Riemke (Bochum)

Wappen von Bochum
Riemke
Stadtteil von Bochum
Lage von Riemke im Mitte
Koordinaten51° 30′ 36″ N, 7° 12′ 39″ O
Fläche3,76 km²
Einwohner7557 (30. Sep. 2022)
Bevölkerungsdichte2010 Einwohner/km²
Eingemeindung1. Apr. 1926
Postleitzahl44807
Gliederung
BezirkMitte
Gemarkungen

Riemke

Quelle: [1][2]
Riemke vom Tippelsberg aus, Juni 2007

Riemke ist ein Stadtteil von Bochum im Stadtbezirk Bochum-Mitte mit 7557 Einwohnern (30. September 2022).[3]

Lage und Ortsbild

Riemke liegt im Norden von Bochum und grenzt dort an die Stadt Herne. Auf Bochumer Gebiet grenzt Riemke an die Stadtteile Bergen, Hiltrop, Grumme und Hofstede.

Im Zentrum von Riemke liegt der Marktplatz, auf dem bereits seit Jahrzehnten ein Wochenmarkt stattfindet. Um ihn herum existieren auch zahlreiche Geschäfte und Gaststätten.

Sehenswert ist die denkmalgeschützte Pfarrkirche St. Franziskus.

In Riemke liegt mit dem Tippelsberg, einem Teil der Castroper Höhen, eine der höchsten Erhebungen Bochums. Nach Nordwesten hin gibt es nahezu keine natürlichen Erhebungen mehr. Auf den Berg wurde eine Schutthalde aufgeschüttet, welche Ende 2004 stillgelegt wurde. Von dem Berg bietet sich eine hervorragende Weitsicht. So lassen sich im Osten Teile der Dortmunder Innenstadt erkennen. Westlich kann die Innenstadt von Essen sowie der Tetraeder in Bottrop erkannt werden. Richtung Norden reicht der Blick bis nach Haltern. Der Berg wird zum Drachensteigen genutzt und ist ein beliebter Treffpunkt zu Silvester.

Im Osten von Riemke liegt das Naturschutzgebiet Tippelsberg-Berger Mühle.

Riemke besitzt Anschluss an die U-Stadtbahn-Linie U35 (Bochum–Herne) sowie an die Bundesstraße 51 und die Autobahn 43. Die zentrale Haltestelle ist der U-Bahnhof Riemke Markt. Außerdem besitzt Riemke Anschluss an das Eisenbahnnetz mit einem Haltepunkt an der Strecke Bochum–Gelsenkirchen (Glückauf-Bahn).

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Altenbochum als Reinbeki[4] findet sich um das Jahr 900[5][6] im Heberegister des Klosters Werden (Werdener Urbar A), welches viele Bauernschaften (villae) im Borahtron-Gau[7] auflistete.

Riemke wurde bekannt durch zahlreiche Schachtanlagen der Zeche Constantin der Große und den großen Güterbahnhof an der Eisenbahnhauptstrecke Bochum–Gelsenkirchen. Direkt nördlich im Anschluss an den Güterbahnhof befand sich früher der Zechenbahnhof der Zechen Constantin der Große und Hannibal.

Mit Inkrafttreten des Gesetzes über die Neuregelung der kommunalen Grenzen im rheinisch-westfälischen Industriebezirke wurde die Gemeinde Riemke am 1. April 1926 nach Bochum eingemeindet. 43 Hektar wurden nach Herne umgegliedert.[8]

Ab 1957 wurden in Riemke von Graetz Fernsehgeräte produziert, bis der Betrieb 1987 von dem finnischen Konzern Nokia übernommen wurde. 1991 erfolgte die Umstellung auf die Fertigung von Mobiltelefonen; im Januar 2008 kündigte Nokia die ersatzlose Schließung des Werkes an, die zum 1. Juli 2008 umgesetzt wurde.

Bei einem Großbrand in den Morgenstunden des 25. Juni 2007 ist an der Schöllmannstraße die um 1920 erbaute Lagerhalle der ehemaligen Hauptwerkstatt des Zechenbahnhofs Constantin der Große/Hannibal niedergebrannt. Nur wenige Wochen später, am 16. Juli 2007, brach in einer Lagerhalle der Verwertungsfirma Kost ein Feuer aus, das das komplette Gebäude in Brand setzte und erst nach drei Stunden unter Kontrolle gebracht werden konnte. Laut Auskunft der Firma beträgt der entstandene Schaden rund 1,8 Millionen Euro. Im August 2013 gab es einen weiteren Großbrand auf dem Gelände des Unternehmens AGR-DAR GmbH.[9] Im August 2015 verkaufte die AGR-DAR das Gelände, das sie bereits seit Ende 2014 nicht mehr nutzte, an eine Immobilienentwicklungsgesellschaft aus Bochum.[10]

Bevölkerung

Am 31. Dezember 2022 lebten 7.577 Einwohner in Riemke.

Strukturdaten der Bevölkerung in Riemke:

  • Minderjährigenquote: 16,1 % [Bochumer Durchschnitt: 15,1 % (2022)]
  • Altenquote (60 Jahre und älter): 27,9 % [Bochumer Durchschnitt: 28,9 % (2022)]
  • Ausländeranteil: 15,7 % [Bochumer Durchschnitt: 16,5 % (2022)]
  • Arbeitslosenquote: 9,5 % [Bochumer Durchschnitt: 8,9 % (2017)]

Bahnhof

Bahnhof Bochum-Riemke

Der Durchgangsbahnhof Bochum-Riemke (früher Bochum-NOKIA, davor Bochum-Graetz) liegt an der Bahnstrecke Bochum–Gelsenkirchen. Er verfügt über zwei Außenbahnsteige. Der Haltepunkt mit dem Kürzel EBGZ kann am Wochenende etwa 40 Zugfahrten der Glückauf-Bahn verzeichnen, werktags sind es doppelt so viele.[11] Außerdem fahren insbesondere nachts viele Güterzüge auf der Strecke.

LinieVerlaufTakt
RB 46Glückauf-Bahn:
Gelsenkirchen Hbf – Wanne-Eickel Hbf – Bochum-Riemke – Bochum-Hamme – Bochum West – Bochum Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
30 min (wochentags)
60 min (Wochenende/Feiertage)

Die Buslinie 366 hält direkt am Bahnhof und wird im Auftrag der BOGESTRA betrieben.

LinieVerlaufTakt (Mo–Fr)
366Bochum-Langendreer Luchsweg – BO-Langendreer West S-Bahn-Logo.svg – Werne – Ruhr-Park – Kirchharpen – Rosenberg – Hiltrop Kirche – Riemke Markt Stadtbahn – Riemke Bf RWB Bahnhof.svg60 min

Literatur

  • Franz Butterwegge (Hg.): St. Franziskus Bochum-Riemke. Libertas-Verlag Baum, Wiesbaden 1967.
  • Wilhelm Rüter: Die Entwicklung des Schulwesens in Riemke. Schulverwaltungsamt Bochum 1989.
  • Karl Keil: Die Geschichte des Bergwerkes Hannibal in Bochum-Riemke. In: Bergbau. Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt. Bd. 46 (1995), ISSN 0373-2371, S. 274.

Weblinks

Commons: Bochum-Riemke – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Jahrbuch der Stadt Bochum 2017 (Memento des Originals vom 26. Februar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ww2.bochum.de
  2. Die Einwohnerzahlen sind nach statistischen Bezirken und nicht nach den Gemarkungen angegeben, die Zahlen hierfür sind im Artikel Einwohnerentwicklung von Bochum.
  3. .BOStatIS. Abgerufen am 18. Oktober 2022.
  4. Franz Darpe: Geschichte der Stadt Bochum nebst Urkundenbuch, 6 Bände, 1888-1894. Wilhelm Stumpf, Bochum 1894, S. 11. (Digitalisat online)
  5. Stefan Pätzold: Bochum. Kleine Stadtgeschichte. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2017, S. 14.
  6. Heinrich Theodor Grüttner, Patrick Jung, Reinhild Stephan-Maaser (Hrsg.): Werdendes Ruhrgebiet. Spätantike und Frühmittelalter an Rhein und Ruhr. Klartext Verlag, Essen 2015, ISBN 978-3-8375-1394-3, S. 254.
  7. Franz Darpe: Geschichte der Stadt Bochum nebst Urkundenbuch, 6 Bände, 1888-1894. Wilhelm Stumpf, Bochum 1894, S. 11. (Digitalisat online)
  8. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 276.
  9. Halle soll nach Großbrand in Bochum am Mittwoch abgerissen werden. Abgerufen am 16. September 2021.
  10. Verkauf des früheren Bochumer AGR-DAR-Standorts. Abgerufen am 16. September 2021.
  11. Mo.–Fr.: 80, Sa.: 44, So.: 38

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Offizielles Logo der Berliner Stadtbahn S-Bahn der Betriebsgesellschaft S-Bahn Berlin GmbH in Deutschland.
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Riemke vom Tippelsberg, Juni 2008.JPG
Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Maschinenjunge als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC BY-SA 3.0

Flag of Germany and Austria.svg : Ansicht von Riemke vom Tippelsberg aus

  • Source: own work
  • Date: June 2008, Bochum, Germany
  • Author: Maschinenjunge
  • Licence: GFDL, cc-by 3.0

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Bahnhof Bochum-Riemke
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