Rothenberge

Rothenberge
Gemeinde Wettringen
Koordinaten: 52° 13′ 27″ N, 7° 16′ 7″ O
Postleitzahl:48493
Vorwahl:02557
Rothenberge (Nordrhein-Westfalen)

Lage von Rothenberge in Nordrhein-Westfalen

Rothenberge ist ein Ortsteil der Gemeinde Wettringen im nordrhein-westfälischen Kreis Steinfurt. Die Ortschaft liegt nordwestlich des Kernortes Wettringen an der Kreisstraße 61. Die Landesstraße 567 verläuft östlich, die Vechte fließt östlich und südlich. Benannt ist der Ortsteil nach dem auffälligen Berg gleichen Namens, der das recht flache Umfeld um etwa 50 m überragt. Der höchste Punkt liegt bei 96,5 m über Normalnull.[1]

Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmäler in Wettringen (Münsterland) sind für Rothenberge drei Baudenkmale aufgeführt:

Villa Jordaan, Parkseite
  • „Villa Jordaan“, Haus Rothenberge (Rothenberge 83)
  • zwei Heiligenhäuschen (Rothenberge 7 und 39)

Besonderheiten

Salzquelle

Etwa 1 km nordwestlich des Rothenberges befindet sich eine Salzwasserquelle, die bereits 1337 erstmals erwähnt wurde. Vom 4. August 1972 war die Quelle als Naturdenkmal „Salzquelle“ geschützt, bis im Jahr 2007 die Ausweisung eines 3,4 ha großes Naturschutzgebiet „Salzquelle am Rothenberg“ erfolgte. Zu der Zeit war bereits ein kleineres Stück als FFH-Gebiet „Salzbrunnen am Rothenberg“ unter der Nr. (DE-3709-302) eingetragen. Als bedrohte Art ist die Salz-Schuppenmiere dort anzutreffen. Die Salzquelle hat eine lange, wechselvolle Geschichte erlebt. Seit altersher war Salz ein begehrtes Gut, das die Menschen zum Würzen und zur Haltbarmachung von Fleisch und Fisch benutzten. Durch das Salzregal sicherten sich die Herrscher den Zugriff auf dieses weiße Gold des Mittelalters. 1577 bis 1590 nutzte der Edelherr Herman von Velen in Rothenberge das Recht der Salzgewinnung und musste dafür Salz an das Domkapitel in Münster liefern. 1580 nahm er Siedepfannen in Betrieb, die er mit Steinkohle befeuern ließ. Spanische Soldaten zerstörten die Anlagen im achtzigjährigen Krieg. Alexander von Velen erwarb die Nutzungsrechte im Jahr 1603 und erbaute ein Siedehaus. Der Bau einer Rohrleitung zur Saline in Bentlage war geplant, wurde aber nicht verwirklicht. Wegen der produktiveren Saline in Bentlage gab man die Salzgewinnung auf. Erst als Napoleon seine Eroberungszüge unternahm und eine Kontinentalsperre verhängte, war Salz wieder ein knappes und teures Gut. Ein Bauer verkaufte deswegen täglich 20 bis 30 Tonnen Salzwasser, bis es die französische Regierung bei Strafandrohung verbot. Unter der folgenden preußischen Regierung gab es ein Staatsmonopol und hohe Verbrauchssteuern auf Salz. Nach Aufhebung des Salzmonopols 1867 bedienten sich die Bauern wieder mit dem begehrten Salzwasser. In den Notjahren nach dem Ersten Weltkrieg nutzte die Bevölkerung die Salzsohle intensiv. Es gab dann auch Bestrebungen eines Kaufmanns dort ein Kurbad zu errichten. Das Vorhaben scheiterte aber am Widerstand der Bauern. In Rothenberge gab es neben dem heute noch bestehenden Salzbrunnen einen weiteren „Soaltpütt“ der aber im 20. Jahrhundert zugeschüttet wurde.[2]

Rothenberg-Sandstein

Erz

Ton

Öl und Gas

Weblinks

Commons: Rothenberge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Topographische Karte 1:25000
  2. MV 1. Mai 2020, Seite 28; Zeitungsbericht: „Von der Saline zum FFH-Gebiet“

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Positionskarte Nordrhein-Westfalen, Germany. Geographische Begrenzung der Karte:
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Villa Jordaan auf dem Rothenberge in Wettringen

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Rothenberge, auf der Hügel-Kuppe
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Rothenberge, Blick von der Hügelkuppe nach Westen in Richtung Welbergen