Rossstirn

Turnier-Rossstirn. Das Pferd sah damit nichts, um Scheuen zu vermeiden, um 1485/90
Rossstirn

Als Rossstirn (engl. Shaffron) bezeichnet man einen mehr oder weniger umfassenden Kopfschutz eines Pferdes zu Dekorationszwecken oder für den Einsatz im Kampf oder Turnier als Reit- oder Wagenpferd.

Beschreibung

Archäologische Belege gibt es seit der Bronzezeit, die Rossstirnen waren immer wieder in unterschiedlichem Umfang und Gewicht und aus Leder und/oder Metall gefertigt. Wie bei einem Helm ist eine Rossstirn immer ein Kompromiss zwischen Schutz auf der einen und Gewährleistung von Atmung, Sicht und Komfort auf der anderen Seite. Zum Schmuck, aber auch zu psychologischen Zwecken konnten Rossstirnen zu allen Zeiten teilweise umfangreiche integrierte Dekorationselemente wie Federbüsche, Hörner u. Ä. aufweisen.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts taucht die Rossstirn aus modernen Kunststoffen nach längerer Pause wieder auf, zum Beispiel bei der kolumbianischen Polizei.[1]

Siehe auch

Literatur

  • Eduard von Sacken: k. k. Ambraser-Sammlung. Band 1: Geschichtliche Einleitung und die Rüstkammern. Braumüller, Wien 1855, S. 92.
  • Angela von den Driesch, Joris Peters: Geschichte der Tiermedizin. 5000 Jahre Tierheilkunde. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Schattauer, Stuttgart u. a. 2003, ISBN 3-7945-2169-2, S. 38.

Weblinks

Commons: Rossstirn – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Pferderevue.at: Rüstungen für kolumbianische Polizeipferde, vom 24. April 2012, geladen am 9. November 2021

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Geblendete Rossstirn fürs Turnier, wobei das Pferd nichts sah, um Scheuen zu vermeiden. Lorenz Helmschmid, Augsburg, 1485/90, für Maximilian I.
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Chanfrain, Savoie, XVIe siècle. Musée du chateau de Morges, Suisse.