Rickenbach LU
| LU ist das Kürzel für den Kanton Luzern in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Rickenbach zu vermeiden. |
| Rickenbach | |
|---|---|
| Staat: | |
| Kanton: | |
| Wahlkreis: | Sursee |
| BFS-Nr.: | 1097 |
| Postleitzahl: | 5735 Pfeffikon 6221 Rickenbach |
| Koordinaten: | 654156 / 230112 |
| Höhe: | 695 m ü. M. |
| Höhenbereich: | 525–867 m ü. M.[1] |
| Fläche: | 11,85 km²[2] |
| Einwohner: | 3884 (31. Dezember 2024)[3] |
| Einwohnerdichte: | 328 Einw. pro km² |
| Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 21,8 % (31. Dezember 2024)[4] |
| Gemeindepräsident: | Adrian Häfeli (FDP) |
| Website: | www.rickenbach.ch |
Rickenbach LU | |
| Lage der Gemeinde | |
Rickenbach ist eine politische Gemeinde im Wahlkreis Sursee des Kantons Luzern in der Schweiz.
Geographie
Die Gemeinde liegt rund 20 km nordwestlich der Kantonshauptstadt Luzern und 6,2 km nordöstlich von Sursee an der Grenze zum Kanton Aargau. Im Westen des Dorfs erhebt sich der Butteberg (796 m ü. M.), im Norden der Stierenberg (872 m ü. M.) und im Südosten der Bogeten (766 m ü. M.). Die Siedlung mit mehreren Ortsteilen liegt in einem hochgelegenen Talkessel. Westlich des Buttebergs liegt 1,3 km vom Dorf entfernt der Weiler Niederwetzwil (720 m ü. M.), bei dem der Sagenbach entspringt. Westlich des Weilers erhebt sich die Honig (802 m ü. M.). Diese ist mit dem Seckwald stark bewaldet. Der Sagenbach fliesst in nördlicher Richtung vorbei an den Weilern Sagen (1,7 km nordwestlich des Dorfs; 658 m ü. M.), Mullwil (2,4 km nordwestlich des Dorfs; 650 m ü. M.) und Bohler (3,1 km nordwestlich des Dorfs; 638 m ü. M.). Dort mündet von links der Rötelbach ein, der teilweise die Nordgrenze der Gemeinde bildet. Westlich von Bohler liegt der grosse Grütwald. Gleich nordöstlich des Dorfes liegt der Weiler Rüchlig (682 m ü. M.). Am Süd- und Westhang des Stierenbergs findet man die Häusergruppe Vorder-Stierenberg (1,6 km nordnordöstlich vom Dorf; 775 m ü. M.) und den Weiler Hinter-Stierenberg (1,8 km nördlich des Dorfs; 804 m ü. M.). Die östlichste Siedlung der Gemeinde ist der Ortsteil Niederwil an der Grenze zum Kanton Aargau. Er liegt 1,3 km nordöstlich des Dorfes auf 671 m ü. M. Durch Niederwil fliesst der namensgebende Rickenbach.
Vom Gemeindeareal mit 1179 ha werden 55,8 % landwirtschaftlich genutzt. 31,4 % sind bewaldet. und 12,6 % sind Siedlungsfläche (Stand 2015/16).[6]
Rickenbach grenzt an die luzernischen Gemeinden Beromünster, Geuensee und Schlierbach sowie an Gontenschwil, Menziken, Reinach und Schmiedrued im Kanton Aargau.
Bevölkerung
Von 1798 bis 1850 wuchs die Zahl der Bewohner (+ 27,9 %). Anschliessend setzte bis 1900 eine grosse Abwanderungsbewegung Richtung Industriezentren ein (1850–1900: − 19,5 %). Die zwei nächsten Jahrzehnte brachten eine Stagnation der Einwohnerschaft. Darauf folgte von 1920 bis 1941 eine Zeit mit einem starken Bevölkerungswachstum, welchem sich in den 1940er- und 1950er-Jahren ein Stillstand anschloss. Seit 1960 ist die Einwohnerzahl massiv angestiegen (1960–2004: + 76,0 %), besonders stark in den 1990er-Jahren. Die Lage in einem Talkessel, der aufgrund seiner Lage und seiner Höhe viel Sonnenschein und wenig Nebel erhält, sowie die Nähe zum regionalen Zentrum Sursee und zur Autobahn haben sicher zum Wachstum von 1960 bis 2000 beigetragen.
Sprachen
Die Bevölkerung benutzt als Alltagssprache eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 92,32 % Deutsch, 3,52 % Albanisch und 1,39 % Portugiesisch als Hauptsprache an.
Religionen – Konfessionen
Früher waren alle Bewohner Mitglied der Römisch-Katholischen Kirche. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies geändert. Im Jahr 2000 sieht die religiöse Zusammensetzung der Bevölkerung wie folgt aus: Es gibt 75,81 % römisch-katholische, 9,82 % evangelisch-reformierte und 0,89 % orthodoxe Christen. Daneben findet man 6,69 % Muslime und 2,73 % Konfessionslose.
Herkunft – Nationalität
Ende 2024 waren von den 3884 Einwohnern 3038 Schweizer und 846 (= 21,8 %) Ausländer.[7] Die Einwohnerschaft bestand aus 78,2 % Schweizer Staatsbürgern. Ende 2024 stammten die ausländischen Einwohner aus Deutschland (193), dem Kosovo (122), Portugal (115 %), Serbien (53), Italien (47), Ukraine (34), Nordmazedonien (20) der Türkei (15), Kroatien (11) und Spanien (9). Weitere 13 Personen stammten aus dem übrigen Europa, und 76 waren aussereuropäischer Herkunft (Asien, Afrika und Amerika).[8]
Geschichte


Münzen und Gebäudeüberreste aus römischer Zeit und ein alemannisches Gräberfeld weisen auf frühe Besiedlung hin. Erstmals erwähnt wird Richenbach in einer Streitschlichtungsurkunde zwischen dem Chorherrenstift Beromünster und einem Bürger aus Zofingen aus dem Jahre 1210. Im 13. und 14. Jahrhundert gehört die Gemeinde den Edlen von Reinach, welche die Verwaltung allerdings Anderen überlassen. Am 15. September 1464 verkauft Hans Erhart von Reinach den Ort an die Stadt Luzern, welche die Gemeinde dem Michelsamt zur Verwaltung zuteilt. Von 1798 bis 1803 gehört sie zum Distrikt Münster, danach zum neu geschaffenen Amt Sursee.
Per 1. Januar 2013 fusionierte Rickenbach mit der ehemaligen Gemeinde Pfeffikon.[9]
Sehenswürdigkeiten
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat Rickenbach besteht aus fünf Mitgliedern und ist wie folgt aufgestellt (Stand März 2024):[10]
- Adrian Häfeli: Gemeindepräsident, Ressort Präsidiales und Ortsmarketing
- Nicole Müller-Amrein, Ressort Finanzen
- Anita Habermacher-Furrer, Ressort Bildung
- Annemieke Stössel-Lub, Ressort Soziales
- Thomas Zettel, Ressort Bau und Infrastruktur
Kantonsratswahlen
Bei den Kantonsratswahlen 2023 des Kantons Luzern betrugen die Wähleranteile in Rickenbach: SVP 35,91 %, Mitte (mit GenMitte) 30,84 %, FDP 19,08 %, SP (mit JUSO) 6,05 %, Grüne (mit JG und GrüneKuG) 4,71 % und glp 3,41 %.[11]
Nationalratswahlen
Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Rickenbach: SVP 37,9 %, Mitte 27,5 %, FDP 21,3 %, SP 5,4 %, Grüne 3,7 %, glp 2,7 %, übrige 1,5 %.[12]
Verkehr
Die Gemeinde hat durch die drei Buslinien Luzern-Beromünster-Rickenbach (Linie 52), Beromünster-Rickenbach-Sursee (Linie 81) und Beinwil am See-Reinach AG-Rickenbach-Sursee (Linie 399) Anschluss ans Netz des öffentlichen Verkehrs. Sursee liegt an der Bahnlinie Luzern-Olten und es halten dort alle Züge von der S-Bahn bis zum Schnellzug. In Beinwil am See verfügt man Anschluss an die SBB-Linie Lenzburg-Luzern und in Reinach AG an Wynental-Suhrentalbahn mit Halt in Aarau und den Endstationen Menziken und Schöftland im Kanton Aargau.
Durch das nahe gelegene Strassenkreuz Beromünster sowie der Verbindung nach Sursee ist die Gemeinde auf der Strasse gut erreichbar. Der nächstgelegene Autobahnanschluss liegt in Sursee an der A2 in 8 km Entfernung.
Persönlichkeiten
- Cherubine Willimann (1842–1914), Generalsuperiorin der Dominikanerinnen in Koblenz
- Armin Meier (* 1969), Radrennfahrer
- Priska Wismer-Felder (* 1970), Nationalrätin
Literatur
- Adolf Reinle: Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Band IV: Das Amt Sursee. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 35). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1956, ISBN 978-3-906131-23-8.
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Rickenbach
- Waltraud Hörsch: Rickenbach (LU). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- ↑ Geographische Kennzahlen - Suche Gemeindestand 06.04.2025. Bei späteren Gemeindefusionen Höhenbereich aufgrund Stand 1. Januar 2025 zusammengefasst. Abruf am 29. August 2025.
- ↑ Geographische Kennzahlen - Suche Gemeindestand 06.04.2025. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2025 zusammengefasst. Abruf am 29. August 2025.
- ↑ Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Bezirken und Gemeinden, 1991-2024. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 28. August 2025
- ↑ Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Staatsangehörigkeit (Kategorie), Geschlecht und Alter, 2010-2024. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 28. August 2025
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde ( des vom 1. Januar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Ständige Wohnbevölkerung)
- ↑ Bodennutzung nach Nutzungsarten. LUSTAT Statistik Luzern, 19. April 2022, abgerufen am 20. März 2024.
- ↑ Ausländische Wohnbevölkerung nach Nationalität, Aufenthaltsstatus und Bevölkerungstyp 2024. In: LUSTAT. LUSTAT Statistik Luzern, 10. August 2023, abgerufen am 8. September 2024.
- ↑ Wohnbevölkerung nach Nationalität. LUSTAT Statistik Luzern, 21. August 2023, abgerufen am 20. März 2024.
- ↑ Rickenbach-Pfeffikon. Kanton Luzern, abgerufen am 20. März 2024.
- ↑ Gemeinderat. Die Rickenbacher, 2024, abgerufen am 20. März 2024.
- ↑ Kantonsratswahlen: Stärke der Parteien 2023 (LUSTAT Statistik Luzern)
- ↑ Nationalratswahl. LUSTAT Statistik Luzern, 3. Januar 2024, abgerufen am 20. März 2024.
Auf dieser Seite verwendete Medien
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Kirche von Rickenbach, Kanton Luzern, Schweiz
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Municipality Rickenbach
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Rickenbach vom Stierenberg her gesehen, Kanton Luzern, Schweiz


