Ringwall Leidersdorf

Ringwall Leidersdorf

Lageplan von Ringwall Leidersdorf auf dem Urkataster von Bayern

Alternativname(n)Wallburg Kellerberg
StaatDeutschland
OrtLeidersdorfEnsdorf (Oberpfalz)
EntstehungszeitVor- und frühgeschichtlich
BurgentypHöhenburg
ErhaltungszustandWallreste
Geographische Lage49° 21′ N, 11° 56′ O
Höhenlage419 m ü. NHN
Ringwall Leidersdorf (Bayern)
3D-Ansicht des digitalen Geländemodells

Der Ringwall Leidersdorf, auch Wallburg Kellerberg genannt, befindet sich im Gemeindeteil Leidersdorf der Oberpfälzer Gemeinde Ensdorf im Landkreis Amberg-Sulzbach von Bayern. Der Ringwall liegt auf dem Kellerberg (auch Köhlerberg genannt) oberhalb von Leidersdorf und ca. 1425 m nordnordöstlich von Ensdorf. Die Anlage wird als Bodendenkmal unter der Aktennummer D-3-6637-0004 im Bayernatlas als „ Höhensiedlungen der Bronzezeit und der Urnenfelderzeit, Ringwall vor- und frühgeschichtlicher Zeitstellung“ geführt.

Beschreibung

Auf der Spitze einer Bergzunge des Kellerberges, die sich nach Westen in das Vilstal vorschiebt und im Norden und Süden in zwei tiefe Täler abfällt, befindet sich ein gerundet quadratischer Ringwall von 28 m Länge Seitenlänge. Dieser ist an der Basis 4 m breit und 1,3 m hoch. In seiner Nordostecke ist eine 2 m breite Lücke vorhanden, die vielleicht ein früheres Zugangstor markiert. An der Nordseite liegt ein tiefer Grabungsschnitt offen, an der Südwestecke sind zwei weitere Wallabschnitte als leichte Einmuldungen zu erkennen. Die Südseite ist stark abgegraben, die Innenseite fällt leicht in Richtung Südwest.

Geschichte

1930 fanden Grabungen durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege statt. Dabei wurden zwei Schnitte durch den Wall angelegt. An der Südwestecke wurden zwei parallele Schalenmauern im Abstand von 2,5 m und mit 0,6 m Höhe festgestellt. Diese waren aus Felsblöcken und kleineren Steinen aufgeschichtet.

Die unter dem Steinkern der südlichen Wallstrecke entdeckten Scherbenfunde sind mit Ausnahme von einigen Silexabschlägen der Urnenfelderkultur bzw. der späten Bronzezeit (1300–800 v. Chr.) zuzuordnen.[1] Spätere Lesefunde von 1976 und 1984 von bearbeiteten Hornsteinen und diversen Scherben weisen auf eine ältere, vorgeschichtliche Phase der Wallanlage hin. Außerdem wurde nicht näher eingeordnete Eisenschlacke gefunden. Eine Scherbe ist eindeutig dem Hochmittelalter zuzuordnen.[2]

Literatur

  • Sixtus Lampl: Denkmäler in Bayern – Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler: Band III. Oberpfalz. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.), München 1985.
  • Armin Stroh: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler der Oberpfalz. (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Reihe B, Band 3). Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1975, ISBN 3-7847-5030-3, S. 88.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Klosterdorf und Hammerstatt Leidersdorf, abgerufen am 11. Mai 2020.
  2. Sabine Beckmann (2007): Kolluvien und Auensedimente als Geoarchive im Umfeld der historischen Hammerwerke Leidersdorf und Wolfsbach (Vils/Opf.), Diss. Universität Regensburg, S. 77 f; abgerufen am 11. Mai 2020.

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