Richbod

Richbod, auch Rîchbôdô[1] († 1. Oktober 804 in Trier), war seit dem Jahr 784 der vierte Abt des Klosters Lorsch, wurde um 791 Erzbischof des Bistums Trier und damit zugleich Vorsteher der Abtei Mettlach. Richbod war ein Schüler des fränkischen Gelehrten Alkuin (735–804). Mit seiner auf der Antike fußenden Bildung gehörte Richbod zu den Vertretern der karolingischen Renaissance in der Regierungszeit Karls des Großen. In den Briefen seines Lehrers kommt er unter dem graecisierten Namen Makarius vor. Zu seiner Person ist nur wenig überliefert. Alkuin, mit dem ihn ein dauerndes Freundschaftsverhältnis verband, soll seinen Schüler Richbod wegen dessen Vorliebe für den römischen Dichter Vergil geneckt haben, dessen Werk Aeneis er besser kenne als die Evangelien, soll jedoch von Richbods Gelehrsamkeit und Rechtgläubigkeit überzeugt gewesen sein. Als vier Jahre nach der Synode von Frankfurt 794, im Jahr 798 erneut der Glaubensstreit mit Vertretern der Lehre des Adoptianismus aufkam, veranlasste Alkuin, dass auch Richbod ein Exemplar einer Streitschrift des katalanischen Bischofs Felix von Urgell, dem Hauptvertreter dieser auf der Synode als Häresie verurteilten Lehre, erhielt, um eine Widerlegung zu verfassen. Vom Wirken Richbods in den Abteien und im Erzstift Trier ist wenig bekannt. Er soll dort unter anderem den Bau einer dreischiffigen Kirche veranlasst haben. Richbod starb im Jahr 804 in Trier und wurde im Kloster Lorsch beerdigt.

Quellen

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gundolf Keil: ‚Lorscher Arzneibuch‘. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 865 f.; hier: S. 865.
VorgängerAmtNachfolger
WiomadErzbischof von Trier
791–804
Wizzo