RAF Lakenheath

RAF Lakenheath
RAF Lakenheath (Suffolk)
Contains Ordnance Survey data © Crown copyright and database right, CC BY-SA 3.0
RAF Lakenheath (Suffolk)
RAF Lakenheath
Kenndaten
ICAO-CodeEGUL
IATA-CodeLKZ
Koordinaten

52° 24′ 30″ N, 0° 33′ 24″ O

Höhe über MSL10 m  (33 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum46 km nordöstlich von Cambridge
StraßeA1065
5 km zur A11
Basisdaten
Eröffnung1941
BetreiberUnited States Air Force
Start- und Landebahn
06/242743 m Beton/Asphalt



i7 i11 i13

Die Royal Air Force Station Lakenheath (IATA-Code: LKZ, ICAO-Code: EGUL), kurz RAF Lakenheath, ist ein von den United States Air Forces in Europe (USAFE) genutzter Militärflugplatz im Vereinigten Königreich, zwischen Cambridge und Thetford in der Grafschaft Suffolk, East Anglia. Die Basis ist neben dem nahe südwestlich gelegenen Stützpunkt RAF Mildenhall eine von zwei verbliebenen USAFE-Basen in England, auf der noch Einsatzgeschwader beheimatet sind. Lakenheath und Mildenhall bilden die größten Standorte der USAFE in Großbritannien, allein in Lakenheath sind etwa 4.500 Soldaten und 2.000 Zivilisten tätig.

RAF Lakenheath ist seit Ende 2021 erster europäischer F-35A-Stützpunkt der USAF und beherbergt zwei Staffeln, die je 24 „Joint Strike Fighter“ erhalten. Daneben sind hier nach wie vor zwei Staffeln F-15E-Kampfjets stationiert, deren erste Exemplare 1992 auf der Basis eintrafen.

Geschichte

F-100 als Gate Guard, 1995
F-111F (vorn), 1987
F-15Es im Formationsflug, 2009

Der Militärflugplatz entstand 1940, in der Anfangsphase des Zweiten Weltkrieges, zunächst als Schein-Ziel für die deutsche Luftwaffe: Mit Leuchten und aus Sperrholz gefertigten Flugzeugattrappen sollten Angreifer verwirrt werden, die den benachbarten Flugplatz RAF Mildenhall zum Ziel hatten. Im Anschluss entstand als einer von drei Satellitenplätzen Mildenhalls (neben Newmarket und Tuddenham) in Lakenheath ein vollwertiger Militärflugplatz mit drei Start- und Landebahnen in A-Form, der später bei der Bombardierung deutscher Städte eine Rolle spielte. Im Jahr 1944 wurde der Flugplatz geschlossen und zur Aufnahme eines Verbandes mit Boeing B-29 Superfortress ausgebaut. Aufgrund des Kriegsendes kam es jedoch zunächst zu keiner Stationierung dieser Bomber.

Doch schon im Frühjahr 1947 kam es im beginnenden Kalten Krieg zu ersten Verlegungen von B-29 aus den USA. Im Jahr 1948 wurden B-29 des Strategic Air Command (SAC) dauerhaft stationiert. Ende des Jahres 1948 bereits wurde die Basis den USAFE unterstellt, jedoch bis Ende der 1950er Jahre weiterhin durch Bomber- und Tank-Verbände des SAC mitgenutzt, die hierzu aus den USA verlegten.

Im Jahr 1959 mussten die bis dahin in Frankreich stationierten nuklear-bewaffneten US-Kampfflugzeuge auf Geheiß Präsident de Gaulles das Land verlassen und Lakenheath wurde Basis der drei Staffeln F-100 Super Sabre Jagdbomber des 48. Tactical Fighter Wings, bisher in Chaumont stationiert. Die drei Staffeln, die 492., 493. und 494. Tactical Fighter Squadrons, flogen die F-100 bis 1974.

Nach einem fünfjährigen Intermezzo mit der F-4D Phantom II (von Ende 1971 bis 1977) rüstete das Geschwader auf die F-111F um, mit der vier Staffeln ausgerüstet waren (Die vierte war die 495.). Die F-111 flogen Einsätze gegen Libyen (Operation El Dorado Canyon) und den Irak im Zweiten Golfkrieg.

Die letzte F-111 verließ Ende 1992 die Basis, nachdem im Laufe des Jahres bereits die ersten neuen F-15E Strike Eagle in England eingetroffen waren. Es wurden jedoch lediglich die 492. und 494. Staffel mit dieser Version ausgerüstet. Eine dritte Staffel, die 493. Fighter Squadron, erhielt die Baureihe F-15C, nachdem deren bisheriger Haupteinsatzplatz in Europa, die Bitburg Air Base, geschlossen worden war.

Der Flugplatz kam in den Blick der deutschen Öffentlichkeit, als am 2. März 2011 mehrere Soldaten des Stützpunktes bei einer Schießerei am Frankfurter Flughafen getötet wurden.[1]

Der Ausbau der Basis im Hinblick auf den Zulauf der "Lightning II" begann Mitte 2019[2] und Mitte Dezember 2021 trafen die ersten F-35A bei der reaktivierten 495. Staffel in East Anglia ein[3]. Die letzten F-15C der 493. Staffel verließen die Basis Ende April 2022 und seither fliegt diese Staffel ebenfalls die F-35A[4].

Heutige Nutzung

Die Basis beherbergt zurzeit (2022) die folgenden fliegenden Verbände:

Sonstiges

Es sind 60 Hardened Aircraft Shelter auf dem Stützpunkt vorhanden. Während des Kalten Krieges gab es in England neben den vier F-111F Staffeln des 48. Tactical Fighter Wing ein weiteres Geschwader, das die F-111 flog. Das mit drei Staffeln F-111E ausgerüstete 20. Tactical Fighter Wing war von 1971 bis 1993 in RAF Upper Heyford in Oxfordshire beheimatet.

Weblinks

Commons: RAF Lakenheath – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bericht auf faz.net vom 3. März 2011, abgerufen am 3. März 2011
  2. USAF starts construction of permanent F-35 base in Europe, Janes, 16. Juli 2019
  3. F-35A der USAF nun in Lakenheath, Flightglobal, 16. Dezember 2021
  4. USAF retires F-15Cs from Europe, Janes, 28. April 2022

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F-100 Gate Guard RAF Lakenheath.JPEG
A North American F-100D-15-NA Super Sabre (s/n 54-2269) displayed on a permanent stand at RAF Lakenheath (UK) just in side the Brandon Gate. This aircraft was originally delivered to the French air force. On return it was moved to the "Wings of Liberty Memorial Park" at RAF Lakenheath. Firstly it was painted as 55-4048, latterly as 56-3319. The original F-100D-90-NA 56-3319 (492nd TFS, 48th TFW) crashed 50 km south-south-east of Wheelus air base, Libya, on 18 March 1969. The pilot ejected safely.
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F-15s of the 48th Operations Group
USAFE fighter aircraft 1987.JPEG

U.S. Air Force in Europe aircraft in 1987 (front to back):
General Dynamics F-111F, 493rd Tactical Fighter Squadron, 48th Tactical Fighter Wing, RAF Lakenheath;
Fairchild A-10A Thunderbolt II, 509th TFS, 81st TFW, RAF Woodbridge;
McDonnell Douglas F-15C Eagle, 525th TFS, 36th TFW, Bitburg Air Base;
McDonnell Douglas F-4E Phantom II, 81st TFS, 52nd TFW, Spangdahlem Air Base;
General Dynamics F-16A Fighting Falcon, 496th TFS, 50th TFW, Hahn Air Base; and a

Northrop F-5E Tiger II, 527th Aggressor Squadron, RAF Alconbury.