, S. 58.
  2. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Aroclor 1254: CAS-Nummer: 11097-69-1, EG-Nummer: 601-021-3, ECHA-InfoCard: 100.121.913, PubChem: 40470, Wikidata: Q21058099.

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