Romanow

Wappen des Hauses Romanow

Die Romanows (Betonung auf der zweiten Silbe: [rɐˈmanəf]) sind ein altes russisches Adelsgeschlecht und nach den Rurikiden die zweite Dynastie, aus der die russischen Zaren hervorgingen. Sie herrschten von 1613 bis 1762. Auch die Mitglieder des Hauses Romanow-Holstein-Gottorp, die auf die Romanows folgten (1762 bis 1917), werden häufig als Romanows bezeichnet und trugen auch weiterhin den Familiennamen Romanow.

Geschichte

Ankunft des Prinzen Glanda Kambila in Nowgorod aus einer Chronik und Bildersammlung über die Romanows von 1913

Herkunft

Der Ahnherr der Romanows ist der Bojar Andrei Kobyla. Möglicherweise war er ruthenischer Herkunft und während der Regierungszeit des Moskauer Großfürsten Simeon Iwanowitsch (14. Jahrhundert) aus dem Großfürstentum Litauen nach Russland immigriert.[1] Nachfolgende Generationen wiesen ihn als Sohn des legendären Prinzen Glanda Kambila Diwonowitsch aus, der selbst einem alten litauischen bzw. samogitischen Fürstengeschlecht entspross. Im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts floh er mit seinem unmündigen Sohn vor dem einfallenden Deutschen Orden nach Russland. 1287 empfing er die Taufe und nahm den Namen Iwan an.[2] Bereits im 18. Jahrhundert wies der Historiker August Ludwig von Schlözer auf die Inkonsistenz dieser Abstammungslegende hin.

Später wurde auch die ruthenische bzw. samogitische Herkunft Andrei Kobylas in Frage gestellt. Einige Historiker vertreten die These, dass er Abkömmling einer edlen Moskauer Familie aus Nowgorod war.[3] Der russische Beiname Kobyla bedeutet auf deutsch Stute. Laut des russischen Historikers Kuzmin stammte Andrei aus Kostroma und könnte der Sohn eines Bojaren Alexei gewesen sein, der 1304 getötet wurde. Die Nachkommen Kobylas, insbesondere die Romanows, besaßen in der Nähe von Kostroma Landgüter. Um 1330 trat Andrei Kobyla in die Dienste des Großfürsten Simeon Iwanowitsch ein und genoss hohes Ansehen. 1347 wurde er vom Großfürsten nach Twer gesandt, um in seinem Namen mit Maria von Twer Heiratsverhandlungen aufzunehmen.[4]

Familienzweige

Andrei Kobyla hinterließ fünf Söhne, darunter der Woiwode Feodor Andrejewitsch Kobylin, genannt Koschka, auf deutsch Katze. Großfürst Wassili beorderte ihn nach Nowgorod und vertraute ihm dort später die Regierung an. Im hohen Alter erhielt er die Bojarenwürde. Seine Nachkommen trugen den Familiennamen Koschkin. Von dem ältesten seiner fünf Söhne stammte die Familie Romanow, von dem vierten Sohn die Familie Scheremetew ab.[5] Seine Töchter Anna und Akulina heirateten die Fürsten von Rostow und Mikulin. Sachari Iwanowitsch Koschkin, der jüngste Sohn des Iwan Feodorowitsch Koschkin, wurde Bojar unter der Regierung des Großfürsten Wassili II. des Blinden. Seine Kinder nahmen von ihm den Namen Sacharjin (Захарьин) an. Die Familie Jakoslef stammte vom ältesten der beiden Sacharjins, der jüngere Juri Sacharjitsch starb 1501. Dessen Söhne führten den Beinamen Jurjew. Seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts nannte sich die Familie Sacharjin-Jurjew.

Aufstieg

Der dritte Sohns Juris, Roman Jurjewitsch Sacharjin, ist der Stammvater des Hauses Romanow.[6] Seine drei Söhne Daniel, Dolmat und Nikita Romanowitsch bekleideten einflussreiche Stellungen am Zarenhof. Daniel Romanowitsch hatte sich als Feldherr im Krieg gegen die Tataren verdient gemacht.[7] Seine ältere Schwester Anastassija Romanowna Sacharjina wurde unter einer Vielzahl heiratsfähiger Töchter nobler russischer Familien als Braut von Zar Iwan IV. auserwählt. Ihre jüngere Schwester Anna Romanowa vermählte sich mit dem Fürsten Wassili Andrejewitsch Sitsky. Nach dem Tod Iwan IV. 1584 führte Nikita Romanowitsch die Regentschaft für seinen noch minderjährigen Neffen Fjodor I. Nach seinem Tod im April 1586 übernahm Boris Godunow die Regentschaft für den regierungsunfähigen Zaren.

Verfolgung

Eine Menschenmenge im Ipatjew-Kloster bittet Michael Romanows Mutter, ihn nach Moskau gehen zu lassen, um Zar zu werden

Nach dem Tod Fjodors I. entbrannte ein Machtkampf um den Thron, der das Land in eine tiefe soziale und politische Krise stürzte. Boris Godunow ergriff am 7. Januar 1598 als Usurpator die Macht. Die Moskauer Bojaren machten ihn für die Ermordung des für die Thronfolge vorgesehenen jüngsten Bruders Fjodors, Dmitri Iwanowitsch verantwortlich.[8] Die Romanows wurden von Godunow nach einer Denunziation verfolgt. Sämtliche Söhne Nikitas erhielten Kerkerhaft. Der Sohn Nikitas, Fjodor Nikititsch Romanow, der spätere Patriarch Philaret, wurde 1601 gezwungen, ins Kloster zu gehen und das Mönchsgelübde abzulegen.[9] Xenia Iwanowna zog sich als Marfa in ein Kloster nahe dem Onegasee zurück. Der Sohn Fjodors Nikititschs, Michael Fjodorowitsch, flüchtete mit zwei seiner Tanten 1603 in die eigentliche Heimat der Romanows, in die Stadt Klin. Nach der Machtübernahme des Pseudodimitri I. 1605/06 wurde die Familie rehabilitiert.

Zarenherrschaft

1612 brach unter der Führung des Nischni Nowgoroder Kaufmanns Kusma Minin und des Fürsten Dmitri Poscharski mit Unterstützung durch den Metropoliten Philaret in Moskau ein Volksaufstand aus, der die polnische Besatzungszeit beendete. Nach der Smuta wurde Michael Fjodorowitsch 1613 vom Semski Sobor zum Zaren gewählt und begründete die Dynastie der Romanows.[10] Die Krönung fand am 22. Juli 1613 statt. Seine Politik war in den Anfangsjahren vor allem gegen Polen gerichtet. König Sigismund III., der seinen Sohn Władysław IV. Wasa auf den russischen Thron bringen wollte, weigerte sich, Michaels Herrschaft anzuerkennen. Erst der Vertrag von Polanów 1634 beendete den Russisch-Polnischen Krieg, auch Smolensker Krieg genannt.

Michael I. hinterließ zehn Kinder, wovon sein Sohn Alexei die Nachfolge antrat. Während der Regierungszeit Alexei I. herrschte eine starke Unterdrückung der Bauern. Die zusätzliche hohe Steuerlast führte ab 1648 immer wieder zu Aufständen. 1649 wurde die Leibeigenschaft per Gesetz festgelegt. Alexei führte seit 1654 einen Krieg mit Polen, in den auch Schweden 1656 eintrat und gegen Russland kämpfte. 1658 überwarf er sich mit dem Patriarchen Nikon über die von diesem eingeleiteten kirchlichen Reformen. Der Konflikt führte 1666 zur Spaltung der russisch-orthodoxen Kirche. Ende 1655 schloss Russland mit Polen einen Waffenstillstand und wandte sich gegen Schweden. Der Friede von Andrussowo 1667 beendete die Kriegshandlungen und Smolensk, Kiew und die Ostukraine wurden Teil Russlands. In östlicher Richtung dehnte Alexei sein Reich mit der Eroberung Ostsibiriens bis an die Grenze Chinas aus.

Petrinische Reformen

Zar Peter I. und seine Braut Jewdokija Fjodorowna Lopuchina aus einem Buch das Peter 1689 anlässlich seiner Hochzeit überreicht wurde

1682 wurde Peter zusammen mit seinem älteren Halbbruder Iwan zum Zaren ernannt, jedoch auf Grund der Minderjährigkeit der beiden Brüder zunächst Iwans Schwester und Peters Halbschwester Sophia, als Regentin eingesetzt. Sophias Sturz im Jahre 1689 durch die Hofpartei Peters und seiner Mutter begründete Peters Alleinherrschaft. Peter I. brach mit den altrussischen Traditionen, indem er weltliche Schulen bauen ließ und die Macht der Kirche zurückdrängte. Die sogenannten Petrinische Reformen wurden nach dem langjährigen und schließlich siegreichen Großen Nordischen Krieg mit Schweden eingeleitet und durchgesetzt. Dies trug zur Modernisierung des Russischen Reiches bei, die letztlich zur Großmachtstellung Russlands im 18. Jahrhundert führte.

1703 gründete er an der Newa-Mündung die Stadt Sankt Petersburg. Den Standort seiner zukünftigen Hauptstadt, eines „Fensters nach Europa“, soll Peter selbst ausgewählt haben. Erst mit der Gründung der Stadt verfügte Russland wieder über einen eigenen Hafen, der zugleich umfangreiche Westverbindungen aufrechterhielt. Der den Reformkurs seines Vaters ablehnende Zarewitsch Alexei floh 1717 über Wien nach Neapel. Von Gesandten seines Vaters überredet, nach Russland zurückzukehren, wurde er von seinem Vater enterbt und der Verschwörung angeklagt. Er starb 1718 an der Folter. 1721 nahm Peter den Kaisertitel an[11] und verlegte seinen Herrschaftssitz aus Moskau in die neue Hauptstadt Sankt Petersburg. Er starb 1725. Nur drei seiner Töchter überlebten Peter, eine davon nur wenige Tage.

Dynastische Krisen

Nach Peters Tod 1725 war seine zweite Frau Katharina I. zwei Jahre lang bis zu ihrem eigenen Ableben regierende Kaiserin von Russland und versprach, ihren Stiefenkel Peter Alexejewitsch zu ihrem Nachfolger zu ernennen. Die Regierungsgewalt übte de facto Fürst Alexander Danilowitsch Menschikow aus. Nach dem Tod Katharinas bestieg Peter II. am 17. Mai 1727 im Alter von elf Jahren den Thron. Zu seinen Vormündern wurden Alexander Menschikow und seine Tanten Anna und Elisabeth Petrowna bestimmt. Peter II. starb nach nur dreijähriger Amtszeit an den Pocken. Mit dem Tod Peter II. erlosch die männliche Linie der Romanows.[12]

1730 bestieg Anna Iwanowna, die Halbnichte Peters I., den Thron. Unter ihrer Herrschaft erhielt Sankt Petersburg den Status der Hauptstadt zurück und wurde grundlegend verändert. Ihre zehnjährige Regierungszeit wird auch als die „dunkle Epoche“ zwischen der Ära von Peter dem Großen und derjenigen der Kaiserin Elisabeth Petrowna bezeichnet. Da ihre kurze Ehe kinderlos geblieben war, bestimmte Anna ihren Großneffen, den Enkel ihrer älteren Schwester Katharina, zu ihrem Nachfolger, den man als Iwan VI. zum Kaiser ausrief. Als Regenten für den noch minderjährigen Knaben ernannte Anna dessen Mutter und ihren Favoriten Ernst Johann von Biron. Elisabeth Petrowna stürzte den jungen Zaren bereits im Jahr darauf. Iwan wurde inhaftiert und 1764 ermordet.[13] Elisabeth Petrowna war die letzte Romanow auf dem Thron. Innenpolitisch konnte Elisabeth das Reich stabilisieren. Sie führte eine strenge Religionspolitik, wodurch Juden und Andersgläubige unter Repressalien zu leiden hatten. Im Siebenjährigen Krieg kämpfte Russland auf der Seite Österreichs gegen Preußen.

Romanow-Holstein-Gottorp

Elisabeth, die unverheiratet und kinderlos blieb, ernannte ihren Neffen zum Thronfolger, der ihr 1762 als Peter III. folgte. Der Sohn von Peters I. Tochter Anna Petrowna, die mit Karl Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf verheiratet war, begründete das Haus Romanow-Holstein-Gottorp. Nach dem frühen Tod des Vaters im Jahr 1739 wurde das elfjährige Waisenkind Herzog von Holstein-Gottorf, das seit 1713, als es die im Herzogtum Schleswig gelegenen Territorien an die dänische Krone verloren hatte, nur noch einen Rumpfstaat darstellte. 1745 wurde Peter, inzwischen volljährig, mit Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst-Dornburg, vermählt, die aus diesem Anlass ebenfalls zum russisch-orthodoxen Glauben konvertierte und den Namen Katharina annahm.[14]

Im Jahre 1762 war Peter sechs Monate lang Kaiser von Russland. Die ersten Staatshandlungen Peters waren ein Sonderfrieden mit Preußen, wodurch er sich die Feindschaft der konservativen Kräfte des Landes zuzog. Nach einem Staatsstreich ließ sich seine Frau Katharina zur Zarin und Alleinherrscherin Russlands ausrufen, während Peter für abgesetzt erklärt wurde und am 17. Juli 1762 unter ungeklärten Umständen ums Leben kam. Katharina förderte die Ansiedlung von Ausländern in Russland. Russlands Machtbereich konnte sie so weit ausbauen, dass nach zwei Kriegen gegen die Türken Russland über einen Zugang zum Schwarzen Meer verfügte. Außerdem wirkte sie an den drei Teilungen Polens entschieden mit und führte 1788 Krieg gegen die Schweden.[15] Die offiziellen Nachkommen Peters herrschten bis zur Februarrevolution im Jahre 1917 über das russische Zarenreich.

Genealogie

Stammliste

Stammtafel

MichailJewdokija StreschnewaMaria MiloslawskajaAlexeiNatalja NaryschkinaFjodor III.Maria MiloslawskajaMaria MiloslawskajaIwan V.Praskowja SaltykowaKatharina I.Peter I.Jewdokija LopuchinaElisabethIwan V.Charlotte von BraunschweigKarl Friedrich von Holstein-GottorpAnnaPeter II.AlexeiAnnaAnnaKatharinaKarl Leopold von MecklenburgAnton Ulrich von Braunschweig-WolfenbüttelIwan VI.SofiaHaus Romanow-Holstein-Gottorp

Liste der Zaren aus dem Hause Romanow

BildName (Lebensdaten)RegierungszeitTitelAnmerkungen
Michael I.
(* 22. Juli 1596; † 23. Juli 1645)
1613–1645ZarSohn Philarets. Erster Zar aus dem Haus Romanow, der 1613 zum Zaren gewählt und gekrönt wurde. Zu Beginn musste er sich heftiger Angriffe der Polen erwehren, die ihn als Zaren nicht anerkannten.
Alexei I., „der Sanftmütigste“
(* 29. März 1629; † 8. Februar 1676)
1645–1676ZarSohn Michaels I. Während seiner Regierungszeit herrschte eine starke Unterdrückung der Bauern. Die zusätzliche hohe Steuerlast führte ab 1648 immer wieder zu Aufständen. 1649 wurde die Leibeigenschaft per Gesetz festgelegt. Alexei führte seit 1654 einen Krieg mit Polen, in den auch Schweden 1656 eintrat und gegen Russland kämpfte. Erst der Friede von Andrussowo 1667 beendete die Kriegshandlungen und Smolensk, Kiew und die Ostukraine wurden Teil Russlands.
Fjodor III.
(* 9. Juni 1661; † 7. Mai 1682)
1676–1682ZarSohn Alexeis I. Er befand sich fast die ganze Zeit seiner Herrschaft mit dem Osmanischen Reich im Krieg. Fjodor hatte viele Reformen angestoßen, aber die meisten davon brachte er nicht zu Ende. Wichtig war die Abschaffung der Rangplatzordnung beim Militär.
Sofia Alexejewna
(* 27. September 1657; † 14. Juli 1704)
1682–1689RegentinTochter Alexeis I. Nach Fjodors Tod stellte sich die Frage der Thronfolge. Nach blutigen Aufständen der Strelitzen wurde sie zur Regentin für die beiden unmündigen Zaren Ivan V. und Peter I. erklärt. Die erfolglosen Feldzüge gegen die Krimtataren führten zu ihrem Sturz im August 1689. Peter I. ließ sie zur Nonne scheren.
Iwan V.
(* 6. September 1666; † 8. Februar 1696)
1682–1696ZarSohn Alexeis I. Er wurde zusammen mit Peter zum Zaren gekrönt. Politisch spielte Iwan auf Grund seiner Gesundheit nie eine Rolle. In den ersten Jahren lag die Regierung bei seiner Schwester Sofia, die zur Regentin eingesetzt worden war. Nach deren Entmachtung herrschte sein Bruder Peter.
Peter I., „der Große“
(* 9. Juni 1672; † 8. Februar 1725)
1682–1725ZarSohn Alexeis I.

Liste der Kaiser aus dem Hause Romanow

BildName (Lebensdaten)RegierungszeitTitelAnmerkungen
Peter I., „der Große“
(* 9. Juni 1672; † 8. Februar 1725)
1682–1725KaiserSohn Alexeis I. 1721 nahm Peter den Kaisertitel an. 1724 macht er seine zweite Frau zur Mitregentin. Er reformierte das russische Reich nach westlichem Vorbild.
Katharina I.
(* 15. April 1684; † 17. Mai 1727)
1725–1727KaiserinFrau Peters I. Erste Kaiserin Russlands. Peter der Große ernannte sie bereits 1724 zur Mitregentin. Nach dessen Tod verhalf Alexander Danilowitsch Menschikow ihr zum Thron. Sie übergab ihm die Regierungsgeschäfte, starb aber schon 2 Jahre später.
Peter II.
(* 23. Oktober 1715; † 29. Januar 1730)
1727–1730KaiserEnkel Peters I., letzter männlicher Romanow auf dem Thron. Der junge Zar wurde stark beeinflusst, zuerst versuchte Menschikow seine Macht auszuweiten, wurde jedoch von Dolgoruki gestürzt. Er verlegte den Hof wieder nach Moskau. 1730 bekam Peter die Pocken und starb.
Anna
(* 7. Februar 1693; † 28. Oktober 1740)
1730–1740KaiserinTochter Iwans V. Die Regierungsgeschäfte kümmerten sie wenig. Unter ihrer Regentschaft begann die Ausbreitung in Richtung Zentralasien. Russland beteiligte sich am Polnischen Thronfolgekrieg und am Russisch-Österreichischen Türkenkrieg. Ihre Regentschaft wird auch Dunkle Epoche genannt.
Iwan VI.
(* 23. August 1740; † 16. Juli 1764)
1740–1741KaiserUrenkel Iwans V. Kaiserin Anna ernannte den Enkel ihrer Schwester zum Thronfolger. Als Säugling bestieg er unter der Regentschaft Anna Leopoldownas den Thron Russlands. Elisabeth Petrowna stürzte den jungen Zaren bereits im Jahr darauf. Iwan wurde inhaftiert und 1764 ermordet.
Elisabeth
(* 29. Dezember 1709; † 5. Januar 1762)
1741–1762KaiserinTochter Peters I. und Katharinas I. Letzte der ursprünglichen Romanows auf dem Thron. Innenpolitisch konnte Elisabeth das Reich stabilisieren. Sie führte eine strenge Religionspolitik, wodurch Juden und Andersgläubige unter Repressalien zu leiden hatten. Im Siebenjährigen Krieg kämpfte Russland auf der Seite Österreichs gegen Preußen.

Bilder

Siehe auch

Literatur

  • E. M. Almedingen: Die Romanows. Die Geschichte einer Dynastie. Nikol Verlag, Hamburg 2021, ISBN 978-3-86820-644-9.
  • Matthias Stadelmann: Die Romanovs. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2007. ISBN 978-3-17018-947-8.
  • Bernhard Stern: Die Romanows. Jazzybee Verlag, Altenmünster 2023, ISBN 978-3-98868-014-3.
  • Albert Stähli: Die Romanows. Aufstieg und Fall der russischen Zaren. Frankfurter Allgemeine Buch, Frankfurt am Main 2021, ISBN 978-3-96251-110-4.
  • Simon Sebag Montefiore: Die Romanows. Glanz und Untergang der Zarendynastie 1613–1918 (Im Original: The Romanovs: 1613-1918). S. Fischer, Frankfurt/M. 2016, ISBN 978-3-10050-610-8.

Weblinks

Commons: Romanow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Archiv für Rassen- und Gesellschaftsbiologie. 1913 (google.de [abgerufen am 30. Januar 2021]).
  2. Deutsches Staats-Wörterbuch: Peel - Rußland und die Russen. 8. Expedition des Staats-Wörterbuchs, 1864 (google.de [abgerufen am 30. Januar 2021]).
  3. Wer war der erste aus der Familie Romanov. Spickzettel: Die Romanov-Dynastie. Abgerufen am 30. Januar 2021.
  4. Jean-Henri Schnitzler: Geheimgeschichte von Russland unter der Herrschaft der Kaiser Alexander und Nikolaus: mit besonderer Berücksichtigung der Krisis im Jahre 1825. Wm. Kori, 1847 (google.de [abgerufen am 30. Januar 2021]).
  5. Jean-Henri Schnitzler: Geheime geschichte Russlands unter den kaisern Alexander und Nikolaus unter besonderer Berücksichtigung der Krisis von 1825. Druck und Verlag des Verlags-Comptoirs, 1847 (google.de [abgerufen am 30. Januar 2021]).
  6. Johann Caspar Bluntschli: Bluntschli’s Staatswörterbuch: in drei Bänden auf Grundlage des deutschen Staatswörterbuches. Frdr. Schultheß, 1875 (google.de [abgerufen am 30. Januar 2021]).
  7. Johann Samuel Ersch, Johann Gottfried Gruber: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste: in alphabetischer Folge von genannten Schriftstellern. J.F. Gleditsch, 1852 (google.de [abgerufen am 30. Januar 2021]).
  8. oe1.orf.at: Ausgestorben und wiederauferstanden | FR | 25 10 2019 | 17:55. Abgerufen am 30. Januar 2021.
  9. Nikolaĭ Ivanovich Kostomarov: Russische Geschichte in Biographien. J. Ricker, 1891 (google.de [abgerufen am 30. Januar 2021]).
  10. Michael I. Wie die Romanows auf den Zarenthron kamen. In: G/GESCHICHTE. 12. Februar 2019, abgerufen am 30. Januar 2021 (deutsch).
  11. Udo Sautter: Die 101 wichtigsten Personen der Weltgeschichte. C.H.Beck, 2012, ISBN 978-3-406-63372-0 (google.de [abgerufen am 31. Januar 2021]).
  12. Deutsche Geschichts-Bibliothek. 1856 (google.de [abgerufen am 31. Januar 2021]).
  13. Karl Walcker: Grundriß der Weltgeschichte und der Quellenkunde für Historiker, Lehrer, Examinanden und andere Gebildete. Macklot'sche Buchhandlung und Buchdruckerei, 1892 (google.de [abgerufen am 31. Januar 2021]).
  14. Mary Lavater-Sloman: Katharina und die russische Seele: die Lebensgeschichte Katharinas II. von Russland. Artemis, 1958, ISBN 978-3-7608-0123-0 (google.de [abgerufen am 31. Januar 2021]).
  15. 9. Juli 1762 - Katharina II. wird Kaiserin von Russland. 9. Juli 2012, abgerufen am 31. Januar 2021.

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Kniga lubvi znak v chesten brak 1.jpg

Picture from book about matrimonial love, marriage gift for 1st marriage of Peter I. рисунок, расположенный в начале «Книги любви знак в честен брак», преподнесенной в 1689 г. в качестве свадебного подарка Петру Первому.

«Книгу» Кариона Истомина открывает парадная миниатюра (рис.1). Композиционно вся миниатюра делится на два плана: земной и небесный. Эти два плана разделены сплошным, непроницаемым слоем облаков. Нижняя их часть, обращенная к земле и к фигурам новобрачных, выполнена в темных, почти грозовых тонах. Внизу на лужайке изображены новобрачные Петр и Евдокия, они стоят напротив друг друга, в полном царском облачении. Петр слева от зрителя, Евдокия – справа. Над новобрачными, на облаках восседают небожители: над Петром – Христос и св. апостол Петр, над Евдокией – Богоматерь и преп. Евдокия. Между небожителями и новобрачными происходит своеобразный диалог: реплики протягиваются из уст персонажей в виде строчек. Все реплики, представленные на миниатюре, – цитаты из книг Священного Писания и молитвословий: Петр и Евдокия испрашивают благословения, а Христос и Богородица благословляют их. О благословлении свидетельствуют и жесты: для благословения поднята правая рука Христа, а Евдокия готовится это благословение принять, - ее левая рука поддерживает ладонь правой руки. Из уст Петра к Господу устремляются слова: «Благослови ны Боже, Боже наш, благослови ны, Боже. Пс. 66», а ответная реплика Христа Петру читается: «Благословя благословлю вас и множа умножу семя ваше. Быт. 22». Евдокия обращается за благословением к Богородице словами молебного Богородичного канона: «Владычице Дево, ты нам помози». Из уст же Богородицы протягиваются слова 79-го псалма: «Призри, Господи, и посети виноград сей».

Графически и композиционно реплики четко структуированы: слова Петра выстраиваются линией в дугу, которая направляется к встречной дуге – словам Христа, как бы готовясь с ней соединиться. Обе дуги упираются в облако и словно проницают его. Реплика Евдокии – зеркальное отражение словесной дуги Петра и направлена к Богородице. Но слова Богородицы, изображенные в виде косой линии, не встречаются с молением Евдокии. Они упираются в самый центр облака между двумя супругами и направляются прямо к сердцу Петра. Эта словесная «ассиметрия» поддержана в миниатюре и направлением взглядов: Богородица единственная из всех небожителей на миниатюре смотрит вниз на Петра (Христос, ап. Петр и св. Евдокия смотрят в пространство перед собой). Царь также обращает взор к Богоматери и стоит поэтому вполоборота к зрителю. Таким образом, он вступает не только в прямой молитвенный диалог с Христом, но и обменивается взглядом с Богоматерью. Евдокия же смотрит на Петра. Направление взгляда Евдокии, как и расположение небожителей над новобрачными, коррелирует здесь с иерархией брачных отношений, представление о которой дает новозаветный стих (1 Кор. 11:3): «всякому мужу глава Христос есть» (и Христос действительно находится буквально над головой Петра), «глава же жене муж» (что в пространстве миниатюры представлено направлением взгляда Евдокии). На соотношение земного и небесного регистров указывают также державы в руках обоих царей: Царь небесный и царь земной изображены с державой в левой руке.

Осью всей композиции являются слова из 1 главы Книги Бытия: «И сотвори Бог человека, по образу Божию сотвори его, мужа и жену сотвори их». Стих выделен киноварью и помещен в самый центр «земного» мира, между фигурами Петра и Евдокии. Он словно «вырастает» из земли как ствол дерева и упирается в небо. По отношению к этому библейскому стиху-стволу все остальные реплики расположены так, как если бы они были его ветвями. Петр, стоящий по левую сторону этого «древа», и Евдокия, стоящая справа, повторяют традиционную иконографию Адама и Евы у древа познания добра и зла. Таким образом в миниатюре на цитатном и изобразиетльном уровнях вводится тема сотворения первых людей, первого брака и, через древо, - первородного греха.

Но древо познания добра и зла является здесь и прообразом крестного древа, через которое свершилось искупление первородного греха. Оно также запечатлено на миниатюре средствами графики. Так, вертикаль «земного» регистра, - цитата о сотворении мужа и жены, - имеет, как перекладину креста, свою горизонталь в «небесном» регистре миниатюры. Ею оказывается расположенный над небожителями Евангельский стих: «Брак бысть в Кане Галилейстей, и бе Мати Иисусова ту. Зван же бысть Иисус и ученицы его на брак. Иоанн 2». Эта новозаветная цитата, как и ее «земная» вертикаль, выделена киноварью. Но вертикаль отделена от своей горизонтали многослойным тяжелым облаком, лишь несколько киноварных букв ветхозаветного стиха как росток «пробивают» темный облачный слой. Незавершенность этого символического креста имеет дидактический смысл. Как древо познания добра и зла преобразилось Христом в древо искупления, так и ветхозаветный брак, ознаменованный первородным грехом, преобразится в новозаветный, освященный первым чудом Христа (претворение воды в вино в Канне Галлилейской). Новозаветный брак, благословленный Богом, и есть «честный брак», противопоставленный блуду, на что указывает и апостол Павел: «честна женитьба бо всех и ложе нескверно, блудником же и прелюбодеем судит Бог» (Евр. 13,4). Именно эти слова появляются в названии эпиталамы «Книга любви знак в честный брак»[2]. Но преображение ветхозаветного брака в новозаветный требует молитвенного труда, преодоления некоторого препятствия. Об этом препятствии, а также о том, как его преодолеть, и рассказывает Карион новобрачным.
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Feodor (Theodore) III Alexeevich of Russia (In Russian: Фёдор III Алексеевич) (June 9, 1661 - May 7, 1682)
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Michael I of Russia
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«Портрет императрицы Елизаветы Петровны» 1757 Холст, масло

ГМЗ Царское Село
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w:Novospassky Monastery in Moscow
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Холст, масло.
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Петергоф
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Illumination from a book dated to 1673. It represents a crowd at the Ipatiev Monastery imploring Mikhail Romanov's mother to let him go to Moscow and become their tsar.

Посольство Земского Собора, прибывшее в Костромской Ипатьевский монастырь, сообщает Михаилу Романову об избрании Его на Царство

14 марта 1613 года. Михаил Федорович и его мать инокиня Марфа Ивановна принимают от московского посольства челобитные грамоты Земского собора об избрании его на царство у стен Костромского Ипатьевского монастыря. Миниатюра из «Книги об избрании на царство на превысочайший престол великаго российскаго царствия Великаго Государя и Великаго Князя Михаила Феодоровича всея великия России Самродержца. 1673 год»
Kremlin 27.06.2008 01.jpg
Autor/Urheber: NVO, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Moscow Kremlin, thunderstorm brewing
Litsevoy i Letopisniy izbornik doma Romanovykh. V.2 - Glanda.jpg
Прибытие князя Михаила Гланды Камбилы на Русь, в Великий Новгород. Летописный и Лицевой Изборник Дома Романовых. [В 2-х выпусках]. Издание С.С. Ермолаева под общей редакцией князя М.С. Путятина, художественный отдел под редакцией С.И. Вашкова. Москва, товарищество скоропечатни А.А. Левенсон, [1913]. Летописный и Лицевой Изборник Дома Романовых. Юбилейное издание в ознаменование 300-летия царствования, 1613-1913.
Catherine Palace in Tsarskoe Selo.jpg
(c) Alex 'Florstein' Fedorov, CC BY-SA 4.0
Katharinenpalast in Puschkin (früher Zarskoje Selo), Russland.
Peter II of Russia by Vedekind (1730s, Samara).jpg
Portrait of russian emperor Peter II of Russia

Материалы: холст, масло

Размеры: 77 х 58 см Самарский областной художественный музей 1730-е
House of Romanoff.svg
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Coat of arms of the Romanovs.
In a silver field there is a scarlet griffin holding a golden sword and a tarch crowned with a small eagle; on a black border, eight torn lion heads, four gold and four silver.
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Ivan VI, Emperor of Russia, with his mother Anna Leopoldovna (or possibly with lady-in-waiting en:Julia Mengden)
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Vereinfachter Romanow-Stammbaum (von Michail Fjodorowitsch bis Jelisaweta Petrowna). Mit OptiPNG komprimierte und zur Einbindung als verweissensitive Grafik (Imagemap) optimierte Grafik.