Rüdiger Abramczik

Rüdiger Abramczik
Rüdiger Abramczik und Werner Kasper (2009)
Personalia
Geburtstag18. Februar 1956
GeburtsortGelsenkirchenDeutschland
Größe182 cm
PositionAußenstürmer
Junioren
JahreStation
1964–1966Erler SV 08
1966–1973FC Schalke 04
Herren
JahreStationSpiele (Tore)1
1973–1980FC Schalke 04198 (44)
1980–1983Borussia Dortmund90 (30)
1983–19841. FC Nürnberg24 0(3)
1984–1985Galatasaray Istanbul30 0(9)
1985–1987Rot-Weiß Oberhausen47 0(9)
1987–1988FC Schalke 044 0(0)
1988–1989Wormatia Worms9 0(5)
1990–1991FC Gütersloh
Nationalmannschaft
JahreAuswahlSpiele (Tore)
1976–1981Deutschland B3 0(0)
1977–1979Deutschland19 0(2)
Stationen als Trainer
JahreStation
1992–19931. FC Saarbrücken
1999–2000Antalyaspor
2001Lewski Sofia
2002–2003FC Kärnten
2005–2006HSG Mülheim-Kärlich
2008–2010Metalurgs Liepāja
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Rüdiger „Abi“ Abramczik (* 18. Februar 1956 in Gelsenkirchen-Erle) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und -trainer sowie Spieler in der Nationalmannschaft. Während seiner aktiven Zeit beim FC Schalke 04 galt der Offensivspieler als herausragender Rechtsaußen und Flankengeber („Flankengott“).

Sportliche Laufbahn

Vereinskarriere

Der Sohn eines Schlossers wurde von Berni Klodt beim Gelsenkirchener Stadtteilverein Erle 08 entdeckt. Mit zehn Jahren wechselte Abramczik zum FC Schalke 04. In verschiedenen Jugendnationalmannschaften brachte er es auf 23 Einsätze.

Am 11. August 1973 gab Abramczik beim 0:3 in Stuttgart sein Debüt in der Bundesliga und blieb knapp drei Jahre lang jüngster Spieler in der Geschichte des Oberhauses, bevor Jürgen Friedl 1976 zu seinem ersten Einsatz für Eintracht Frankfurt kam und ihn damit in seiner Eigenschaft als jüngster Bundesligaspieler ablöste. Abramczik bildete ein Sturmduo mit Klaus Fischer, als dessen „Vorlagengeber“ er galt. Sein erstes Tor erzielte er fünf Wochen vor seinem 18. Geburtstag beim 5:2-Sieg gegen den VfL Bochum.

Wegen finanzieller Probleme verkaufte Schalke 1980 seinen „Straßenfußballer“ Abramczik an Borussia Dortmund. Beim BVB bildete er mit Manfred Burgsmüller eines der torgefährlichsten Sturmduos der folgenden Jahre.

Nach weiteren Stationen beim 1. FC Nürnberg, bei Galatasaray Istanbul (Türkischer Pokalsieger 1985) und Rot-Weiß Oberhausen kehrte er 1987 noch einmal zurück zu Schalke und bestritt noch vier Spiele als Libero. Insgesamt kam er auf 316 Bundesligaspiele, in denen er 77 Tore schoss.[1] Bei Wormatia Worms und dem FC Gütersloh ließ er seine Karriere ausklingen.

Auswahleinsätze

1977 gab er beim 5:0-Sieg über Nordirland sein Länderspieldebüt in der DFB-A-Nationalelf. Ein Jahr zuvor hatte Abramczik bereits seinen Einstand in der B-Auswahl gefeiert, für die er insgesamt dreimal auflief.

Er spielte bis 1979 19-mal in der deutschen Nationalmannschaft und erzielte zwei Tore.[2] Er nahm auch an der Weltmeisterschaft in Argentinien 1978 teil, bei der er in der zweiten Finalrunde beim 2:2 im Spiel gegen die Niederlande einen Treffer erzielte. Insgesamt bestritt er bei der WM 1978 drei Partien für die DFB-Auswahl. Sein früher Abschied aus der Nationalmannschaft hing mit einem Streit mit dem damaligen DFB-Präsidenten Hermann Neuberger zusammen.

Trainerlaufbahn

Obwohl er finanziell unabhängig war, kehrte Abramczik wieder ins Fußballgeschäft zurück und trainierte unter anderem den 1. FC Saarbrücken, Lewski Sofia und FC Kärnten in Österreich. Bis 2006 war er auch noch Übungsleiter im Amateurbereich. Am 3. August 2008 übernahm er den lettischen Vize-Meister Metalurgs Liepāja und er führte diesen im Jahr 2009 zur lettischen Meisterschaft.[3] Der am 31. Dezember 2010 auslaufende Vertrag wurde nicht verlängert.[4]

Manager

Am 23. März 2012 wurde Abramczik Sportlicher Leiter beim KSV Hessen Kassel.[5] Diesen Posten hatte er allerdings nur bis zum 30. Juni 2012 inne.[6]

Geschäftliches

Seine Erfolge im Fußball machten Abramczik finanziell unabhängig. In seiner Heimatstadt Gelsenkirchen kaufte er nach und nach über 30 Häuser und Wohnungen, daneben betrieb er eine Färberei und ein Sportgeschäft. Zusammen mit Manfred Burgsmüller und Peter Neururer betrieb er auch ein Reisebüro.

Erfolge

Spieler

  • 1977: Deutscher Vizemeister mit Schalke 04
  • 1985: Türkischer Pokalsieger mit Galatasaray Istanbul

Trainer

  • 2009: Lettischer Fußballmeister mit Liepājas Metalurgs

Familie

Rüdiger Abramczik ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sein Bruder Volker Abramczik war ebenfalls Profi-Fußballspieler.

Literatur

  • Christian Karn, Reinhard Rehberg: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Spielerlexikon 1963–1994. AGON Sportverlag, Kassel 2012. ISBN 978-3-89784-214-4, Seite 19/20.
  • Fritz Tauber: Deutsche Fußballnationalspieler. Spielerstatistiken von A bis Z. AGON Sportverlag, Kassel 2012, ISBN 978-3-89784-397-4, Seite 9.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Matthias Arnhold: Rüdiger Abramczik – Matches and Goals in Bundesliga. RSSSF.com, 8. April 2020, abgerufen am 9. April 2020.
  2. Matthias Arnhold: Rüdiger Abramczik – International Appearances. RSSSF.com, 8. April 2020, abgerufen am 9. April 2020.
  3. Lettischer Titel für Abramczik, auf uefa.com
  4. Abramczik gibt Traineramt in Lettland auf (Memento vom 18. Juli 2012 im Internet Archive)
  5. Spektakuläre Neuverpflichtung
  6. KSV bedankt sich bei Rüdiger Abramczik; HP des KSV Hessen Kassel

Auf dieser Seite verwendete Medien

Rudiger Abramczik and Werner Kasper.jpg
Autor/Urheber: Papuass, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Rüdiger Abramczik and Werner Kasper, football coaches