Ruffieux

Ruffieux
StaatFrankreich
RegionAuvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.)Savoie (73)
ArrondissementChambéry
KantonBugey savoyard
GemeindeverbandGrand Lac – Lac du Bourget
Koordinaten45° 51′ N, 5° 51′ O
Höhe233–1021 m
Fläche13,21 km²
Einwohner816 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte62 Einw./km²
Postleitzahl73310
INSEE-Code
WebsiteRuffieux

Das Château de Mecoras nördlich von Ruffieux

Ruffieux ist eine französische Gemeinde mit 816 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Savoie in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Es gehört zum Kanton Bugey savoyard im Arrondissement Chambéry.

Geographie

Ruffieux liegt auf 296 m, in der Nähe von Culoz, etwa 31 Kilometer nördlich der Präfektur Chambéry und 23 km westsüdwestlich der Stadt Annecy (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich in der Chautagne, am östlichen Rand des breiten Rhonetals und am Rand des Marais de Chautagne, am Westfuß des Mont Clergeon.

Die Fläche des 13,21 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Rhonetals. Die westliche Grenze bildet die Rhone, die hier in einem breiten Tal parallel zu den Juraketten von Norden nach Süden fließt. Vom Flusslauf erstreckt sich das Gemeindeareal ostwärts über die 3 km breite, flache Talaue, die vom Sumpf- und Waldgebiet der Chautagne eingenommen wird. Daran schließt sich der zunächst sanft ansteigende Hang von Ruffieux an. Dieser geht in den dicht bewaldeten Steilhang des Mont Clergeon über, der geologisch die südliche Fortsetzung der Antiklinale der Montagne du Gros Foug darstellt. Mit 1021 m wird auf dem Höhenrücken des Mont Clergeon die höchste Erhebung von Ruffieux erreicht.

Zu Ruffieux gehören neben dem eigentlichen Ortskern auch mehrere Weilersiedlungen und Gehöfte, darunter:

  • La Loi (240 m) in der Talebene der Rhone
  • Crozan (260 m) am östlichen Rand des Rhonetals
  • Saumont (250 m) am östlichen Rand des Rhonetals
  • Putignet (360 m) am unteren Westhang des Mont Clergeon
  • Collonges (360 m) am unteren Westhang des Mont Clergeon
  • Montagnet (430 m) am unteren Westhang des Mont Clergeon

Nachbargemeinden von Ruffieux sind Serrières-en-Chautagne im Norden, Moye im Osten, Cessens, Chindrieux und Vions im Süden sowie Culoz im Westen.

Geschichte

Das Gemeindegebiet von Ruffieux war schon sehr früh besiedelt. Es wurden Überreste aus dem Neolithikum sowie römische Inschriften und Münzen gefunden. Der Ortsname geht auf den gallorömischen Personennamen Ruffius zurück und bedeutet so viel wie Landgut des Ruffius (Ruffiacum).[1] Im Mittelalter war Ruffieux im Besitz der Familie Montluel, die auf dem Schloss Châtillon (am Lac du Bourget) ansässig war.[2] Im 15. Jahrhundert gehörte es zum Herrschaftsgebiet der Seyssel.

Sehenswürdigkeiten

Die Pfarrkirche von Ruffieux wurde im 19. Jahrhundert erbaut. Auf dem Gebiet von Ruffieux befinden sich verschiedene Schlösser und Herrschaftssitze, die überwiegend aus dem Mittelalter stammen. Dazu gehören das Château du Grand Mécoras (ursprünglich aus dem 14. Jahrhundert, später mehrfach umgestaltet, heute Monument historique),[3] das Château de La Roche (14. Jahrhundert), das Château de Collonges (19. Jahrhundert, heute ein Hotel) sowie die Herrschaftshäuser Morand (14. Jahrhundert) und Saumont (16. Jahrhundert).

Bevölkerung

Jahr19621968197519821990199920062011
Einwohner436392363454540666782797
Quellen: Cassini und INSEE

Mit 816 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019)[4] gehört Ruffieux zu den kleinen Gemeinden des Département Savoie. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts rückläufig war, wurde seit Mitte der 1970er Jahre dank der schönen Wohnlage wieder eine deutliche Bevölkerungszunahme verzeichnet.[5] Die Ortsbewohner von Ruffieux heißen auf Französisch Ruffiérois(es).

Wirtschaft und Infrastruktur

Ruffieux war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. Von Bedeutung ist außerdem der Weinbau an den Hängen um Ruffieux. Das Dorf liegt in der Weinbauregion Savoie. Weißweine aus der Rebsorte Altesse (lokal Roussette genannt) dürfen unter der geschützten Herkunftsbezeichnung Roussette de Savoie vermarktet werden. Für Weißweine anderer Rebsorten sowie Rotweine gilt die AOC Vin de Savoie.

Daneben gibt es heute verschiedene Betriebe des lokalen Kleingewerbes. Mittlerweile hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung sowie im Raum Chambéry ihrer Arbeit nachgehen.[6]

Die Ortschaft ist verkehrsmäßig recht gut erschlossen. Sie liegt oberhalb der Hauptstraße, die von Aix-les-Bains nach Seyssel führt. Eine weitere regionale Straßenverbindung besteht mit Culoz respektive Ambérieu-en-Bugey. Der nächste Anschluss an die Autobahn A41 befindet sich in einer Entfernung von rund 20 km.

Ausbildung

In Ruffieux befindet sich eine Grundschule (école primaire).

Weblinks

Commons: Ruffieux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. A. Gros: Dictionnaire étymologique des noms de lieu de la Savoie. Belley, Imprimerie Aimé Chaduc, 1937, S. 411 (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. J. J. Vernier: Dictionnaire topographique du département de la Savoie. Imprimerie Savoisienne, 1896, S. 633 (französisch, online auf BNF [abgerufen am 19. Januar 2014]).
  3. PA00118289 Château de Mecoras in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  4. Französisches Statistikinstitut (www.insee.fr)
  5. Ruffieux – notice communale. In: cassini.ehess.fr. Abgerufen am 1. Oktober 2014 (französisch, ab 1968 Einwohnerzahlen von INSEE).
  6. Dossier complet zu Ruffieux. In: INSEE. Abgerufen am 2. Oktober 2014 (französisch).

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