Rotzkotz

Rotzkotz
Allgemeine Informationen
HerkunftHannover, Deutschland
Genre(s)Punk, New Wave, NDW
Gründung1977
Auflösung1982
Gründungsmitglieder
Horst Illing
Gitarre
Dieter Runge (bis 1978)
Gesang
Ernst August Wehmer
Uli Scheibner

Axel Wicke (ab 1980)

Peter Köhler

Markus Joseph (ab 1980)

Gregor Ludewig (ab 1980)

Rotzkotz ist eine Punkmusikgruppe aus Hannover, die 1977 gegründet wurde. Sie ist eine der ersten deutschen Punkbands. Die Gruppe um Horst Illing (Gesang, Gitarre) und Ernst-August Wehmer (Gesang) sowie diversen wechselnden Mitmusikern bot anfangs britisch inspirierten Punkrock in englischer Sprache. Der zweite Gitarrist Dieter Runge ging 1978 nach New York zu den New York Niggers. Runge lebt heute als freier Künstler[1] in Hawaii und macht unter dem Namen, Dieter Osten weiter Musik.

Geschichte

Ihr erstes Album, „much funny“, wurde 1979 in England aufgenommen und dort zuerst veröffentlicht. Es gilt als erste selbst produzierte Punk-Platte Deutschlands. Mitte 1980 erhielt die Gruppe einen Plattenvertrag von EMI. Nachdem die Single Problem/Kein Problem jedoch ohne Absprache mit der Gruppe von EMI überarbeitet und „glattgebügelt“ wurde, trennte man sich nach der „Jubel 81“-Tour im Streit.[2] Wieder unabhängig, blieben Rotzkotz bei der deutschen Sprache und veröffentlichten mit „Lebensfroh + Farbenfroh – Die schönsten deutschen Lieder von Rotzkotz“ ein Poppunk-Album, auf dem sie u. a. ihre Erfahrungen mit EMI verarbeiteten (Tante EMI), aber auch Texte des Dadaisten Kurt Schwitters vertonten.[3] Streitereien über die weitere Richtung der Band führten jedoch 1982 zur Trennung. Horst Illing versuchte sich mit Bizarre Leidenschaften im Feld von NDW und Synthie-Pop. In den folgenden Jahren trat Horst Illing mit wechselnden Mitmusikern wieder unter dem Namen Rotzkotz auf, gelegentlich auch zusammen mit Ernst-August Wehmer.

Im Jahre 1994 erwiesen Die Ärzte der Band ihre Reverenz und nahmen den Titel Kein Problem für ihre EP „1, 2, 3, 4 – Bullenstaat!“ auf. Eine Neueinspielung mit deutschem Text sowie eine Coverversion erlebte auch der Song Gettin To None von der ersten LP. Unter dem Titel Schatten der Vergangenheit spielte ihn die Band für das 1981er-Album Lebensfroh + Farbenfroh neu ein. Die in mehreren Sprachen gesungene Coverversion der Band Beatklub erschien unter dem Titel Chien d’amour auf der von ZickZack Records vertriebenen Maxisingle Down at the Beatklub at midnight.

Diskografie

Alben

  • much funny (1979)
  • Lebensfroh + Farbenfroh (1981)

Singles

  • Problem/Kein Problem (1980)

Literatur

  • Hollow Skai: Alles nur geträumt – Fluch und Segen der Neuen Deutschen Welle. Hannibal Verlag, Innsbruck 2009, ISBN 978-3854453024.
  • Matthias Blazek: Das niedersächsische Bandkompendium 1963–2003 – Daten und Fakten von 100 Rockgruppen aus Niedersachsen. Celle 2006, S. 124 f. ISBN 978-3-00-018947-0.

Weblinks

  • Kai Müller: „Mach dein eigenes Ding“, Tagesspiegel vom 16. Juni 2009. In: Tagesspiegel. 16. Juni 2009 (Online).

Einzelnachweise

  1. Dieter Runge Webseite: Dieter Runge. Abgerufen im Jahr 2020 (englisch).
  2. Kraut, Karl: „Szene Hannover“, in: Special Neue Deutsche Welle, Dokumentation, erstellt in Zusammenarbeit mit Musikexpress, Deutschlands Rock-Magazin, Hamburg 1982, S. 38 f.
  3. Downloadmöglichkeit und Albumdetails: pisspogoblog.blogspot.com (Memento vom 28. Juli 2012 im Webarchiv archive.today).