Rheingold (2022)

Film
OriginaltitelRheingold
ProduktionslandDeutschland
OriginalspracheDeutsch
Erscheinungsjahr2022
Stab
RegieFatih Akin
DrehbuchFatih Akin
KameraRainer Klausmann
SchnittAndrew Bird
Besetzung
  • Emilio Sakraya: Xatar / Giwar Hajabi
  • Kardo Razzazi
  • Mona Pirzad: Rasal Hajabi
  • Majid Bakhtiari: Mullah
  • Sogol Faghani: Shirin
  • Julia Goldberg: Leila
  • Karim Günes: Ali Brecher in Kutte
  • Hussein Eliraqui: Cem
  • Doğa Gürer: Murat
  • Minú Köchermann: Zanina
  • Marlon Heidel: Gymnasiast
  • Samir Jebrelli: Sidar
  • Denis „Marshall“ Ölmez: Prolet

Rheingold ist ein deutscher Spielfilm von Fatih Akin aus dem Jahr 2022. Das Gangster-Drama[1] basiert auf dem autobiografischen Roman Alles oder Nix von Xatar und stellt das Leben des deutschen Rappers und Musikproduzenten in den Mittelpunkt. Die Hauptrolle übernahm Emilio Sakraya.

Der Film soll am 27. Oktober 2022 in den deutschen Kinos starten.

Handlung

Der als Giwar Hajabi im Iran geborene Rapper und Musikproduzent Xatar blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Seine Eltern sind Kurden und flüchten mit ihm Mitte der 1980er-Jahre über den Irak nach Deutschland. Er wächst unter ärmlichen Verhältnissen in einer Sozialbausiedlung in Bonn auf. Um an Geld und Ruhm zu kommen, driftet Giwar in die Kleinkriminalität ab. Bald schon steigt er zum Großdealer auf. Er bekommt aber Probleme, als eine Ladung flüssiges Kokain verloren geht. Um nicht in der Schuld des Drogenkartells zu stehen, plant er mit Komplizen einen Goldraub. Das Verbrechen hat fatale Konsequenzen für Giwar und bringt ihn über Umwege in eine irakische Haftanstalt.[2]

Entstehungsgeschichte

Biografischer Hintergrund und Casting

Fatih Akin (2019)

Rheingold ist der elfte realisierte Spielfilm von Fatih Akin, der auch das Drehbuch verfasste. Es basiert auf dem im Jahr 2015 erschienenen, autobiografischen Roman Alles oder Nix von Xatar,[2] der 2007 ein gleichnamiges Musiklabel und ein Jahr später ein gleichnamiges Album veröffentlicht hatte. Das Buch handelt über den Raub sowie die Bonner Schulzeit des Gangsta-Rappers.[3] Laut seiner Autobiografie sei Xatar verschuldet und verzweifelt gewesen, weshalb er sich dazu habe überreden lassen, Ende 2009 beim Überfall auf einen Werttransporter aus Nürnberg zu beteiligen. Als Polizisten der Steuerfahndung verkleidet, lotsten er und seine Komplizen den Transporter von der Bundesautobahn 81 herunter. Die Transportfahrer schöpften zu spät Verdacht. Die Bande erbeutete 120 Kilogramm Schmuck und Zahngold im Wert von ca. 1,7 Mio. Euro. Von der Beute fehlt bis heute jede Spur. Xatar gab vor Gericht an, nur einen Bruchteil der Beute bekommen zu haben. Die Bande wurde durch DNA-Spuren an einer Handschelle gefasst. Sechs Männer wurden zu Haftstrafen zwischen vier und neuneinhalb Jahren verurteilt. Xatar, der als Kopf der Bande vermutet wurde, verließ das Gefängnis Ende 2014 nach etwas mehr als fünf von eigentlich acht Jahren Haft.[4]

Emilio Sakraya (2021)
Emilio Sakraya (2021)
Roman-Cover mit Xatar (2015)

Das Filmprojekt wurde im Februar 2021 bekannt,[5] die Verpflichtung von Emilio Sakraya in der Hauptrolle zwei Monate später. Xatar selbst sei überrascht über Akins Filmpläne gewesen, lobte aber später den Hauptdarsteller, der viel Zeit mit ihm verbracht und ihn „detailgetreu“ studiert hätte.[6] Mit Rheingold wolle Sakraya „endgültig der Schönchen-Schublade entfliehen“, daher sei er froh über das Rollenangebot gewesen.[7]

Dreharbeiten und Kinostart

Die Dreharbeiten fanden von September bis Dezember 2021 an Originalschauplätzen in Bonn sowie in Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg und Nordrhein-Westfalen statt. Weitere Aufnahmen entstanden in dieser Zeit in den Niederlanden, Marokko[1] sowie Mexiko, wo die letzten Szenen gedreht wurden.[8] Akin arbeitete mit seinen langjährigen Weggefährten Rainer Klausmann (Kamera) und Andrew Bird (Schnitt) zusammen. Produziert wurde der Film von Warner Bros. Film Productions Germany in Zusammenarbeit mit Akins Firma bombero international, in Koproduktion mit Palosanto Films, Lemming Film und corazón international sowie in Zusammenarbeit mit Pathé.[1][9] Warner hatte bereits drei vorangegangene Filme von Akin produziert. Anfang März 2022 wurde bekannt, dass der Regisseur einen Vertrag mit dem US-amerikanischen Unternehmen für deutsch- und türkischsprachige Filme und Serien für Kino, Fernsehen und HBO Max unterschrieben hat.[10] Gefördert wurde Rheingold vom Deutschen Filmförderfonds (2,3 Mio. Euro), der Filmförderungsanstalt (590.000 Euro), der Film- und Medienstiftung NRW (900.000 Euro), dem Medienboard Berlin-Brandenburg (400.000 Euro), der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (400.000 Euro) und der MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (700.000 Euro).[1]

Ein deutscher Kinostart ist für den 27. Oktober 2022 im Verleih von Warner vorgesehen.[11] The Match Factory wird den Film weltweit vertreiben.[8]

Literatur

  • Xatar: Alles oder Nix : bei uns sagt man, die Welt gehört dir. München : riva, 2015. – ISBN 978-3-86883-755-1.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Rheingold bei crew united (abgerufen am 28. März 2022).
  2. a b Rheingold. In: filmstarts.de (abgerufen am 28. März 2022).
  3. Jakub Drogowski: In zwei Wochen starten die Dreharbeiten. In: General-Anzeiger (Bonn), 3. September 2021, S. 18.
  4. Xatar sagt nach Goldraub als Zeuge aus. In: faz.net, 2. März 2021 (abgerufen am 29. März 2022).
  5. Fatih Akin plant Film über den Rapper Xatar. In: Spiegel Online, 18. Februar 2021 (abgerufen am 28. März 2022).
  6. Instagram-Beitrag von Alles oder Nix Records bei facebook.com, 20. April 2021 (abgerufen am 28. März 2022).
  7. Peter Zander: Endlich weg vom Schönchen-Image. In: Berliner Morgenpost, 14. Februar 2022, S. 12.
  8. a b Drehende von „Rheingold“. In: film.mfg.de, 16. Dezember 2021 (abgerufen am 29. März 2022).
  9. Petra Pauli: Geheimnisvolles Gangsterdrama. In: Stuttgarter Zeitung, 20. Oktober 2021, S. 19.
  10. dpa: Regisseur Akin will Filme und Serien für Warner produzieren. In: zeit.de, 4. März 2022 (abgerufen am 28. März 2022).
  11. Marc Mensch: Warner terminiert "Rheingold". In: beta.blickpunktfilm.de, 18. Februar 2022 (abgerufen am 28. März 2022).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Alles oder Nix - Bei uns sagt man, die Welt gehört dir - Cover.jpg
Autor/Urheber: Giwar Hajabi, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Cover des Buchs „Alles oder Nix: Bei uns sagt man, die Welt gehört dir“
Fatih Akin in Bitola.jpg
Autor/Urheber: Paul Katzenberger, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Der deutsch-türkische Filmregisseur Fatih Akin beim Manaki-Brüder Filmfestival in Bitola, Nordmazedonien, am 17. September 2019.
Emilio Sakraya, 2021.jpg
Autor/Urheber: Senkbeil 1, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Emilio Sakraya, 2021