Rogers Dry Lake

Rogers Dry Lake
Rosamond Lake (unten links) und Rogers Dry Lake (rechts) in der kalifornischen Mojave-Wüste
Geographische LageMojave-Wüste; Kern County, Kalifornien (USA)
Zuflüsseohne
Abflussohne
Ufernaher OrtLancaster, Palmdale, California City, Mojave
Daten
Koordinaten34° 55′ 19″ N, 117° 49′ 39″ W
Rogers Dry Lake (Kalifornien)
Höhe über Meeresspiegel694 m
Fläche114 km²dep1
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Die abflusslose Salztonebene Rogers Dry Lake (auch Rogers Lake, Muroc Dry Lake[1]) liegt in der Mojave-Wüste im kalifornischen Kern County, rund 160 Kilometer nordöstlich von Los Angeles. Der Name leitet sich von einer Übertragung des spanischen „Rodriguez“ ins Englische ab.[2]

Der im Pleistozän gebildete See zählt zu den niedrigsten Orten im abgeschiedenen Antelope Valley und besitzt eine flache und durch Wettereinflüsse glattpolierte Oberfläche. Deswegen verwenden ihn US-amerikanische Regierungsbehörden als Versuchsgelände für die Luft- und Raumfahrt. Dieser Nutzung verdankt der See die Einstufung als National Historic Landmark.

Geologie

Der See hatte sich im Pleistozän gebildet und formte mit den heutigen Rosamond Lake und Buckhorn Dry Lake eine ständig mit Wasser befüllte Einheit, die im Holozän trockenfiel.[2][3]

Mit nur rund 694 Metern über dem Meeresspiegel zählt das etwa 114 Quadratkilometer große, extrem flache Gebiet zu den niedrigsten Orten im Antelope Valley. Die ausgetrocknete Oberfläche wird immer wieder poliert, wenn Winde das Wasser von winterlichen Regenfällen über den Ton und Silt streichen, sodass sie glatt wie Glas erscheint.[2] Von den umgebenden Hügeln sowie den San Gabriel Mountains im Süden und Tehachapi Mountains im Westen sammelt sich hin und wieder Schnee oder Wasser in der unbewachsenen Salztonebene.[4]

Nutzung

Der meist ausgetrocknete Salzsee wurde erstmals 1933 vom US-Militär als Versuchsgelände genutzt, damals für Bombentests.[5] Heute unterhält die Edwards Air Force Base, eine Luftwaffenbasis der United States Air Force, der das NASA-Forschungszentrum Dryden angegliedert ist, im Rogers Dry Lake mehrere unbefestigte Start- und Landebahnen, von denen eine (Nummer 17/35) über 12 Kilometer misst und damit als längste weltweit gilt.[6] Wegen seiner abgelegenen Lage und weil die harte, absolut ebene Oberfläche der Salztonebene eine natürliche Verlängerung für die Landebahnen ist, stellt das Gebiet ein ideales Versuchsgelände für die Luft- und Raumfahrt dar. Dort wurden beispielsweise 1977 die ersten Landeversuche des noch in Entwicklung befindlichen Space Shuttles sowie 1984 ein Crashtest mit einer Boeing 720 durchgeführt. Das Gelände diente auch als Ausweichflughafen für Space-Shuttle-Landungen.[4] Um Piloten die Orientierung zu erleichtern, wurde auf den Boden eine Kompassrose enormen Ausmaßes gezeichnet, mit einem Durchmesser von 1,22 Kilometer (und einer Schriftgröße von etwa 70 Metern) ist sie die größte überhaupt.[7][8]

Wegen seiner Bedeutung für die Entwicklungen in der Luft- und Raumfahrt wurde der Rogers Dry Lake im Jahr 1985 als National Historic Landmark eingestuft.[9]

Galerie

Weblinks

  • The Dry Lakes – Beschreibung des Dryden Flight Research Centers (englisch)

Einzelnachweise

  1. Rogers Lake. In: Geographic Names Information System. Abgerufen am 20. Mai 2010 (englisch).
  2. a b c Edwards' History. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Internetseiten der Edwards Air Force Base. Archiviert vom Original; abgerufen am 20. Mai 2010 (englisch).
  3. Anthony R. Orme: Lake Thompson, Mojave Desert, California: The late Pleistocene lake system and its Holocene desiccation. In: Robert Hershler, David M. Miller, Marith C. Reheis (Hrsg.): Late Cenozoic drainage history of the southwestern Great Basin and Lower Colorado River Region: Geologic and Biotopic Perspectives. Geological Society of America, 2008, ISBN 978-0-8137-2439-3, S. 261 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 20. Mai 2010]).
  4. a b The Dry Lakes. NASA, abgerufen am 20. Mai 2010 (englisch).
  5. Rogers Dry Lake. National Park Service, abgerufen am 20. Mai 2010 (englisch).
  6. David Blatner: So kommen Sie rauf und wieder runter. Campus Verlag, 2003, ISBN 978-3-593-37314-0, S. 124 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 20. Mai 2010]).
  7. NASA's Dryden Flight Research Center is situated immediately adjacent to the compass rose on the bed of Rogers Dry Lake at Edwards Air Force Base, Calif. NASA, abgerufen am 20. Mai 2010.
  8. Die größte Windrose der Welt. Abgerufen am 20. Mai 2010.
  9. Listing of National Historic Landmarks by State: California. National Park Service, abgerufen am 3. August 2019.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Jfader dryden.jpg
NASA 1m satellite photo (composite) of Dryden Research Center on Edwards Air Force Base, California.
Rogers Dry Lake (California) – satellite image.jpg
Satellite image of the Rogers Dry Lake (on the right side) and the smaller Rosamond Lake (bottom left). Well visible: Edwards Air Force Base, located on the west side of Rogers Dry Lake. On July 1, 2019, Operational Land Imager (OLI) on NASA's Landsat 8 acquired this image.
Edwards AFB Runway 5 on Rogers Dry Lake.jpg
Edwards AFB Runway 5 on Rogers Dry Lake — at Edwards Air Force Base in the Mojave Desert, California.
  • Maintenance vehicles cross the end of Runway 5R/23L on Rogers Dry Lake. Runway 5 isn't the fifth runway on Edwards; at heading 50° it's the right runway and at heading 230° it's the left runway.
  • The dry lake, which covers more than 60 square miles, has 17 runways that provide ample landing space for test aircraft, space shuttles and aircraft unable to make a normal landing due to damage or equipment failure.
  • Rogers Dry Lake is a National Historic Landmark, and on the National Register of Historic Places in Kern County.
Sts-27 Landing.jpg
Atlantis touches down at Edwards Air Force Base. Severe tile damage is visible along the starboard side.
Rogers Dry Lake.jpg
Autor/Urheber: Alan Radecki, Lizenz: CC BY 2.5

Rogers Dry Lake at Edwards Air Force Base isn't always dry.

  • Shuttle landing strip and the world's largest compass rose are visible.
Relief map of California.png
Autor/Urheber: Nzeemin, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Relief map of California, USA.