Reichstagswahl 1907

1903Wahl zum 12. Deutschen Reichstag 19071912
(Gesamtstimmenanteile in Prozent)
 %
30
20
10
0
28,9
19,4
14,5
9,4
6,5
5,8
4,2
3,2
8,1
Minder­heiten
Sonst.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1903
 %p
   2
   0
  -2
  -4
−2,8
−0,3
+0,6
−0,6
+0,8
−0,1
+0,7
+0,6
+1,1
Minder­heiten
Sonst.
Insgesamt 397 Sitze
Die Ergebnisse der Reichstagswahl nach Wahlkreisen. Die Nummerierung der Wahlkreise entspricht der der Tabelle.
Mehrheiten nach Wahlkreisen in einer zeitgenössischen Karte

Die Reichstagswahl 1907 war die Wahl zum 12. Deutschen Reichstag. Sie fand am 25. Januar 1907 statt und wurde von den Zeitgenossen auch als „Hottentottenwahl“ oder „Hottentottenwahlen“ bezeichnet.

Vorgeschichte der „Hottentottenwahl“

Die Wahl wurde als Hottentottenwahl bezeichnet, weil ihre Ursache und der Wahlkampf durch den Hererokrieg in der Kolonie Deutsch-Südwestafrika bestimmt waren, vor allem aber durch den damit zusammenhängenden Aufstand der Nama. Die Nama wurden als „Hottentotten“ bezeichnet – ein schon damals abwertender Ausdruck. Durch den anhaltenden und mit hohen Kosten verbundenen Kolonialkrieg kam es in Deutschland zu einer politischen Krise, nachdem die deutsche Regierung am 2. August 1906 im Reichstag einen Nachtragshaushalt in Höhe von 29 Millionen Mark für den Krieg in Deutsch-Südwestafrika beantragt hatte. Vor allem die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) weigerte sich angesichts rücksichtsloser Kriegsführung mit zahlreichen Opfern unter den geschätzten 20.000 Nama, weiteren Geldern zuzustimmen. Zunächst hatte die Reichsleitung versucht, den Konflikt durch ein gewisses Entgegenkommen beizulegen. Vor allem der Zentrumsabgeordnete Matthias Erzberger kritisierte scharf die umfangreichen Ausgaben und argumentierte gegen die Kolonialkriege. Dies führte dazu, dass auch die Zentrumsfraktion teilweise gegen ihren Willen den Nachtragshaushalt ablehnte. Dagegen traten Konservative und Nationalliberale vehement für die Weiterführung des Kolonialkrieges ein. Die Abstimmung am 13. Dezember ergab eine knappe Mehrheit von 177 zu 168 gegen den Nachtragshaushalt.

Noch am selben Tag ließ Reichskanzler Bernhard Fürst von Bülow auf Verordnung Wilhelms II. – der auch inhaltlich diesen Schritt befürwortete – den Reichstag auflösen. Ein Grund für die Auflösung angesichts einer nicht sehr bedeutenden Sachfrage war, dass nicht nur beim Kaiser, sondern auch in weiten Teilen der Bürokratie die Vorbehalte gegen die bisherige starke Stellung des Zentrums immer größer geworden waren. Bülow, der diese Position nicht teilte und sich gern weiter auf das Zentrum gestützt hätte, gab nach. Er hoffte, seine angeschlagene Vertrauensposition beim Kaiser durch den Versuch, eine neue politische Regierungsmehrheit zu etablieren, wiederherzustellen. Nach Lage der Dinge kam dazu nur eine Wiederauflage der Zusammenarbeit mit den ehemaligen Kartellparteien aus Konservativen und Nationalliberalen erweitert um die Linksliberalen in Frage. Nach dem Tod Eugen Richters im Jahr zuvor hatte sich schon seit längerem eine Bereitschaft der Linksliberalen abgezeichnet, die Regierung zu stützen. Dieses Bündnis kam tatsächlich zustande und wird allgemein als Bülow-Block bezeichnet. Nicht zuletzt durch Vermittlung der Regierung kam es zu Wahlabsprachen zwischen den beteiligten Parteien für die mittlerweile üblich gewordenen Stichwahlen.

Im Vorfeld der nun anstehenden Wahlen war es vor allem die Regierung selber, die den Ton angab, mit ihren Forderungen einer in „nationalen Fragen“ zuverlässigen Mehrheit und des Kampfes gegen die Sozialdemokratie, die als Feind der Monarchie, von Religion und Eigentum bekämpft wurde, sowie gegen die national unzuverlässige Zentrumspartei. Ziel war es, die Kartellparteien und die Linksliberalen zu einem national gesinnten, antisozialistischen und antiklerikalen Block zusammenzuschließen. Unterstützt wurde dies durch einen neu gegründeten Reichsverband gegen die Sozialdemokratie.

Wahlausgang

Die Wahlbeteiligung lag bei 84,7 %. Sie war damit die höchste aller Reichstagswahlen bis zu diesem Zeitpunkt. Nur bei der folgenden Reichstagswahl 1912 gab es etwa dieselbe Beteiligung.

Die SPD konnte gegenüber 1903 noch einmal eine Viertelmillion Stimmen dazugewinnen und blieb mit Abstand von 10 % nach Stimmenanteilen die stärkste Partei, auch wenn sie durch die hohe Wahlbeteiligung prozentual Verluste hinnehmen musste. Auch wirkten sich für die Sozialdemokratie die Stichwahlabkommen der Blockparteien negativ aus. So kam sie trotz des hohen Stimmenanteils nur noch auf 43 Mandate – gegenüber 81 wie im Jahr 1903. Das Zentrum konnte Mandate (105 statt bisher 100) hinzugewinnen. In geringer Anzahl gewannen die Parteien des Blocks Mandate hinzu, was nicht zuletzt daran lag, dass sie durch die Wahlabsprachen im Vorfeld untereinander keine Konkurrenz mehr bildeten. Die beiden konservativen Parteien konnten so die Zahl ihrer Mandate von 75 auf 84 steigern. Noch geringer fielen die Gewinne der Nationalliberalen aus, die statt 51 nun 54 Parlamentssitze erhielten. Besonders deutlich waren die Gewinne der Linksliberalen. Sie konnten sich von 36 auf 49 Mandate verbessern. Insgesamt kam der Block auch unter Einschluss einiger kleiner Parteien und fraktionsloser Abgeordneter auf 220 von 397 Sitzen.

Bemerkenswert war auch das gute Abschneiden polnischer Kandidaten in Oberschlesien, wo polnische Kandidaten 5 der 12 Wahlkreise gewinnen konnten. Dies stand im Gegensatz zu allen Reichstagswahlen von 1871 bis 1898, wo polnische Kandidaten trotz der überwiegend polnischsprachigen Bevölkerung dort nie ein Mandat hatten gewinnen können. Diese Politisierung der oberschlesischen Polen war wesentlich der antipolnischen Sprachen- und Kulturpolitik der preußischen Regierung geschuldet (vgl. Wreschener Schulstreik).

Ergebnisse

Politische RichtungParteienWählerstimmenSitze im Reichstag
in Mio.Anteilggüb. 1903absolutAnteilggüb. 1903
KonservativeDeutschkonservative Partei (DKP)1,060  9,4 %−0,6 % 6015,1 %  +6  
Deutsche Reichspartei (DRP)0,472  4,2 %+0,7 % 24  6,0 %  +3  
LiberaleRechts-Nationalliberale Partei (NLP)1,63114,5 %+0,6 % 5513,9 %  +4  
gemäßigtFreisinnige Vereinigung (FVg)0,359  3,2 %+0,6 % 14  3,5 %  +5  
Links-Freisinnige Volkspartei (FVp)0,736  6,5 %+0,8 % 28  7,1 %  +7  
Deutsche Volkspartei (DtVP)0,139  1,2 %+0,2 %  7  1,8 %  +1  
KatholikenZentrumspartei2,18019,4 %−0,3 %10526,4 %  +5  
SozialistenSozialdemokraten (SPD)3,25928,9 %−2,8 % 4310,8 %−38  
Andere und
Unabhängige
Regionalparteien, Minderheiten1)0,651  5,8 %−0,1 % 29  7,3 %  −3  
Bauernparteien/-bünde2)0,195  1,7 %−0,7 %  9  2,3 %  +1  
Antisemitenparteien3)0,353  3,1 %+0,5 % 21  5,3 %+10  
Sonstige0,228  2,0 %+0,9 %  2  0,5 %  −1  
Gesamt11,263100 %397100 %

Anmerkungen:

Gewählte Abgeordnete nach Wahlkreisen

In jedem der insgesamt 397 Wahlkreise wurde nach absolutem Mehrheitswahlrecht ein Abgeordneter gewählt. Wenn kein Kandidat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreichte, wurde eine Stichwahl zwischen den beiden bestplatzierten Kandidaten durchgeführt.

Preußen

Königreich Preußen
Provinz OstpreußenRegierungsbezirk Königsberg
1Memel, HeydekrugFelix SchwabachNLP
2Labiau, WehlauLeberecht ArendtDKP
3Königsberg-StadtRobert GyßlingFVp
4Fischhausen, Königsberg-LandRichard zu Dohna-SchlobittenDKP
5Heiligenbeil, Preußisch-EylauCarl von ElernDKP
6Braunsberg, HeilsbergCölestin KrebsZentrum
7Preußisch-Holland, MohrungenHermann Otto GlüerDKP
8Osterode i. Opr., NeidenburgHermann NehbelDKP
9Allenstein, RößelJohann HirschbergZentrum
10Rastenburg, Friedland, GerdauenBernhard von Pressentin gen. von RautterDKP
Provinz Ostpreußen – Regierungsbezirk Gumbinnen
1Tilsit, NiederungGeorg SchickertDKP
2Ragnit, PillkallenHans von KanitzDKP
3Gumbinnen, InsterburgJulius MentzDKP
4Stallupönen, Goldap, DarkehmenHermann KrethDKP
5Angerburg, LötzenLudwig von StaudyDKP
6Oletzko, Lyck, JohannisburgUdo zu Stolberg-WernigerodeDKP
7Sensburg, OrtelsburgFerdinand Rogalla von BiebersteinDKP
Provinz WestpreußenRegierungsbezirk Danzig
1Marienburg, ElbingElard Kurt von OldenburgDKP
2Danzig LandFranz DoerksenDRP
3Danzig StadtKarl MommsenFVg
4Neustadt (Westpr.), Putzig, KarthausRoman von Janta-PolczynskiPole
5Berent, Preußisch Stargard, DirschauJan BrejskiPole
Provinz Westpreußen – Regierungsbezirk Marienwerder
1Marienwerder, StuhmKarl WittDRP
2Rosenberg (Westpr.), LöbauKonrad Finck von FinckensteinDKP
3Graudenz, Strasburg (Westpr.)Julius SiegNLP
4Thorn, Kulm, BriesenFelix OrtelNLP
5SchwetzJulian von Saß-JaworskiPole
6Konitz, TuchelWiktor KulerskiPole
7Schlochau, FlatowFritz WilckensDKP
8Deutsch-KroneKarl von Gamp-MassaunenDRP
Berlin
1Alt-Berlin, Cölln, Friedrichswerder, Dorotheenstadt, Friedrichstadt-NordJohannes KaempfFVp
2Schöneberger Vorstadt, Friedrichsvorstadt, Tempelhofer Vorstadt, Friedrichstadt-SüdRichard FischerSPD
3Luisenstadt diesseits des Kanals, Neu-CöllnWolfgang HeineSPD
4Luisenstadt jenseits des Kanals, Stralauer Vorstadt, Königsstadt-OstPaul SingerSPD
5Spandauer Vorstadt, Friedrich-Wilhelm-Stadt, Königsstadt-WestRobert SchmidtSPD
6Wedding, Gesundbrunnen, Moabit, Oranienburger Vorstadt, Rosenthaler VorstadtGeorg LedebourSPD
Provinz BrandenburgRegierungsbezirk Potsdam
1WestprignitzHans StubbendorffDRP
2OstprignitzRichard LöscherDRP
3Ruppin, TemplinHermann DietrichDKP
4Prenzlau, AngermündeUlrich von WinterfeldtDKP
5OberbarnimMoritz PauliDRP
6Niederbarnim, LichtenbergArthur StadthagenSPD
7Potsdam, Osthavelland, SpandauAugust PauliDKP
8Brandenburg an der Havel, WesthavellandMax GörckeNLP
9Zauch-Belzig, Jüterbog-LuckenwaldeUlrich von OertzenDRP
10Teltow, Beeskow-Storkow, Charlottenburg, Schöneberg, Neukölln, WilmersdorfFritz ZubeilSPD
Provinz Brandenburg – Regierungsbezirk Frankfurt
1Arnswalde, FriedebergWilhelm BruhnAntisemiten (Ref)
2Landsberg (Warthe), SoldinKunibert BöningDKP
3Königsberg (Neumark)Werner von SaldernDKP
4Frankfurt (Oder), LebusAlbert DettoNLP
5Oststernberg, WeststernbergAxel von KaphengstDKP
6Züllichau-Schwiebus, CrossenKarl SchlüterDRP
7Guben, LübbenHeinrich zu Schoenaich-CarolathNLP
8Sorau, ForstRudolf BahnNLP
9Cottbus, SprembergWillibald von DirksenDRP
10Calau, LuckauAdolf Wilhelm HenningDKP
Provinz PommernRegierungsbezirk Stettin
1Demmin, AnklamHans von Schwerin-LöwitzDKP
2Ueckermünde, Usedom-WollinWerner DelbrückFVg
3Randow, GreifenhagenFritz von SteinaeckerDKP
4StettinHeinrich DohrnFVg
5Pyritz, SaatzigWolfgang Gans Edler Herr zu PutlitzDKP
6Naugard, RegenwaldeOtto SiebenbürgerDKP
7Greifenberg, KamminOskar von NormannDKP
Provinz Pommern – Regierungsbezirk Köslin
1Stolp, Lauenburg in PommernArthur WillDKP
2Bütow, Rummelsburg, SchlaweHubert von MichaelisDKP
3Köslin, Kolberg-Körlin, BublitzGustav MalkewitzDKP
4Belgard, Schivelbein, DramburgEugen von BrockhausenDKP
5NeustettinBogislav von BoninDKP
Provinz Pommern – Regierungsbezirk Stralsund
1Rügen, Stralsund, FranzburgEdmund StengelFVp
2Greifswald, GrimmenGeorg GotheinFVg
Provinz PosenRegierungsbezirk Posen
1PosenBernard von ChrzanowskiPole
2Samter, Birnbaum, Obornik, Schwerin (Warthe)Mathias von Brudzewo-MielzynskiPole
3Meseritz, BomstHans Otto von GersdorffDKP
4Buk, Schmiegel, KostenWitold von SkarzynskiPole
5Gostyn, RawitschAnton StychelPole
6Fraustadt, LissaMax KolbeDRP
7Schrimm, SchrodaAlfred von Chlapowo ChlapowskiPole
8Wreschen, Pleschen, JarotschinWladislaus SeydaPole
9Krotoschin, KoschminWladislaus von MieczkowskiPole
10Adelnau, Schildberg, Ostrowo, Kempen in PosenFerdinand von RadziwillPole
Provinz Posen – Regierungsbezirk Bromberg
1Czarnikau, Filehne, Kolmar in PosenMax ZindlerDKP
2Wirsitz, Schubin, ZninLeon von CzarlinskiPole
3BrombergGeorg SchultzDRP
4Inowrazlaw, Mogilno, StrelnoSigismund von Dziembowski-PomianPole
5Gnesen, Wongrowitz, WitkowoLeon von GrabskiPole
Provinz SchlesienRegierungsbezirk Breslau
1Guhrau, Steinau, WohlauFriedrich von Carmer-OstenDKP
2Militsch, TrebnitzErnst von Heydebrand und der LasaDKP
3Groß Wartenberg, OelsHans EuenDKP
4Namslau, BriegTheodor PerniockDKP
5Ohlau, Strehlen, NimptschRobert RotherDKP
6Breslau-OstHermann von HatzfeldtDRP
7Breslau-WestOtto PfundtnerFVp
8Neumarkt, Breslau-LandCarl Graf von Carmer-ZieserwitzDKP
9Striegau, SchweidnitzKarl von Richthofen-DamsdorfDKP
10WaldenburgHermann SachseSPD
11Reichenbach, NeurodeHermann FleischerZentrum
12Glatz, HabelschwerdtHans Georg von OppersdorffZentrum
13Frankenstein, MünsterbergHans Praschma von BilkauZentrum
Provinz Schlesien – Regierungsbezirk Oppeln
1Kreuzburg, Rosenberg O.S.Christian Kraft zu Hohenlohe-ÖhringenDKP
2OppelnPaul BrandysPole
3Groß Strehlitz, KoselJoseph GlowatzkiZentrum
4Lublinitz, Tost-GleiwitzTheodor JankowskiPole
5Beuthen, TarnowitzAdam NapieralskiPole
6Kattowitz, ZabrzeWojciech KorfantyPole
7Pleß, RybnikAlexander SkowronskiPole
8RatiborWilhelm FrankZentrum
9LeobschützFlorian KloseZentrum
10Neustadt O.S.Franz StrzodaZentrum
11Falkenberg O.S., GrottkauAlfred HubrichZentrum
12NeisseAlbert HornZentrum
Provinz Schlesien – Regierungsbezirk Liegnitz
1Grünberg, FreystadtGeorg BeucheltDKP
2Sagan, SprottauPaul von BolkoDKP
3GlogauAugust HoffmeisterFVg
4Lüben, BunzlauKarl DoormannFVp
5LöwenbergJulius KopschFVp
6Liegnitz, Goldberg-HaynauOtto FischbeckFVp
7Landeshut, Jauer, BolkenhainOtto HermesFVp
8Schönau, HirschbergBruno AblaßFVp
9Görlitz, LaubanOtto MugdanFVp
10Rothenburg (Oberlausitz), HoyerswerdaErnst BassermannNLP
Provinz SachsenRegierungsbezirk Magdeburg
1Salzwedel, GardelegenJordan von KröcherDKP
2Stendal, OsterburgPaul FuhrmannNLP
3Jerichow I, Jerichow IIRudolf von ByernDKP
4MagdeburgWilhelm Kobeltunbestimmt liberal
5Neuhaldensleben, WolmirstedtAndreas FehlhauerNLP
6WanzlebenCarl RiesebergAntisemiten (WV)
7Aschersleben, Quedlinburg, Calbe an der SaaleAdolf AlbrechtSPD
8Halberstadt, Oschersleben, WernigerodeHans RimpauNLP
Provinz Sachsen – Regierungsbezirk Merseburg
1Liebenwerda, TorgauAlbert WildeNLP
2Schweinitz, WittenbergHeinrich DoveFVg
3Bitterfeld, DelitzschLouis BauermeisterDRP
4Halle (Saale), SaalkreisCarl SchmidtFVp
5Mansfelder Seekreis, Mansfelder GebirgskreisOtto ArendtDRP
6Sangerhausen, EckartsbergaKarl ScherreDRP
7Querfurt, MerseburgJohann Friedrich WincklerDKP
8Naumburg, Weißenfels, ZeitzPaul SommerFVp
Provinz Sachsen – Regierungsbezirk Erfurt
1Nordhausen, HohensteinOtto WiemerFVp
2Heiligenstadt, WorbisJosef von StrombeckZentrum
3Mühlhausen, Langensalza, WeißenseeAlbert ArnstadtDKP
4Erfurt, Schleusingen, ZiegenrückPaul HagemannNLP
Provinz Schleswig-Holstein
1Hadersleben, SonderburgHans Peter HanssenDäne
2Apenrade, FlensburgAdolf WommelsdorffNLP
3Schleswig, EckernfördeWilhelm SpethmannFVp
4Tondern, Husum, EiderstedtJohannes LeonhartFVp
5Dithmarschen, SteinburgWilhelm GörckNLP
6Pinneberg, SegebergErnst CarstensFVp
7Kiel, RendsburgCarl LegienSPD
8Altona, StormarnKarl FrohmeSPD
9Oldenburg in Holstein, PlönWilhelm StruveFVg
10Herzogtum LauenburgSiegfried HeckscherFVg
Provinz Hannover
1Emden, Norden, WeenerEdzard zu Innhausen und KnyphausenDKP
2Aurich, Wittmund, LeerJohannes SemlerNLP
3Meppen, Lingen, Bentheim, Aschendorf, HümmlingCarl Friedrich EngelenZentrum
4Osnabrück, Bersenbrück, IburgFranz BitterZentrum
5Melle, Diepholz, Wittlage, Sulingen, StolzenauFriedrich Wachhorst de WenteNLP
6Syke, VerdenTheodor HeldNLP
7Nienburg, Neustadt am Rübenberge, FallingbostelWilhelm ArningNLP
8HannoverAugust BreySPD
9Hameln, Linden, SpringeFritz HausmannNLP
10Hildesheim, Marienburg, Alfeld (Leine), GronauHeinrich FeldmannDKP
11Einbeck, Northeim, Osterode am Harz, UslarHermann FindelNLP
12Göttingen, Duderstadt, MündenKarl Götz von OlenhusenDHP
13Goslar, Zellerfeld, IlfeldViktor KölleAntisemiten (WV)
14Gifhorn, Celle, Peine, BurgdorfFritz WehlNLP
15Lüchow, Uelzen, Dannenberg, BleckedeAugust von der WenseDRP
16Lüneburg, Soltau, Winsen (Luhe)Rudolf SieversNLP
17Harburg, Rotenburg in Hannover, ZevenWilhelm VarenhorstDRP
18Stade, Geestemünde, Bremervörde, OsterholzAdolf ReeseNLP
19Neuhaus (Oste), Hadeln, Lehe, Kehdingen, JorkDiederich HahnBdL
Provinz WestfalenRegierungsbezirk Münster
1Tecklenburg, Steinfurt, AhausCarl HeroldZentrum
2Münster, CoesfeldGeorg von HertlingZentrum
3Borken, RecklinghausenKarl Matthias SchifferZentrum
4Lüdinghausen, Beckum, WarendorfHeinrich WattendorfZentrum
Provinz Westfalen – Regierungsbezirk Minden
1Minden, LübbeckeKarl SielermannDKP
2Herford, Halle (Westfalen)Heinrich ContzeNLP
3Bielefeld, WiedenbrückCarl SeveringSPD
4Paderborn, BürenKarl von SavignyZentrum
5Höxter, WarburgOtto SchmidtZentrum
Provinz Westfalen – Regierungsbezirk Arnsberg
1Wittgenstein, Siegen, BiedenkopfAdolf StoeckerAntisemiten (CSP)
2Olpe, Arnsberg, MeschedeJohannes BeckerZentrum
3Altena, Iserlohn, LüdenscheidOttomar MüllerFVp
4Hagen, Schwelm, WittenWilli CunoFVp
5Bochum, Gelsenkirchen, Hattingen, HerneOtto HueSPD
6Dortmund, HördeTheodor BömelburgSPD
7Hamm, SoestJoseph WiedebergZentrum
8Lippstadt, BrilonWilhelm SchwarzeZentrum
Provinz Hessen-NassauRegierungsbezirk Wiesbaden
1Obertaunus, Höchst, UsingenFriedrich BrühneSPD
2Wiesbaden, Rheingau, UntertaunusGustav LehmannSPD
3St. Goarshausen, UnterwesterwaldAnton DahlemZentrum
4Limburg, Oberlahnkreis, UnterlahnkreisFriedrich BuchsiebNLP
5Dillkreis, OberwesterwaldGeorg BurckhardtAntisemiten (CSP)
6Frankfurt am MainRudolf OeserDtVP
Provinz Hessen-Nassau – Regierungsbezirk Kassel
1Rinteln, Hofgeismar, WolfhagenRichard HerzogAntisemiten (DSP)
2Kassel, MelsungenWilhelm LattmannAntisemiten (DSP)
3Fritzlar, Homberg, ZiegenhainMax Liebermann von SonnenbergAntisemiten (DSP)
4Eschwege, Schmalkalden, WitzenhausenFriedrich RaabAntisemiten (DSP)
5Marburg, Frankenberg, KirchhainKarl BöhmeAntisemiten (DSP)
6Hersfeld, Rotenburg (Fulda), HünfeldLudwig WernerAntisemiten (Ref)
7Fulda, Schlüchtern, GersfeldRichard MüllerZentrum
8Hanau, GelnhausenGustav HochSPD
RheinprovinzRegierungsbezirk Köln
1Köln-StadtKarl TrimbornZentrum
2Köln-LandCornelius HamecherZentrum
3Bergheim (Erft), EuskirchenMartin FaßbenderZentrum
4Rheinbach, BonnPeter SpahnZentrum
5Siegkreis, WaldbrölKarl Georg BeckerZentrum
6Mülheim am Rhein, Gummersbach, WipperfürthHermann de WittZentrum
Rheinprovinz – Regierungsbezirk Düsseldorf
1Remscheid, Lennep, MettmannRichard EickhoffFVp
2Elberfeld, BarmenFriedrich LinzDRP
3SolingenPhilipp ScheidemannSPD
4DüsseldorfTheodor KirschZentrum
5EssenJohannes GiesbertsZentrum
6Duisburg, Mülheim an der Ruhr, Ruhrort, OberhausenKlemens HengsbachSPD
7Moers, ReesKarl FritzenZentrum
8Kleve, GeldernEduard MarcourZentrum
9KempenAloys FritzenZentrum
10GladbachFranz HitzeZentrum
11KrefeldAugust PieperZentrum
12Neuss, GrevenbroichHugo am ZehnhoffZentrum
Rheinprovinz – Regierungsbezirk Koblenz
1Wetzlar, AltenkirchenFranz BehrensAntisemiten (CSP)
2NeuwiedKarl StuppZentrum
3Koblenz, St. GoarGeorg WellsteinZentrum
4Kreuznach, SimmernHermann PaascheNLP
5Mayen, AhrweilerPeter WallenbornZentrum
6Adenau, Cochem, ZellGottfried RuegenbergZentrum
Rheinprovinz – Regierungsbezirk Trier
1Daun, Bitburg, PrümFriedrich DasbachZentrum
2Wittlich, BernkastelFerdinand von Wolff-MetternichZentrum
3TrierJakob EulerZentrum
4Saarlouis, Merzig, SaarburgHermann RoerenZentrum
5SaarbrückenHeinrich BoltzNLP
6Ottweiler, St. Wendel, MeisenheimConrad von SchubertNLP
Rheinprovinz – Regierungsbezirk Aachen
1Schleiden, Malmedy, MontjoieFranz von ArenbergZentrum
2Eupen, Aachen-LandJosef NackenZentrum
3Aachen-StadtHubert SittartZentrum
4Düren, JülichAlfred von HompeschZentrum
5Geilenkirchen, Heinsberg, ErkelenzAnton OpfergeltZentrum
Hohenzollernsche Lande – Regierungsbezirk Sigmaringen
1Sigmaringen, HechingenEmil BelzerZentrum

Bayern

Königreich Bayern
Oberbayern
1München I (Altstadt, Lehel, Maxvorstadt)Gotthard WölzlNLP
2München II (Isarvorstadt, Ludwigsvorstadt, Au, Haidhausen, Giesing), München-Land, Starnberg, WolfratshausenGeorg von VollmarSPD
3Aichach, Friedberg, Dachau, SchrobenhausenFranz BeckZentrum
4Ingolstadt, Freising, PfaffenhofenKarl von FreybergZentrum
5Wasserburg, Erding, MühldorfMartin IrlZentrum
6Weilheim, Werdenfels, Bruck, Landsberg, SchongauKlemens von ThünefeldZentrum
7Rosenheim, Ebersberg, Miesbach, TölzBalthasar RannerZentrum
8Traunstein, Laufen, Berchtesgaden, AltöttingAnton LehemeirZentrum
Niederbayern
1Landshut, Dingolfing, VilsbiburgPeter GleitsmannZentrum
2Straubing, Bogen, Landau, VilshofenJoseph SchefbeckZentrum
3Passau, Wegscheid, Wolfstein, GrafenauFranz Seraph PichlerZentrum
4Pfarrkirchen, Eggenfelden, GriesbachGottfried MayerZentrum
5Deggendorf, Regen, Viechtach, KötztingGeorg HinterwinklerZentrum
6Kelheim, Rottenburg, MallersdorfFranz Xaver SteindlZentrum
Pfalz
1Speyer, Ludwigshafen am Rhein, FrankenthalFranz Josef EhrhartSPD
2Landau, Neustadt an der HaardtWilhelm Schellhorn-WallbillichNLP
3Germersheim, BergzabernWilhelm SpindlerZentrum
4Zweibrücken, PirmasensHeinrich GöringZentrum
5Homburg, KuselHeinrich StaufferBdL
6Kaiserslautern, KirchheimbolandenGustav RoesickeBdL
Oberpfalz
1Regensburg, Burglengenfeld, StadtamhofMax von PfettenZentrum
2Amberg, Nabburg, Sulzbach, EschenbachMichael SirZentrum
3Neumarkt, Velburg, HemauAnton KohlZentrum
4Neunburg, Waldmünchen, Cham, RodingKarl SchirmerZentrum
5Neustadt a. d. Waldnaab, Vohenstrauß, TirschenreuthGeorg HeimZentrum
Oberfranken
1Hof, Naila, Rehau, MünchbergErwin GollerFVp
2Bayreuth, Wunsiedel, BerneckAugust HagenNLP
3Forchheim, Kulmbach, Pegnitz, EbermannstadtFriedrich NeunerNLP
4Kronach, Staffelstein, Lichtenfels, Stadtsteinach, TeuschnitzMaximilian PfeifferZentrum
5Bamberg, HöchstadtFranz SchaedlerZentrum
Mittelfranken
1NürnbergAlbert SüdekumSPD
2Erlangen, Fürth, HersbruckHeinrich ManzFVp
3Ansbach, Schwabach, HeilsbronnMichael HufnagelDKP
4Eichstätt, Beilngries, WeissenburgKarl Friedrich SpeckZentrum
5Dinkelsbühl, Gunzenhausen, FeuchtwangenTobias NißlerDKP
6Rothenburg ob der Tauber, Neustadt an der AischLeonhard HilpertBB
Unterfranken
1Aschaffenburg, Alzenau, Obernburg, MiltenbergLiborius GerstenbergerZentrum
2Kitzingen, Gerolzhofen, Ochsenfurt, VolkachLuitpold BaumannZentrum
3Lohr, Karlstadt, Hammelburg, Marktheidenfeld, GemündenGeorg StammZentrum
4Neustadt an der Saale, Brückenau, Mellrichstadt, Königshofen, KissingenCaspar HaeuslerZentrum
5Schweinfurt, Haßfurt, EbernNikolaus HolzapfelZentrum
6WürzburgJohann ThalerZentrum
Schwaben
1Augsburg, WertingenRichard KalkhofZentrum
2Donauwörth, Nördlingen, NeuburgJohann PützZentrum
3Dillingen, Günzburg, ZusmarshausenEugen JägerZentrum
4Illertissen, Neu-Ulm, Memmingen, KrumbachBenedikt HebelZentrum
5Kaufbeuren, Mindelheim, Oberdorf, FüssenWilhelm MayerZentrum
6Immenstadt, Sonthofen, Kempten (Allgäu), LindauAlois SchmidZentrum

Sachsen

Königreich Sachsen
1ZittauLouis Heinrich BuddebergFVp
2LöbauAugust WeberNLP
3Bautzen, Kamenz, BischofswerdaHeinrich GräfeAntisemiten (Ref)
4Dresden rechts der Elbe, Radeberg, RadeburgAugust KadenSPD
5Dresden links der ElbeKarl HeinzeNLP
6Dresden-Land links der Elbe, DippoldiswaldeGeorg HornSPD
7Meißen, Großenhain, RiesaGustav GäbelAntisemiten (Ref)
8Pirna, SebnitzOtto HanischAntisemiten (WV)
9Freiberg, HainichenEduard WagnerDKP
10Döbeln, Nossen, LeisnigOtto EverlingNLP
11Oschatz, Wurzen, GrimmaEduard GieseDKP
12Leipzig-StadtJohannes JunckNLP
13Leipzig-Land, Taucha, Markranstädt, ZwenkauFriedrich GeyerSPD
14Borna, Geithain, RochlitzEduard von LiebertDRP
15Mittweida, Frankenberg, AugustusburgDaniel StücklenSPD
16ChemnitzGustav NoskeSPD
17Glauchau, Meerane, Hohenstein-ErnstthalIgnaz AuerSPD
18Zwickau, Crimmitschau, WerdauWilhelm StolleSPD
19Stollberg, SchneebergHermann GoldsteinSPD
20Marienberg, ZschopauOswald ZimmermannAntisemiten (Ref)
21Annaberg, Schwarzenberg, JohanngeorgenstadtGustav StresemannNLP
22Auerbach, ReichenbachAnton Robert MerkelNLP
23Plauen, Oelsnitz, KlingenthalOscar GüntherFVp

Württemberg

Königreich Württemberg
1StuttgartKarl HildenbrandSPD
2Cannstatt, Ludwigsburg, Marbach, WaiblingenJohannes von HieberNLP
3Heilbronn, Besigheim, Brackenheim, NeckarsulmFriedrich NaumannFVg
4Böblingen, Vaihingen, Leonberg, MaulbronnJonathan RothBdL
5Esslingen, Nürtingen, Kirchheim, UrachAlbert WetzelNLP
6Reutlingen, Tübingen, RottenburgFriedrich von PayerDtVP
7Nagold, Calw, Neuenbürg, HerrenbergHeinrich SchweickhardtDtVP
8Freudenstadt, Horb, Oberndorf, SulzHermann WagnerDtVP
9Balingen, Rottweil, Spaichingen, TuttlingenConrad HaußmannDtVP
10Gmünd, Göppingen, Welzheim, SchorndorfGeorg WielandDtVP
11Hall, Backnang, Öhringen, WeinsbergWilhelm VogtBdL
12Gerabronn, Crailsheim, Mergentheim, KünzelsauFriedrich VogtBdL
13Aalen, Gaildorf, Neresheim, EllwangenFridolin SchneiderZentrum
14Ulm, Heidenheim, GeislingenChristian StorzDtVP
15Ehingen, Blaubeuren, Laupheim, MünsingenAdolf GröberZentrum
16Biberach, Leutkirch, Waldsee, WangenMatthias ErzbergerZentrum
17Ravensburg, Tettnang, Saulgau, RiedlingenJoseph LeserZentrum

Baden

Großherzogtum Baden
1Konstanz, Überlingen, StockachFriedrich HugZentrum
2Donaueschingen, VillingenJosef DuffnerZentrum
3Waldshut, Säckingen, Neustadt im SchwarzwaldErnst Adolf BirkenmayerZentrum
4Lörrach, MüllheimErnst BlankenhornNLP
5Freiburg, EmmendingenCarl HauserZentrum
6Lahr, WolfachConstantin FehrenbachZentrum
7Offenburg, KehlJulius SchülerZentrum
8Rastatt, Bühl, Baden-BadenFranz Xaver LenderZentrum
9Pforzheim, EttlingenEmil EichhornSPD
10Karlsruhe, BruchsalAdolf GeckSPD
11MannheimLudwig FrankSPD
12Heidelberg, MosbachAnton Josef BeckNLP
13Bretten, SinsheimJohannes RuppBdL
14Tauberbischofsheim, BuchenJohann Anton ZehnterZentrum

Hessen

Großherzogtum Hessen
1Gießen, Grünberg, NiddaPhilipp KöhlerAntisemiten (DSP)
2Friedberg, Büdingen, VilbelWaldemar von OriolaNLP
3Lauterbach, Alsfeld, SchottenFriedrich BindewaldAntisemiten (Ref)
4Darmstadt, Groß-GerauArthur OsannNLP
5Offenbach, DieburgCarl UlrichSPD
6Erbach, Bensheim, Lindenfels, Neustadt im OdenwaldWilhelm HaasNLP
7Worms, Heppenheim, WimpfenCornelius von Heyl zu HerrnsheimNLP
8Bingen, AlzeyPhilipp KellerBdL
9Mainz, OppenheimEduard DavidSPD

Kleinstaaten

Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin
1Hagenow, GrevesmühlenOtto von BothmerFVg
2Schwerin, WismarWilhelm DröscherDKP
3Parchim, LudwigslustHermann PachnickeFVg
4Waren, MalchinLudolf von MaltzanDKP
5Rostock, DoberanHans LinckNLP
6Güstrow, RibnitzCarl von TreuenfelsDKP
Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach
1Weimar, ApoldaWalther GraefAntisemiten (WV)
2Eisenach, DermbachWilhelm SchackAntisemiten (DSP)
3Jena, Neustadt an der OrlaPaul LehmannNLP
Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz
1Neustrelitz, Neubrandenburg, SchönbergRudolf NauckDRP
Großherzogtum Oldenburg
1Oldenburg, Eutin, BirkenfeldJohann AhlhornFVp
2Jever, Brake, Westerstede, Varel, Elsfleth, LandwürdenAlbert TraegerFVp
3Vechta, Delmenhorst, Cloppenburg, Wildeshausen, Berne, FriesoytheHeinrich Eduard BurlageZentrum
Herzogtum Braunschweig
1Braunschweig, BlankenburgConrad Langerfeldtunbestimmt konservativ
2Helmstedt, WolfenbüttelFritz von KaufmannNLP
3Holzminden, GandersheimKurd von DammAntisemiten (WV)
Herzogtum Sachsen-Meiningen
1Meiningen, HildburghausenErnst MüllerFVp
2Sonneberg, SaalfeldAdalbert EndersFVp
Herzogtum Sachsen-Altenburg
1Altenburg, RodaEdmund SchmidtDRP
Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha
1CoburgBurkhardt QuarckNLP
2GothaErnst zu Hohenlohe-LangenburgDRP
Herzogtum Anhalt
1Dessau, ZerbstKarl SchraderFVg
2Bernburg, Köthen, BallenstedtHermann TrautmannNLP
Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt
1Königsee, FrankenhausenEduard MüllerNLP
Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen
1Sondershausen, Arnstadt, Gehren, EbelebenFelix BärwinkelNLP
Fürstentum Waldeck-Pyrmont
1Waldeck, PyrmontHeinz PotthoffFVg
Fürstentum Reuß älterer Linie
1Greiz, BurgkJulius ArnoldDKP
Fürstentum Reuß jüngerer Linie
1Gera, SchleizMax HornNLP
Fürstentum Schaumburg-Lippe
1Bückeburg, StadthagenHeinrich BrunstermannDRP
Fürstentum Lippe
1Detmold, LemgoAdolf Neumann-HoferFVg
Hansestadt Lübeck
1LübeckTheodor SchwartzSPD
Freie Hansestadt Bremen
1Bremen, BremerhavenHinrich HormannFVp
Freie und Hansestadt Hamburg
1Neustadt, St. PauliAugust BebelSPD
2Altstadt, St. Georg, HammerbrookJohann Heinrich Wilhelm DietzSPD
3Vororte und LandherrenschaftenWilhelm MetzgerSPD

Elsaß-Lothringen

Reichsland Elsaß-Lothringen[1]
1Altkirch, ThannEugen RicklinElsaß-Lothringisches
Zentrum
2MülhausenLeopold EmmelSPD
3KolmarJacques PreißElsaß-Lothringer
4GebweilerKarl HaussEls.-Lothr. Zentrum
5RappoltsweilerEmile WetterléElsaß-Lothringer
6SchlettstadtLeo VonderscheerEls.-Lothr. Zentrum
7Molsheim, ErsteinNicolaus DelsorElsaß-Lothringer
8Straßburg-StadtBernhard BöhleSPD
9Straßburg-LandDionysius WillEls.-Lothr. Zentrum
10Hagenau, WeißenburgHeinrich WiltbergerElsaß-Lothringer
11ZabernJohannes HoeffelDRP
12Saargemünd, ForbachFranz Xaver HoënEls.-Lothr. Zentrum
13Bolchen, DiedenhofenCharles de WendelElsaß-Lothringer
14MetzAlbert GrégoireElsaß-Lothringer
15Saarburg, Château-SalinsJohann LabroiseElsaß-Lothringer

Die Fraktionen des 12. Reichstags

Im 12. Reichstag schlossen sich nicht alle Abgeordneten der Fraktion ihrer eigentlichen Partei an. Die BdL-Abgeordneten Rupp (Bretten), Roesicke (Kaiserslautern) und Hahn (Neuhaus/Oste) schlossen sich der Fraktion der Deutschkonservativen an. Der DHP-Abgeordnete von Olenhusen (Göttingen) trat der Zentrumsfraktion bei. Die deutsch-sozialen und die christlich-sozialen Abgeordneten schlossen sich mit den BdL-Abgeordneten Stauffer (Homburg), Roth (Böblingen), Vogt (Hall) und Vogt (Crailsheim) sowie weiteren rechtsstehenden Abgeordneten zur Fraktion der Wirtschaftlichen Vereinigung zusammen. Zu Beginn der 12. Legislaturperiode besaßen die Reichstagsfraktionen die folgende Stärke:[2]

Zentrum105
Deutschkonservative62
Nationalliberale55
Sozialdemokraten43
Freisinnige Volkspartei27
Deutsche Reichspartei24
Polen20
Wirtschaftliche Vereinigung19
Freisinnige Vereinigung14
Deutsche Volkspartei7
Deutsche Reformpartei6
Fraktionslose15

Im weiteren Verlauf der Legislaturperiode änderte sich aufgrund von Nachwahlen und Fraktionswechseln mehrfach die Stärke der einzelnen Fraktionen.

Geschichte des 12. Reichstags 1907 bis 1911

Der Nachtragshaushalt wurde bald nach der Wahl bewilligt. Reichskanzler von Bülow wurde allerdings bereits 1908 durch die Daily-Telegraph-Affäre schwer beschädigt und musste schließlich 1909 zurücktreten, als der Bülow-Block angesichts der großen Reichsfinanzreform auseinanderbrach: Die Deutschkonservativen verhinderten gemeinsam mit dem Zentrum das neue Erbschaftsteuergesetz. Nachfolger Bülows wurde Theobald von Bethmann Hollweg.

Die drei linksliberalen Parteien (Deutsche Volkspartei, Deutsche Freisinnige Partei und Freisinnige Vereinigung) bildeten ab 1908 eine gemeinsame Fraktion. Dies und deren Zugehörigkeit zum Bülow-Block nahm ein Kreis um Theodor Barth zum Anlass, auszutreten und die erfolglose Demokratische Vereinigung zu bilden. Die drei genannten Parteien schlossen sich nach dem Ende des Bülow-Blocks schließlich 1910 zur Fortschrittlichen Volkspartei zusammen, die sich zur Sozialdemokratie öffnete.

Siehe auch

Literatur

  • Wilhelm Heinz Schröder: Sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete und Reichstagskandidaten 1898–1918. Biographisch-statistisches Handbuch (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1986, ISBN 3-7700-5135-1.
  • Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918. Bündnisse, Ergebnisse, Kandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 15). Droste, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4.
  • Bernd Haunfelder: Reichstagsabgeordnete der Deutschen Zentrumspartei 1871–1933. Biographisches Handbuch und historische Photographien (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 4). Droste, Düsseldorf 1999, ISBN 3-7700-5223-4.
  • Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistik der Reichstagswahlen von 1907. Erster Teil: Vergleichende Übersicht der Reichstagswahlen von 1903 und 1907 auf Grund der Berichte der Wahlkommissare. Verlag von Puttkammer und Mühlbrecht, Berlin 1907 (= Sonderveröffentlichung zu den Vierteljahresheften zur Statistik des Deutschen Reiches).
  • Frank O. Sobich: „Schwarze Bestien, rote Gefahr“. Rassismus und Antisozialismus im deutschen Kaiserreich. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-593-38189-3 (Campus Forschung 909).
  • Bureau des Reichstags (Hrsg.): Reichstags-Handbuch 12. Legislaturperiode. Berlin 1907.
  • Gerhard A. Ritter, unter Mitarbeit von Merith Niehuss: Wahlgeschichtliches Arbeitsbuch. Materialien zur Statistik des Kaiserreichs 1871–1918. C. H. Beck, München 1980, ISBN 3-406-07610-6.
  • Bernd Haunfelder: Die konservativen Abgeordneten des deutschen Reichstags von 1871 bis 1918. Ein biographisches Handbuch. Aschendorff, Münster 2009, ISBN 978-3-402-12829-9, 336 S.
  • Gerd Harder: Die Reichstagswahl des Jahres 1907 in ihrer Bedeutung für die deutsche Reichsgeschichte. Eine Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der kolonialen Probleme. Examensarbeit, Kiel 1975 (masch.), 154 S.
  • Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1866–1918. Band II: Machtstaat vor der Demokratie. C. H. Beck, München 1998, ISBN 3-406-44038-X (v. a. der Abschnitt Der Bülow-Block 1907–1909, S. 729ff.).
  • Bernd Haunfelder: Die liberalen Abgeordneten des deutschen Reichstags 1871–1918. Ein biographisches Handbuch. Aschendorff, Münster 2004, ISBN 3-402-06614-9.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hermann Hiery: Reichstagswahlen im Reichsland. Droste Verlag, Düsseldorf 1986, ISBN 3-7700-5132-7, Anhang: Biographisches Verzeichnis der im Reichsland Elsaß-Lothringen gewählten Abgeordneten des Deutschen Reichstages 1874–1918, S. 449–471.
  2. Reichstagshandbuch 1907. (PDF) Münchener Digitalisierungszentrum, S. 418, abgerufen am 20. November 2009.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of Germany (1867–1919).svg
Flag of the Germans(1866-1871)
Flag of Germany (1867–1918).svg
Flag of the Germans(1866-1871)
Karte der Reichstagswahlen 1907 (1).svg
Autor/Urheber: , Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ergebnis der Reichstagswahl vom 25. Januar 1907 nach Wahlkreisen.