Riken Yamamoto

Riken Yamamoto in 2016
Wohnkomplex Hotakubo Daiichi der Präfektur Kumamoto
Feuerstation Hiroshima West
Universität der Zukunft Hakodate
Yokosuka Kunstmuseum
Rathaus von Fussa

Riken Yamamoto (japanisch 山本 理顕; * 15. April 1945 in Peking, China) ist ein japanischer Architekt. Er hat zahlreiche Auszeichnungen für seine Arbeit erhalten, unter anderem im Jahr 2002 den Preis der Japanischen Akademie der Künste, ein wichtiger japanischer Preis für Künstler und Architekten. Das Werk des japanischen Architekten Riken Yamamoto ist herausragend in der zeitgenössischen japanischen Architektur.

Leben

Riken Yamamoto absolvierte sein Architekturstudium an der Nihon-Universität, wo er 1968 graduierte. Im Anschluss machte er ein Masterstudium an der Tōkyō Geijutsu Daigaku, der „Tokioter Universität der Künste“, welches er 1971 abschloss. Im Jahre 1973 gründete er sein eigenes Büro Riken Yamamoto & FIELDSHOP in Yokohama, welches mittlerweile Zweigstellen in Zürich und Peking unterhält. Von 2002 bis 2007 war er Professor an der Kogakuin-Universität, von 2007 bis 2011 Professor an der Staatlichen Universität Yokohama. Von 2011 bis 2013 war er Gastprofessor an der Graduiertenschule der Staatlichen Universität Yokohama und im gleichen Zeitraum auch Außerordentlicher Professor an der Graduiertenschule der Nihon-Universität. Seit 2018 ist er Präsident der privaten Nagoya Zokei Universität für Kunst und Design.

Architektur

Yamamotos Frühwerk wird mit dem Minimalismus in Verbindung gebracht.[1] Aus einer Besorgnis heraus, dass die moderne japanische Stadt als Umgebung immer enger und ungemütlicher werde, entwarf er mehrere nach innen gerichtete Häuser mit Innenhöfen und hochgelegenen Terrassen. Dazu zählen das Yamamoto-Haus, das Fujii-Haus und die Rotunda, alle in Yokohama, das Kubota-Haus in Tokio und das Ishii-Haus in Kawasaki. Er entwarf auch den Wohnkomplex Hotakubo Daiichi in Kumamoto und die Ryokuen Inter-Junction City Wohnblocks in Yokohama. Seine Projekte sozialen Wohnungsbaus, die Universität der Zukunft Hakodate oder das Yokosuka Kunstmuseum sind auch über Japan hinaus bekannt. Einer breiteren Öffentlichkeit im deutschsprachigen Raum ist er vor allem mit dem Projekt The Circle am Flughafen Zürich bekanntgeworden. Hervorgegangen aus einem internationalen Wettbewerb, den das Büro 2010 gegen namhafte Konkurrenz wie die zweitplatzierten Zaha Hadid Architects aus London gewann.[2] Yamamoto thematisiert mit seinen Bauten immer wieder die Bedeutung des öffentlichen Raums und der dort entstehenden Möglichkeit sozialer Interaktion.

Projekte (Auswahl)

  • 1978: Yamamoto Haus (Präfektur Kanagawa), Kubota Haus (Tokio), Ishii Haus (Präfektur Kanagawa)
  • 1982: Fujii Haus (Präfektur Kanagawa)
  • 1987: Rotunda Gebäude (Präfektur Kanagawa)
  • 1988: Hamlet Gebäude (Tokio)
  • 1991: Wohnkomplex Hotakubo Daiichi (Präfektur Kumamoto)
  • 1992: Wohnblock Ryukoentoshi XYSTUS (Präfektur Kanagawa)
  • 1993: Wohnblocks Ryukoentoshi AMNIS, LOGGIA, OBERISK, PRADO (Präfektur Kanagawa)
  • 1994: Wohnblocks Ryukoentoshi ARCUS, CÕTE á CÕTE (Präfektur Kanagawa)
  • 1996: Iwadeyama Junior High School (Präfektur Miyagi)
  • 1999: Universität der Präfektur Saitama (Präfektur Saitama)
  • 2000: Universität der Zukunft Hakodate (Hokkaido), Feuerstation Hiroshima West (Präfektur Hiroshima)
  • 2003: Shinonome Canal Court Wohnblock 1 (Tokio)
  • 2007: Yokosuka Kunstmuseum (Präfektur Kanagawa)
  • 2008: Namics Techno Core (Präfektur Niigata)
  • 2008: Rathaus von Fussa (Tokio)
  • 2010: Pangyo Wohnkomplex (Seongnam, Süd-Korea)
  • 2012: Bibliothek in Tianjin (China)
  • 2014: Seoul Gangam Wohnkomplex (Süd-Korea)
  • 2020: The Circle am Flughafen Zürich (Schweiz)[3][4][5][Anm. 1]

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur

  • Riken Yamamoto, Wilhelm Klauser: Riken Yamamoto. Birkhäuser Verlag, Basel 1999, ISBN 978-3-7643-5961-4.
  • Riken Yamamoto, Architekturgalerie Luzern: How to make a city. Biggli Verlag, Sulgen 2013, ISBN 978-3-7212-0888-7.

Weblinks

Commons: Riken Yamamoto – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Overview: Riken Yamamoto. Oxford Reference, abgerufen am 25. November 2021.
  2. The Circle at Zurich Airport, Zürich/ Schweiz. Wettbewerbe Aktuell, abgerufen am 25. November 2021.
  3. Yamamoto am Zürcher Flughafen: Die Eidgenossen lieben japanische Architektur. Ulf Meyer, abgerufen am 25. November 2021.
  4. The Circle ähnelt einer japanischen Metropole. Ulf Meyer, abgerufen am 25. November 2021.
  5. Multifunktionshaus für Kloten: Riken Yamamoto & Field Shop in Zürich. Miriam Stierle, abgerufen am 25. November 2021.

Anmerkungen

  1. „Die Publication How to make a city steht für die intensive Auseinandersetzung Yamamotos mit der dichten Stadt. Diese Publikation zur gleichnamigen Ausstellung der Architekturgalerie Luzern beschäftigt sich mit ausgewählten jüngeren Arbeiten des Büros von Riken Yamamoto, darunter das Projekt 'The Circle' am Zürcher Flughafen. Das Projekt entstand aus einem Wettbewerb, bei welchem sich Riken Yamamoto 2009 gegen eine internationale Konkurrenz durchsetzte. Die Grundlage für den multifunktionalen Gebäudekomplex, dessen innere Organisation die mittelalterliche Stadtstruktur zeitgemäss adaptiert, bildete Yamamotos Forschungsprojekt der 'local community area', das in der Publikation ebenfalls vorgestellt wird. Es zeigt ebenso überraschende wie bestechende Möglichkeiten, dichte städtische Strukturen attraktiv und nachhaltig zu gestalten.“ in Riken Yamamoto, Architekturgalerie Luzern: How to make a city.

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(De izquierda a derecha) Gonzalo de Benito, Embajador de España en Japón, Leonardo Carrión Eguiguren, Embajador de Ecuador en Japón, André Corrêa do Lago, Embajador de Brasil en Japón, Riken Yamamoto, arquitecto, Seiko Luis Ishikawa, Embajador de Venezuela en Japón, Antonio Gil de Carrasco, director del Instituto Cervantes de Tokio, y Alejandro Posada, Encargador de negocio de la Embajada de Colombia en Japón.
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Yokosuka Museum of Art, at Yokosuka Kanagawa Japan, designed by Riken Yamamoto in 2007.
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