Roger de Weck

Roger de Weck (2021)

Roger François Philippe de Weck (* 17. Oktober 1953 in Freiburg i. Ü., heimatberechtigt ebenda) ist ein Schweizer Publizist und Manager. Er war von Anfang 2011 bis Ende September 2017 Generaldirektor der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG SSR).

Leben

Roger de Weck wurde als viertes von sieben Kindern des Schweizer Bankiers Philippe de Weck (1919–2009) und seiner Frau Alix, geb. de Saussure (1921–2014), in Freiburg im Uechtland geboren.[1] Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Wirtschaftsgeschichte an der Universität St. Gallen (HSG) stieg der zweisprachige Schweizer als Wirtschaftsredaktor und Zürcher Korrespondent der Tribune de Genève in den Journalismus ein. Mit Max Mabillard veröffentlichte er 1977 den Bestseller Scandale au Crédit Suisse (auf Deutsch Der Fall Chiasso) über einen Finanzskandal bei der Grossbank Credit Suisse, damals noch Schweizerische Kreditanstalt. 1979 wechselte er als Wirtschaftsredaktor zur Zürcher Weltwoche.

Von 1983 an arbeitete er für die Hamburger Wochenzeitung Die Zeit als politischer Redaktor, Pariser Korrespondent, Reporter und – nach einem Jahr im Verlag – als Leiter des Wirtschaftsressorts. 1992 kehrte er als Chefredaktor des Tages-Anzeigers zurück nach Zürich. 1997 wechselte er abermals nach Hamburg zur Zeit, diesmal als Chefredaktor.[2]

Von 2001 bis 2010 war Roger de Weck freier Publizist. Er schrieb für Printmedien in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Auch moderierte er regelmässig die Fernsehsendung Sternstunde Philosophie im Schweizer Fernsehen. Von 2004 bis 2010 war er Präsident des Stiftungsrats des Genfer Graduate Institute of International and Development Studies. De Weck ist Lehrbeauftragter am College of Europe in Brügge und Warschau/Natolin, Stiftungsrat des Aachener Karlspreises, Herausgeber der aussenpolitischen Buchreihe Standpunkte der Körber-Stiftung und Ehrendoktor der Universität Luzern (2006)[3] wie auch der Universität Freiburg.[4] 2004 erhielt er den Medienpreis Davos.

Am 18. Mai 2010 wurde er per 1. Januar 2011 als Nachfolger von Armin Walpen zum Generaldirektor der SRG SSR gewählt.[5] Sein Nachfolger wurde am 1. Oktober 2017 Gilles Marchand.[6]

2022 wurde er Vorstandsmitglied bei der Project R Genossenschaft, der Herausgeberin des Onlinemagazins Republik.[7] Er hat sein Mandat als Mitglied des Verwaltungsrats der Republik und des Vorstands der Genossenschaft bereits per 10. März 2023 niedergelegt.[8]

Roger de Weck lebt in Zürich und Bern.[9] Er ist verheiratet und Vater von vier Kindern, darunter der Politologe Joseph de Weck, die Lektorin und Herausgeberin Margaux de Weck und die Schauspielerin und Autorin Laura de Weck.

Varia

Roger de Weck wurde zusammen mit fünf beziehungsweise sechs weiteren Personen als möglicher Preisträger der Arosa-Humorschaufel 2013 und 2014 nominiert, eines Jurypreises des Arosa-Humor-Festivals. 2014 gewann er diese Wahl.[10][11]

Er ist Mitglied im Kuratorium der Stuttgarter Akademie für gesprochenes Wort.[12]

Veröffentlichungen

  • Der Fall Chiasso (mit Max Mabillard). Tribune, Genf 1977.
  • Kuhschweizer und Sauschwaben. Schweizer, Deutsche und ihre Hassliebe (Hrsg. mit Jürg Altwegg). Nagel & Kimche, München 2003, ISBN 3-312-00315-6.
  • Nach der Krise. Gibt es einen anderen Kapitalismus? Nagel & Kimche, München 2009, ISBN 978-3-312-00454-6.[13][14]
  • Sind die Schweizer die besseren Deutschen? Der Hass auf die kleinen Unterschiede (mit Jürg Altwegg). Nagel & Kimche, München 2010, ISBN 978-3-312-00457-7.
  • Die Kraft der Demokratie – Eine Antwort auf die autoritären Reaktionäre. Suhrkamp Verlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-518-42931-0.[15]

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur

Weblinks

Commons: Roger de Weck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Weck, Philippe de. Abgerufen am 8. Juli 2022.
  2. Oliver Gehrs: Tiefe Gräben bei der "Zeit" Nach der Kündigung des Theaterredakteurs Benjamin Henrichs ist nun die gesamte Redaktion in Aufruhr. In: Berliner Zeitung vom 18. September 1997.
  3. Ehrenpromotionen - Universität Luzern. Abgerufen am 15. Mai 2019.
  4. Dies Academicus 2010. In: Website der Universität Freiburg. 15. November 2010.
  5. Roger de Weck wird neuer Generaldirektor der SRG. In: Neue Zürcher Zeitung. 18. Mai 2010.
  6. Gilles Marchand wird Nachfolger von Roger de Weck. In: Neue Zürcher Zeitung. 9. November 2016.
  7. Project R: Roger de Weck in den Vorstand gewählt. In: persoenlich.com. 30. November 2022, abgerufen am 10. Dezember 2022.
  8. Onlinemagazin verliert den gesamten Verwaltungsrat. In: persoenlich.com. 24. März 2023, abgerufen am 16. April 2023.
  9. Martin Spieler, Simon Bärtschi: «Wir sind – anders als am Paradeplatz – nicht in erster Linie monetär getrieben.» In: SonntagsZeitung. 31. März 2013 (Interview).
  10. Elf Tage Schnee und Humor in Arosa. In: Aroser Zeitung. 29. November 2013, S. 1 ff.
  11. Arosa-Humorschaufel geht an SRG-Generaldirektor Roger de Weck. In: Blick.ch. 6. Dezember 2014, abgerufen am 6. Dezember 2014.
  12. Akademie für gesprochenes Wort | Vorstand. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 2. März 2018; abgerufen am 2. März 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gesprochenes-wort.de
  13. Ralph Gerstenberg: Eigentum verpflichtet! In: Deutschlandfunk. 16. November 2009 (Rezension).
  14. Uwe Jean Heuser: Wie der Kapitalismus zu retten wäre. In: Die Zeit. 20. November 2009 (Rezension).
  15. Die Kraft der Demokratie: Eine Antwort auf die autoritären Reaktionäre von Roger de Weck. In: suhrkamp.de. Abgerufen am 25. Februar 2020.
  16. Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch 2020 an Publizist Roger de Weck. In: ots.at. 1. Januar 2021, abgerufen am 1. Januar 2021.

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Am 28. Juni wurde der Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch des Jahres an den Schweizer Publizisten Roger de Weck verliehen. Für ihr Gesamtwerk wurden der Publizist Paul Lendvai und die Sprachwissenschaftlerin Ruth Wodak ausgezeichnet (Fotos: SPÖ/Astrid Knie).
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