Robert Neville (Militär)

Grabdenkmal für Robert Neville in der Pfarrkirche von Brancepeth. Darstellung aus dem 19. Jahrhundert.

Sir Robert Neville (* vor 1291; † 6. Juni 1319 bei Berwick) war ein englischer Militär. Aufgrund seiner Prahlerei wurde er als Peacock of the North (deutsch Pfau des Nordens) bezeichnet.[1]

Robert Neville war der ältestes Sohn von Ranulph Neville, 1. Baron Neville de Raby und dessen Frau Euphemia Clavering. Als junger Ritter kämpfte er während des Schottischen Unabhängigkeitskriegs in Schottland. In der Schlacht von Roslin 1303 kam er mit seinen Truppen einer anderen Abteilung der englischen Armee zu Hilfe und konnte den bereits in Gefangenschaft geratenen John Seagrave, den englischen Statthalter in Schottland, wieder befreien.[2][3] 1314 nahm Neville am Feldzug des englischen Königs Eduard II. nach Schottland teil. Dabei geriet er in der Schlacht von Bannockburn in schottische Gefangenschaft. Nach seiner Auslösung diente er weiter an der schottischen Grenze. 1316 tötete er während eines Streits auf der Elvet Bridge in Durham Richard Fitzmarmaduke, den Verwalter der Ländereien von Bischof Louis de Beaumont. Im Juni 1319 gehörte er mit seinen Brüdern Ralph, Alexander und John einer Streitmacht an, die einen Vorstoß nach Berwick machte. Dabei wurden sie von einer schottischen Streitmacht unter James Douglas gestellt und geschlagen. Während seine Brüder in Gefangenschaft gerieten, wurde Robert getötet.[4] Das Datum des Gefechts und von Roberts Tod ist nicht gesichert. Nach anderen Angaben fand das Gefecht erst im September 1319 während der englischen Belagerung von Berwick statt, was jedoch als unwahrscheinlich gilt. Robert wurde in der Pfarrkirche von Brancepeth im County Durham beigesetzt, wo sein Grabdenkmal erhalten ist.

Robert hatte 1315 oder 1316 eine Elena (auch Ellen) geheiratet, deren Herkunft unbekannt ist. Die Ehe war jedoch kinderlos geblieben. Nach seinem Tod wurde sein jüngerer Bruder Ralph zum Erben ihres Vaters.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. St Brandon's Brancepeth: The Brancepeth Story. Abgerufen am 27. Mai 2020.
  2. Geoffrey W. S. Barrow: Robert Bruce and the Community of the Realm of Scotland. Eyre & Spottiswoode, London 1965, S. 178.
  3. Charles Robert Young: Making of the Neville family in England, 1166–1400. Boydell, Woodbridge 1996, ISBN 0-85115-668-1, S. 101.
  4. Geoffrey W. S. Barrow: Robert Bruce and the Community of the Realm of Scotland. Eyre & Spottiswoode, London 1965, S. 340.
  5. Anthony Tuck: Neville, Ralph, fourth Lord Neville (c. 1291–1367). In: Henry Colin Gray Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X (oxforddnb.com Lizenz erforderlich), Stand: 2004

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Drawing of effigy in St Brandon's Church, Brancepeth, County Durham, of Sir Robert Neville (d.1319) "Peacock of the North", eldest son and heir apparent of Ralph Neville, 1st Baron Neville (1262-1331) of Raby Castle by his wife Euphemia de Clavering. He predeceased his father. In style of a cross-legged crusader. On his shield he displays the arms of Neville: Gules, a saltire argent with a label of three points for the differnce of an eldest son.