Reimchronik

Der Ausdruck Reimchronik bezeichnet eine in der Volkssprache in Reimpaarversen verfasste mittelalterliche Geschichtsdarstellung. Sie verbindet, wie die mittelalterliche Chronik, heilsgeschichtliches mit Erfahrungswissen sowie mit Sagen- und Legendenmaterial.

Historische Einordnung

Diese Art der Berichterstattung über die Weltgeschichte und das aktuelle Zeitgeschehen hatte in den Ländern Westeuropas vom 12. bis 14. Jahrhundert ihr Publikum unter dem lateinunkundigen Adel. Im 12. Jahrhundert löste sich in Nordfrankreich bzw. England mit dem Antikenroman eine stärker fiktional-unterhaltende Form der Geschichtserzählung aus der Tradition der historisch-legendarischen Verserzählung heraus und bildete seither eine eigene Gattung.

Sie waren Vorläufer der Reimbibeln und Historienbibeln.

Reimchroniken

Als älteste deutsche Reimchronik gilt die Kaiserchronik (um 1150) mit der Darstellung des Zeitraumes zwischen der Gründung Roms bis zu Konrad III.

Weitere bekannte Reimchroniken:

Literatur

  • Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur (= Kröners Taschenausgabe. Band 231). 8., verbesserte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2001, ISBN 3-520-23108-5, Artikel „Reimchronik“.

Weblinks

Wiktionary: Reimchronik – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen