Sânpaul (Mureș)

Sânpaul
Paulsdorf
Kerelőszentpál
Wappen von Sânpaul (Mureș)
Sânpaul (Mureș) (Rumänien)
Sânpaul (Mureș) (Rumänien)
Basisdaten
Staat:Rumänien Rumänien
Historische Region:Siebenbürgen
Kreis:Mureș
Koordinaten:46° 27′ N, 24° 21′ O
Zeitzone:OEZ (UTC+2)
Höhe:290 m
Fläche:55,35 km²
Einwohner:4.320 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte:78 Einwohner je km²
Postleitzahl:547550
Telefonvorwahl:(+40) 02 65
Kfz-Kennzeichen:MS
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart:Gemeinde
Gliederung:Sânpaul, Chirileu, Dileu Nou, Sânmărghita, Valea Izvoarelor
Bürgermeister:István Simon (UDMR)
Postanschrift:Str. Principală, nr. 261A
loc. Sânpaul, jud. Mureș, RO–547550
Website:

Sânpaul alte Schreibweise Sînpaul [ˈsɨnpaul] (deutsch Paulsdorf oder auch Palesdorf, ungarisch Kerelőszentpál)[3] ist eine Gemeinde im Kreis Mureș in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Geographische Lage

Lage der Gemeinde Sânpaul im Kreis Mureș

Die Gemeinde Sânpaul liegt im Norden des Kokeltals (Podișul Târnavelor) im südwestlichen Teil des Kreises Mureș. Am Oberlauf des Mureș (Mieresch), der Nationalstraße DN15 – hier Teil der Europastraße 60 – und der Bahnstrecke Alba Iulia–Târgu Mureș, befindet sich der Ort Sânpaul etwa auf halber Strecke zwischen den Kleinstädten Iernut (Radnuten) und Ungheni (Nyaradfluss) und 21 Kilometer südwestlich von der Kreishauptstadt Târgu Mureș (Neumarkt am Mieresch) entfernt.

Die vier eingemeindeten Dörfer befinden sich etwa zwei bis sechs Kilometer vom Gemeindezentrum entfernt.

Geschichte

Der Ort Sânpaul wurde erstmals 1332 urkundlich erwähnt. 1610 erwarb die ungarische Adelsfamilie Haller den Ort und errichtete hier ein Landhaus.[4] Auf dem Areal Sânpauls, von den Einheimischen genannt Fântâna Sărată, wurde außer archäologischen Gegenständen der Römer- bis in die Jungsteinzeit, eine Grabstätte aus Steinplatten aus der Bronzezeit gefunden.[5]

Des Weiteren wurde am Hügel Dealul Pietros oder auch Dealul Stânii genannt, ein Hügelgrab der Bronzezeit zugeordnet. Auf eine Besiedlung des Ortes deuten weitere Siedlungsreste nördlich des Dorfes am Bach Homorodul Mare. Zahlreiche Funde der Römerzeit aus dem Gemeindezentrum wurden auf mehrere Städte Rumäniens und nach Budapest verteilt. Auf dem Gebiet von Sânpaul wurde Salz nicht nur in der Römerzeit, vermutlich schon seit der Prähistorie gefördert.[6]

Auf dem Kapellenberg befindet sich eine Familiengruft der ungarischen Adelsfamilie Haller.[4]

Im eingemeindeten Dorf Valea Izvoarelor (Bessen) wurden bei Teleacul Mic, archäologische Funde einer Siedlung, die in das 1. Jahrhundert v. Chr. und bei La Măzăriște in das 4. Jahrhundert deuten, gemacht.[7]

Im Königreich Ungarn gehörten die eingemeindeten Dörfer Sânmărghita (ungarisch Mezőszentmargita) und Dileu Nou (ungarisch Magyardellő) dem Stuhlbezirk Marosludas (Luduș) im Komitat Torda-Aranyos und restliche Orte dem Stuhlbezirk Radnót (Iernut) im Komitat Klein-Kokelburg an. Anschließend gehörten die Dörfer den historischen Kreisen Târnava-Mică, Mureș und Odorhei, und ab 1950 dem heutigen Kreis Mureș an.

Bevölkerung

Die Bevölkerung der Gemeinde Sânpaul entwickelte sich wie folgt:

VolkszählungEthnische Zusammensetzung
JahrBevölkerungRumänenUngarnDeutscheandere
18502.5611.2751.0311254
19413.7161.6471.6907372
19774.1771.8061.9464421
20024.0161.4151.57421.025
20114.2331.3091.466-1.458 (Roma 1.308)
20214.3201.2371.408-2.201 (Roma 1.263)

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl und die der Roma 2011 registriert. Die höchste Einwohnerzahl der Magyaren (2.044) wurde 1966, die der Rumänen 1977 und die der Rumäniendeutschen (17) 1900 ermittelt.[8]

Sehenswürdigkeiten

  • Im Gemeindezentrum die römisch-katholische Kirche, im 14. Jahrhundert errichtet und im 18. umgebaut, die Ruine des Herrenhauses Haller samt Anwesen, im 17. Jahrhundert errichtet, und der Getreidespeicher im 18. Jahrhundert errichtet, stehen unter Denkmalschutz. Des Weiteren wird eine Römerstraße dem 2. oder 3. Jahrhundert zugeordnet.[7]
  • Im eingemeindeten Dorf Chirileu (Laußen) die Büste von Vasile Moldovan, stehen unter Denkmalschutz[7] und eine Römerstraße wird hier vermerkt.[9]
  • Im eingemeindeten Dorf Dileu Nou die reformierte Kirche, 1908 errichtet.[10]
  • Im eingemeindeten Dorf Sânmărghita die Holzkirche Sfinții Arhangheli, im 18. Jahrhundert errichtet, steht unter Denkmalschutz.[7]

Persönlichkeit

Städtepartnerschaften

Die Gemeinde Sânpaul pflegt laut einem strategischen Entwicklungsplan Sânpauls von 2014 bis 2020 Partnerschaft mit:[12]

Weblinks

Commons: Sânpaul – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 21. Januar 2021 (rumänisch).
  3. Arcanum Kézikönyvtár: Historisch-administratives Ortsnamenbuch von Siebenbürgen, Banat und Partium. Abgerufen am 30. März 2018 (ungarisch).
  4. a b Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  5. Repertoriul Arheologic al României − Sânpaul-1, abgerufen am 1. April 2018 (rumänisch).
  6. Repertoriul Arheologic al României − Sânpaul-2, abgerufen am 1. April 2018 (rumänisch).
  7. a b c d Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch)
  8. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 1,1 MB; ungarisch).
  9. Repertoriul Arheologic al României − Chirileu, abgerufen am 1. April 2018 (rumänisch).
  10. Angaben zur reformierten Kirche in Dileu Nou bei biserici.org, abgerufen am 25. März 2018 (rumänisch)
  11. Marin Căldărariu: COMEMORARE LA CHIRILEU. cuvantul-liber.ro, 22. April 2015, abgerufen am 1. April 2018 (rumänisch).
  12. Strategische Entwicklungsplan für Sânpaul, 2014–2020. (PDF; 1,1 MB) Administraţia Locală Sânpaul; Eurotop Consulting, Dezember 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. April 2017; abgerufen am 1. April 2018 (rumänisch).

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Biserica de lemn din Sânmărghita, judeţul Mureş.

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Bust of Vasile Moldovan in Chirileu, Mureş county, Romania
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Biserica romano-catolică, sec. XIV - XVIII