Rethel

Rethel
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Ardennes (08)
ArrondissementRethel
KantonRethel
GemeindeverbandPays Rethélois
Koordinaten49° 31′ N, 4° 22′ O
Höhe67–146 m
Fläche18,64 km²
Einwohner7.467 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte401 Einw./km²
Postleitzahl08300
INSEE-Code

Rathaus Rethel
Die Stadtpfarrkirche Saint-Nicolas de Rethel

Rethel ist eine französische Gemeinde mit 7467 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Ardennes im Nordosten Frankreichs.

Geografie

Rethel liegt am Fluss Aisne, sowie am parallel verlaufenden Canal des Ardennes. Der Fluss Saulces, der im Stadtgebiet weitgehend unterirdisch verläuft, mündet hier in die Aisne. Die Stadt hat auch einen TGV-Halt auf der Strecke ParisSedan, einem Seitenarm der LGV Est européenne. In Rethel beginnt die Grüne Straße Eifel-Ardennen.

Geschichte

Der Schatz von Rethel ist eine Sammlung gallo-römischer Silberschmiedearbeiten. Er wird im Nationalen Archäologischen Museum von Saint-Germain-en-Laye aufbewahrt.

Rethel war bereits im 11. Jahrhundert Hauptort einer Grafschaft, die 1405 zur Pairie und 1581 zum Herzogtum Rethel erhoben wurde. Die Herzogtümer Rethel und Nevers kamen durch die Ehe der Henriette von Kleve, Tochter des Herzogs Franz I. von Nevers aus dem Hause Kleve-Mark, an Luigi Gonzaga (1566–1595) aus dem Herzogshaus Gonzaga von Mantua. Die Herzogtümer Nevers und Rethel wurden 1659 von Carlo III. Gonzaga an den Kardinal Mazarin verkauft.

Am 15. Dezember 1650 fand in der Nähe die Schlacht bei Rethel statt.

Victor Hugo schrieb 1836 in seinem Werk Der Rhein über den Ort:

„Rethel se répand gracieusement du haut d’une colline jusque sur la rivière d’Aisne.“

„Rethel breitet sich graziös von der Höhe eines Hügels bis hinunter an die Aisne aus.“

Die Aisne bzw. ihre Überquerung war in den Jahren 1411, 1543, 1650, 1814, 1870 (Schlacht bei Sedan), September 1914 und Juni 1940 Anlass für Schlachten.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920072019
Einwohner73597804836183397923805277937467
Quellen: Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten

Typisch für Rethel sind das imposante Rathaus, das große Krankenhaus und die verhältnismäßig große, katholische Kirche, an die sich das Collège Sorbon (französisches Gymnasium) schmiegt. Der Schulhof grenzt an die Mauern der Kirche.

Persönlichkeiten

Rethel ist der Geburtsort von:

In Rethel wohnten:

  • Théodore Karcher, Journalist und Politiker
  • Benjamin Lemaire (* 1985), Fotograf, Regisseur, Filmproduzent und Autor
  • Louis Jouvet (1887–1951), Schauspieler, Regisseur, Theaterleiter und Schauspiellehrer

Der pfälzische Prinz Philipp von der Pfalz (1627–1650) starb in Rethel. Der deutsche Freiheitskämpfer Friedrich Friesen (1784–1814) wurde 1814 im heute zu Rethel gehörenden Ortsteil Lalobbe erschlagen. Ebenfalls 1814 starb in Rethel der französische General und Politiker Edmond Dubois-Crancé (1746–1814). Hans Erlwein (1872–1914), deutscher Architekt, starb während des Ersten Weltkriegs bei einem Autounfall in der Nähe von Rethel. Der deutsche Sozialist und Gewerkschafter Friedrich Westmeyer (1873–1917) starb in einem Kriegslazarett der Stadt.

Städtepartnerschaft

Es finden Schüleraustausche mit den deutschen Gymnasien Nordhorn und Neubiberg statt.

Weblinks

Commons: Rethel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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L'église Saint-Nicolas est une église catholique située à Rethel, en France
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Hôtel de ville de Rethel (Ardennes, France)