Roman Arkadjewitsch Abramowitsch

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Roman Abramowitsch (2021)

Roman Arkadjewitsch Abramowitsch (russisch Роман Аркадьевич Абрамович, wiss. Transliteration Roman Arkad’evič Abramovič, englische Transkription Roman Arkadyevich Abramovich, Betonung: Román Arkádjewitsch Abramówitsch, hebräisch רומן ארקדיביץ' אברמוביץ'; * 24. Oktober 1966 in Saratow, Russische SFSR, Sowjetunion) ist ein Unternehmer und Investor mit russischer, israelischer und portugiesischer Staatsbürgerschaft. Er war von 2000 bis Juli 2008 Gouverneur der russischen Region Tschukotka. Er gehört zu der ersten Generation von Geschäftsleuten, die in Russland nach dem Fall der Sowjetunion zu beträchtlichem Vermögen gekommen sind (Oligarchen). Seit 2022 ist er im Westen mit Sanktionen belegt.

Herkunft und Ausbildung

Abramowitsch ist jüdischer Herkunft. Seine Familie väterlicherseits stammte aus Belarus und war nach der Oktoberrevolution nach Tauragė in Litauen ausgewandert. Die litauische Schreibweise des Familiennamens ist Abramavičius. Nahim (hebräisch Nahman) Abramowitsch (1887–1942), der Großvater väterlicherseits, wurde in Eržvilkas im Bezirk Tauragė geboren. Nahims Frau, Romans Großmutter väterlicherseits, Tauba, geb. Berkover, stammte aus Jurbarkas.[1] Nach der Annexion Litauens durch die Sowjetunion im Jahr 1940 deportierte das NKWD die Familie nach Sibirien. Nahim Abramowitsch starb im Gulag.[2][3] Die Großeltern mütterlicherseits waren Wassili Michalenko und Faina Grutman. Abramowitschs Eltern lebten bei seiner Geburt in Syktywkar.[4] Roman war 18 Monate alt, als seine Mutter Irina Michalenko an den Folgen einer heimlichen Abtreibung starb. Als er vier Jahre alt war, starb sein Vater Arkadi (hebräisch Aron) Abramowitsch (1937–1970) bei einem Bauunfall. Bis zu seinem achten Lebensjahr wuchs Abramowitsch bei einem Onkel väterlicherseits, Leib Abramowitsch, einem Ölingenieur in Uchta, auf und danach bei einem zweiten Onkel, Abraham, in Moskau. Am Moskauer Gubkin-Öl- und-Gas-Institut studierte Abramowitsch Ingenieurwissenschaft.

Werdegang

Nach der Öffnung der sowjetischen Wirtschaft im Zuge der Perestroika gründete Abramowitsch als 21-jähriger Student das Unternehmen Ujut (deutsch: „Gemütlichkeit“). Ujut stellte zunächst profane Dinge wie Gummienten und Fußbälle her. Abramowitschs Einstieg in das Ölgeschäft begann, als er nach dem Zerfall der Sowjetunion zwischen 1993 und 1996 das Moskauer Büro des Schweizer Rohölhändlers Runicom leitete.

Sibneft und Slavneft

Über Runicom wickelte Abramowitsch größere Ölgeschäfte mit Raffinerien ab, vor allem mit der größten russischen Raffinerie im sibirischen Omsk. 1992 war Abramowitsch erstmals Boris Beresowski begegnet. Dessen Kontakte zu Boris Jelzin machte er sich zunutze. Mit Beresowski konnte er sich nach dem Zerfall der Sowjetunion ein weitverzweigtes Firmenimperium aufbauen, indem er ehemals staatliche Betriebe aufkaufte. Sibneft kaufte er für etwa 250 Millionen US-Dollar. Zum Besitz der von ihm kontrollierten Holding Millhouse Capital gehörten schließlich 80 % von Russlands fünftgrößtem Ölkonzern Sibneft, 50 % des Aluminiumkonzerns RUSAL, 26 % der Fluggesellschaft Aeroflot und 37,5 % des Autoproduzenten Ruspromawto. Die Raffinerie im sibirischen Omsk wurde das Kernstück des Sibneft-Konzerns.

Evraz

Abramowitsch hält Aktienanteile am zweitgrößten russischen Stahlkonzern Evraz.[5]

Verkäufe

Offenbar unter dem Eindruck des Verfahrens gegen Michail Chodorkowski verkaufte Abramowitsch nach und nach seine Anteile an russischen Unternehmen. Seine Aeroflot-Aktien verkaufte er im März 2003 an den russischen Staat. Die RUSAL-Anteile verkaufte Abramowitsch in zwei Schritten 2003 und 2004 an die Gruppe „Basowy Element“ von Oleg Deripaska.

Seine Mehrheit an Sibneft verkaufte er Ende 2005 mit sehr großem Gewinn, für 13 Milliarden US-Dollar[6] an den halbstaatlichen Gaskonzern Gazprom. Westliche Banken gewährten Darlehen über zwölf Milliarden US-Dollar, etwa die Hälfte davon kam russischen Medienberichten zufolge vom niederländischen Institut ABN Amro und der Dresdner Bank.[7] Sibneft wurde später in Gazprom Neft umbenannt.

Käufe

2003 kaufte Abramowitsch den Londoner Fußballverein FC Chelsea. Abramowitsch soll weltweit 70 Immobilien, zwei Yachten und mehrere Flugzeuge besitzen.

Verhältnis zu Boris Jelzin und Wladimir Putin

Lange Zeit galt Abramowitsch als wichtigster Oligarch im Umfeld des damaligen Präsidenten Wladimir Putin.[8] Er gilt als ein Wegbereiter für den Machtwechsel von Ex-Präsident Boris Jelzin zu Putin im Jahr 2000. Im Dezember 2000 wurde Abramowitsch zum Gouverneur des Autonomen Kreises der Tschuktschen gewählt und im Oktober 2005 im Amt bestätigt. Am 3. Juli 2008 akzeptierte der russische Präsident Dmitri Medwedew Abramowitschs mehrfach geäußertes Rücktrittsgesuch und entließ ihn als Gouverneur. Nachfolger wurde sein bisheriger Stellvertreter Roman Kopin.[9]

Anfang 2008 bestellte Infrastruktura, ein Bauunternehmen Abramowitschs, die derzeit weltgrößte Tunnelvortriebsmaschine bei der Herrenknecht AG, um damit eine Nische auf dem russischen Infrastrukturmarkt zu erschließen. Das Gerät wurde vor allem beim Bau von Objekten für die Olympischen Winterspiele 2014 im russischen Schwarzmeer-Badeort Sotschi eingesetzt. Infrastruktura erwartete nach eigenen Angaben Tunnelbauaufträge von einigen Milliarden US-Dollar pro Jahr.

2011 verklagte Boris Beresowski Abramowitsch auf 5,6 Milliarden US-Dollar. Er warf seinem früheren Geschäftspartner vor, ihn beim Verkauf des Unternehmens Sibneft betrogen und ihn um seine Anteile gebracht zu haben. Abramowitsch beteuerte allerdings, dass Beresowski keine Anteile am Unternehmen hatte. Am 31. August 2012 wurde Beresowskis Klage von einem Londoner Gericht abgewiesen.[10]

Nach dem Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine wurde Abramowitsch Abgesandter für Russland bei den Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland 2022.[11][12] Die von Alexei Nawalny gegründete Stiftung für Korruptionsbekämpfung führt Abramowitsch als verwickelt in das System der russischen politischen Korruption. Abramowitschs Name steht auf der Liste der Korruptionäre und Kriegstreiber der Stiftung.

Herkunft des Vermögens

Abramowitsch profitierte finanziell von der Privatisierung einiger Unternehmen des Staates. Er kaufte günstig Unternehmen und veräußerte sie später mit Gewinn.[8] Er profitierte auch von der Zerschlagung des Yukos-Konzerns.

In Russland blieb er als Unternehmer aktiv. Im Dezember 2007 wurde eine Beteiligung von Millhouse am russischen Goldproduzenten Highland Gold Mining Ltd. in Höhe von 40 Prozent bekannt. Am 25. Juli 2016 stellte Roman Abramowitsch ein Gesuch um eine Aufenthaltsbewilligung in der Schweiz. Er wollte sich in Verbier niederlassen. Das Schweizer Bundesamt für Polizei (Fedpol) urteilte Anfang 2017, dass Abramowitschs Anwesenheit in der Schweiz als Gefährdung der öffentlichen Sicherheit sowie als Reputationsrisiko für die Schweiz einzuschätzen sei. Abramowitsch sei Fedpol wegen Verdachts auf Geldwäsche bekannt. Darüber hinaus würden Fedpol verschiedene polizeiliche Informationen vorliegen, wonach Abramowitsch Kontakte zu russischen kriminellen Organisationen unterhält. Der Ursprung seines Vermögens wurde als mindestens teilweise illegal eingeschätzt. Abramowitsch kontaktierte die Fedpol-Direktorin, die Schweizer Behörden blieben jedoch bei ihrer Einschätzung. Als er erfuhr, dass der Tages-Anzeiger über die Vorgänge rund um sein Gesuch berichten wollte, klagte Abramowitsch zunächst vor dem Zürcher Handelsgericht, wo er scheiterte, und dann beim Bundesgericht. Die Richter wiesen seine Beschwerde im September 2018 ab.[13][14]

Nachdem die britische Regierung im Zuge des versuchten Mordes an Sergei Skripal schärfere Kontrollen zum finanziellen Hintergrund von Investoren einführte, zog Abramowitsch seinen Antrag auf Verlängerung seiner Aufenthaltserlaubnis in Großbritannien zurück.[14][15]

Abramowitsch ließ sich danach in Israel nieder. Israelische Medien berichteten, dass er schon 2017 ein Anwesen in Tel Aviv erworben habe.[16] Ende Mai 2018 erhielt er die israelische Staatsbürgerschaft; als Kind jüdischer Eltern hat er nach dem Rückkehrgesetz Anspruch auf einen israelischen Pass.[17] Als israelischer Bürger benötigt er für einen Besuch in der Europäischen Union, anders als russische Staatsbürger, kein Visum. Wenn er in Großbritannien arbeiten oder leben möchte, müsste er wieder ein britisches Visum beantragen und sich strengeren Kontrollen zur Herkunft seines Vermögens unterziehen.[14][18] Ende 2021 erhielt Abramowitsch die portugiesische Staatsbürgerschaft aufgrund eines Gesetzes, wonach Portugal Menschen, deren jüdische Vorfahren im 15. Jahrhundert vertrieben wurden, die Staatsbürgerschaft gewährt.[19] Die Umstände seiner Einbürgerung waren in der Folge Objekt einer Untersuchung.[20][21][22]

Sanktionen der EU und weiterer Staaten

Nach dem Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine fielen der Kurs des Rubel und der russischen Aktien stark. An der Londoner Börse fiel die Evraz-Aktie stark; der Handel wurde am 10. März ausgesetzt. Am gleichen Tag verhängte die britische Regierung Sanktionen gegen Abramowitsch und weitere Oligarchen. Abramowitsch verlor die Kontrolle über seine Villa in London (in den Kensington Palace Gardens).[23] Jedoch hatte Abramowitsch seine Luxusimmobilien, Yachten, Helikopter und Flugzeuge im Wert von mehreren Milliarden US-Dollar kurz vor dem Beginn des russischen Überfalls der Ukraine auf seine Kinder übertragen. Dies war im Januar 2023 bekannt geworden.[24][25]

US-Präsident Joe Biden kündigte am 4. März 2022 das Aufspüren von Besitztümern der Oligarchen und eine diesbezügliche Koordination mit Kanada und mehrerer europäischer Länder an.[26] Am 14. März 2022 verhängte auch die Europäische Union Sanktionen gegen Abramowitsch und fror dessen Vermögen in der EU ein.[22] Seit Mitte März 2022 ist ihm die Einreise in das Vereinigte Königreich aufgrund von Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine verwehrt. Abramowitsch lebt heute wieder in Moskau.

Am 20. Dezember 2023 wies das Gericht der Europäischen Union in Luxemburg eine Klage Abramowitschs gegen die Sanktionen der EU ab. Der Rat der Europäischen Union habe Abramowitsch zu Recht auf die Sanktionsliste gesetzt, entschied das Gericht. Folglich wurde auch seine Schadenersatzforderung über eine Million Euro wegen Rufschädigung zurückgewiesen.[27][28]

Besitz

Vermögen

Infolge der Finanzkrise ab 2007 verlor Abramowitsch einen Großteil seines Vermögens. Sein Vermögen verringerte sich damals von geschätzten 23,5 Milliarden US-Dollar auf 3,3 Milliarden US-Dollar. Abramowitsch hatte 2013 nach Angaben des Wirtschaftsmagazins Forbes ein geschätztes Netto-Vermögen von 10,2 Milliarden US-Dollar[29] und war damit auf Platz 13 der reichsten Menschen in Russland und auf Platz 107 der reichsten Personen überhaupt (Liste der reichsten Menschen der Welt). Auf der Forbes-Liste 2021 wurde Abramowitschs Vermögen mit ca. 14,5 Milliarden US-Dollar angegeben. Damit belegte er Platz 142 auf der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt.[30]

FC Chelsea

2003 kaufte Abramowitsch für 210 Millionen Euro den englischen Fußballclub FC Chelsea. Bis 2008 hatte er geschätzte 764 Millionen Euro in den Club investiert, hauptsächlich für Ablösesummen und Gehälter.[31] Er selbst war häufig im Chelsea-Stadion Stamford Bridge anwesend.

Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 übergab er die Verwaltung des FC Chelsea an die Treuhänder seiner gemeinnützigen Stiftung.[32] Am 2. März 2022 gab Abramowitsch ebenfalls bekannt, den Verein verkaufen zu wollen[33]. Der Erlös solle Kriegsopfern des Ukraine-Konfliktes zugutekommen. Der FC Chelsea, auf dem ein Kredit von 1,5 Milliarden Pfund lastet, ist nach Schätzungen mindestens zwei Milliarden Pfund wert.[34][35] Eigentümer des FC Chelsea sind seit Mai 2022 die Clearlake Capital Group, Todd Boehly, Mark Walter und Hansjörg Wyss.[36]

Aus der Recherche Cyprus Confidential ergaben sich Ende 2023 neue Perspektiven auf Abramowitschs jahrelanges Wirken als Besitzer des FC Chelsea.[37]

Yachten und Flugzeuge

Abramowitsch ist bekannt für den Besitz von extrem teuren Yachten. 2010 erwarb er die 162,5 Meter lange Eclipse für 590 Millionen US-Dollar. Die von der Hamburger Werft Blohm + Voss für ihn gebaute Megayacht war damals die längste Yacht der Welt (heute Platz 3 in der Liste der längsten Motoryachten). Außerdem besitzt er die rund 140 Meter lange Solaris (Baujahr 2021), deren Wert auf 600 Millionen US-Dollar geschätzt wird.[38][39] Um den Sanktionen des Vereinigten Königreiches und der EU von Anfang März 2022 zu entgehen, beförderte Abramowitsch die Yachten Eclipse und Solaris in den Hafen von Bodrum in der Türkei.[40][41]

Abramowitsch ist im Besitz mehrerer Flugzeuge, darunter ein Boeing-Dreamliner.

Die britische Regierung schloss Ende Februar 2022 den Luftraum für russische Flugzeuge sowie Schiffe aus Russland und solche, die sich in russischem Besitz befinden. Davon betroffen waren auch die Yachten und Privatjets einiger russischer Oligarchen.[42] Zwei seiner Yachten waren danach verschwunden, bzw. wurden in Montenegro gesichtet.[43][44] Abramowitsch übertrug seine Yachten, Helikopter und Flugzeuge kurz vor dem Beginn des russischen Überfalls der Ukraine auf seine Kinder.[24][25]

Immobilien

In Garmisch-Partenkirchen erwarb Abramowitsch das „Leitenschlössl“ und ließ es von 1999 bis 2002 renovieren, erweitern und künstlerisch ausgestalten. Seit 2004 besitzt er das Château de la Croë bei Antibes, das inzwischen aufwendig renoviert wurde.[45] 2006 erwarb er das Waldschlössl in Burgau am Attersee.[46] 2009 kaufte er an der „Milliardärsstraße“ (Kensington Palace Gardens) in London eine Villa (Hausnr. 16) mit 15 Schlafzimmern für 90 Millionen Pfund.[47] Außerdem kaufte er in Manhattan für 74 Millionen US-Dollar vier Stadthäuser in der Upper East Side (East 75th Street Nr. 9, 11, 13 und 15).[48] Sie haben zusammen eine Fläche von 1802 m².[48] Abramowitsch übertrug seine Luxusimmobilien kurz vor dem Beginn des russischen Überfalls der Ukraine auf seine Kinder.[24][25]

Kunstsammlung

Im Jahr 2008 gründete Abramowitsch das Garage Museum of Contemporary Art in Moskau. Im gleichen Jahr kaufte er zwei Gemälde zu Rekordpreisen: Triptych, 1976 von Francis Bacon (1976) für 57,2 Millionen Euro (Höchstpreis für ein Kunstwerk der Nachkriegszeit) und Benefits Supervisor Sleeping von Lucian Freud (1995) für 22,36 Millionen Euro (damaliger Höchstpreis für ein Werk eines lebenden Künstlers). Die Kunstwerke finden sich auf der von den ukrainischen Behörden öffentlich geführten Liste War & Art mit Werken in Besitz von unter Sanktionen Stehenden – neben zwei weiteren, die Abramowitsch zugeordnet werden: einer Figur von Alberto Giacometti und einer Arbeit von Ilja Kabakow.[49]

Wie sich aus den im September 2023 geleakten Oligarch Papers einer zyprischen Finanzberaterfirma ergibt, hat Abramowitsch gemeinsam mit seiner Ex-Frau Darja Schukowa heimlich eine Kunstsammlung von mindestens 369 hochkarätigen Werken der europäischen, russischen und amerikanischen Moderne angelegt. Die Sammlung umfasst Spitzenwerke von Francis Bacon, Lucien Freud, Kasimir Malewitsch, Pablo Picasso, Henri Matisse, Piet Mondrian. Wo sie sich derzeit befindet ist unbekannt. Insgesamt sollen die Werke knapp eine Milliarde US-Dollar wert sein und offiziell einer Offshore-Gesellschaft gehören, die auf der Kanalinsel Jersey registriert ist. Kurz vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 reduzierte Abramowitsch seinen Anteil an der Gesellschaft von 50 auf 49 Prozent, um möglichen Sanktionen zu entgehen.[50][51]

Familie

Abramowitschs erste Ehefrau war von 1987 bis 1989 Olga, die ein Kind mit in die Ehe brachte. Von 1991 bis März 2007 war er mit der ehemaligen Aeroflot-Stewardess Irina verheiratet, mit der er fünf Kinder hat.[52] Im Jahr 2008 heiratete er Darja Schukowa, mit der er zwei Kinder hat. Das erste wurde im Dezember 2009 in Los Angeles geboren, das zweite im April 2013 in New York.[53] Im August 2017 gab das Paar seine Trennung bekannt.[52]

Trivia

Abramowitsch engagierte sich finanziell für die Verpflichtung von Guus Hiddink als Trainer der russischen Fußballnationalmannschaft (2006 bis 2010).[54] Die Figur Juri Omovich in dem Film Rock N Rolla von Guy Ritchie (2008) ist ihm nachempfunden.[55]

Literatur

  • Dominic Midgley: Der Milliardär aus dem Nichts – Roman Abramowitsch. Biografie. Murmann-Verlag, Hamburg 2005, ISBN 3-938017-30-9.

Weblinks

Commons: Roman Arkadjewitsch Abramowitsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Litvak SIG (Lithuanian Jewish Special Interest Group Database – https://www.litvaksig.org/) Lithuania Marriage and Divorces, Record from Taurage Raseinai Kaunas, August 20th 1925, LVIA/1817/1/322.
  2. ↑ Геноцид жителей Литвы 1939–1941. – Вильнюс: Центр исследования геноцида и резистенции жителей Литвы, 1999. – С. 78–79.
  3. ↑ Родовое гнездо Абрамовича нашлось в Литве // — Радио Свобода, 2010.
  4. ↑ Неизвестные страницы жизни Романа Абрамовича КП — Саратов.
  5. Marketsscreener: Vorstand des Stahlherstellers Evraz tritt nach Abramowitsch Sanktion zurück, März 2022
  6. Gasprom kauft Sibneft für 13 Milliarden Dollar. faz.net, abgerufen am 18. März 2022.
  7. Ukraine-Krieg: Schmutziges Geld im Fußball? „Markus Lanz“ diskutiert den Fall von Putin-Freund Abramowitsch, merkur.de, abgerufen am 18. März 2022.
  8. a b BBC Dokumentation BBC Panorama – Roman Abramovich's Dirty Money, BBC, abgerufen am 18. März 2022
  9. Russland: Medwedew entlässt Milliardär Abramowitsch als Gouverneur – Spiegel online
  10. Richter schmettern Klage gegen Abramowitsch ab, Spiegel Online, 31. August 2012, abgerufen am 3. September 2012.
  11. Christoph Rottwilm, manager magazin: Roman Abramowitsch: Wie der Multimilliardär zwischen Russland und der Ukraine vermittelt. Abgerufen am 26. April 2022.
  12. ORF at red: „WSJ“: Vergiftungssymptome bei Abramowitsch und Verhandlern. 28. März 2022, abgerufen am 26. April 2022.
  13. Fedpol sieht in Abramowitsch eine Gefahr für die Schweiz. In: Tagesanzeiger, 25. September 2018.
  14. a b c Roman Abramovich posed threat to public security, Swiss police said. In: The Guardian, 25. September 2018.
  15. Warum Abramowitsch auf sein britisches Visum warten muss. In: Neue Zürcher Zeitung, 22. Mai 2018.
  16. Der neue Pass macht den Oligarchen zum reichsten Israeli. In: Welt Online, 29. Mai 2018.
  17. Der russische Oligarch Abramowitsch wird Israeli. In: nzz.ch. Neue Zürcher Zeitung, 28. Mai 2018, abgerufen am 28. Mai 2018.
  18. Beneide mich, ich bin ein Bürger!, Nowaja Gaseta, 1. Juni 2018.
  19. Sabine Brandes: Weltraum, Medaillen, Helikopter. Kurzmeldungen aus Israel. In: www.juedische-allgemeine.de. 21. Dezember 2021, abgerufen am 26. Dezember 2021.
  20. Rabbiner von Porto festgenommen, Justiz ermittelt nach Abramowitsch-Einbürgerung, www.n-tv.de, abgerufen am 12. März 2022
  21. The Moscow Times: Russian Billionaire Abramovich Obtains Portuguese Citizenship. 24. Dezember 2021, abgerufen am 16. März 2022 (englisch).
  22. a b n-tv: EU will Abramowitsch Vermögen einfrieren, März 2022
  23. Oligarchen in der Sanktionsfalle auf faz.net.
  24. a b c Vor dem russischen Angriff auf die Ukraine: Abramowitsch soll ein Vermögen auf seine Kinder übertragen haben. In: Der Spiegel. 6. Januar 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 6. Januar 2023]).
  25. a b c Leak reveals Roman Abramovich’s billion-dollar trusts transferred before Russia sanctions. 6. Januar 2023, abgerufen am 6. Januar 2023 (englisch).
  26. Philipp Eckstein: Gemeinsam gegen russische Vermögen tagesschau.de, abgerufen am 4. März 2022
  27. Abramowitsch scheitert mit Klage gegen Sanktionen. In: FAZ. 20. Dezember 2023, abgerufen am 20. Dezember 2023.
  28. Krieg in der Ukraine: Das Gericht der Europäischen Union weist die Klage von Herrn Roman Arkadyevich Abramovich ab und bestätigt damit die gegen ihn ergriffenen restriktiven Maßnahmen. (PDF, 112 KB) Pressemitteilung Nr. 195/23. In: Gericht der Europäischen Union. 20. Dezember 2023, abgerufen am 20. Dezember 2023.
  29. Forbes.com – The World's Richest People (englisch)
  30. Roman Abramovich & family. Abgerufen am 21. Dezember 2023 (englisch).
  31. Abramowitsch investiert 764 Millionen Euro in Chelsea
  32. Abramowitsch gibt Kontrolle über den FC Chelsea ab
  33. Panik bei russischen Oligarchen in London Christoph Prössl, Tagesschau.de, abgerufen am 4. März 2022
  34. Dan Mangan: Russian oligarch Roman Abramovich says he will sell Chelsea soccer club amid Ukraine war. 2. März 2022, abgerufen am 2. März 2022 (englisch).
  35. Philip Plickert, London: Verkauf des Klubs: Abramowitsch verspricht, Chelsea-Milliarden für Ukraine zu spenden. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 3. März 2022]).
  36. Consortium led by Todd Boehly and Clearlake Capital completes acquisition of Chelsea Football Club chelseafc.com, 30. Mai 2022, abgerufen am 30. Mai 2022.
  37. ORF.at, sime: Leaks zu Abramowitsch: Millionendeals von Fuschl bis Chelsea. In: ORF.at. 15. November 2023, abgerufen am 16. November 2023.
  38. From ‘Solaris’ to ‘Eclipse’, comparing Roman Abramovich's yachts by size and amenities. In: Lifestyle Asia Kuala Lumpur. 12. März 2022, abgerufen am 21. Dezember 2023 (amerikanisches Englisch).
  39. Neha Tandon Sharma: Take a look at Russian billionaire Roman Abramovich's $610M megayacht Solaris - The monster is 460ft long, comprises 48 cabins across eight decks, and is secure as the Air Force One. 4. August 2021, abgerufen am 21. Dezember 2023 (amerikanisches Englisch).
  40. Was passiert mit Oligarchen-Prunk in Deutschland? In: n-TV. Abgerufen am 21. Dezember 2023.
  41. Sandra Ward: Schon Elon Musk trieb er zur Weißglut: Jetzt jagt ein junges Superhirn russische Mega-Yachten. In: focus.de. 16. März 2022, abgerufen am 21. Dezember 2023.
  42. Christoph Prössl: Britische Sanktionen: Russische Oligarchen fürchten um ihr Vermögen. Abgerufen am 21. Dezember 2023.
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  46. - Reichster Russe will Schloss am Attersee: Waldschlössel für Roman. 15. Dezember 2006, abgerufen am 21. Dezember 2023.
  47. Heather Stewart, Rupert Neate, Jacob Steinberg: Roman Abramovich hastily selling UK properties, MP claims. In: The Guardian. 1. März 2022, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 21. Dezember 2023]).
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  49. War & Art. Abgerufen am 21. Dezember 2023.
  50. Datenleck: Abramowitschs Kunstversteck. In: FAZ.NET. 22. September 2023, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 21. Dezember 2023]).
  51. Ursula Scheer: Wie Roman Abramowitsch Sanktionen seiner Kunstsammlung umgeht. In: FAZ.NET. 24. September 2023, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 21. Dezember 2023]).
  52. a b Russischer Oligarch: Roman Abramowitsch trennt sich von dritter Ehefrau. In: Spiegel Online. 7. August 2017, abgerufen am 9. Juni 2018.
  53. Roman Abramowitsch erwartet siebtes Kind (Memento vom 16. April 2015 im Internet Archive) // Stimme Russlands 26 Dezember 2012, 21:31
  54. Abramowitsch versucht Russland flott zu machen welt.de, 16. Oktober 2007.
  55. „RocknRolla“ macht Abramowitsch lächerlich welt.de, 20. März 2009.

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