Rüber

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 50° 18′ N, 7° 23′ O

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis:Mayen-Koblenz
Verbandsgemeinde:Maifeld
Höhe:160 m ü. NHN
Fläche:5,61 km2
Einwohner:894 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte:159 Einwohner je km2
Postleitzahl:56295
Vorwahl:02654
Kfz-Kennzeichen:MYK, MY
Gemeindeschlüssel:07 1 37 095
Adresse der Verbandsverwaltung:Marktplatz 4
56751 Polch
Website:www.gemeinde-rueber.de
Ortsbürgermeister:Markus Bach
Lage der Ortsgemeinde Rüber im Landkreis Mayen-Koblenz
Ortsansicht

Rüber ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Maifeld an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Polch hat.

Geographie

Rüber liegt circa fünf Kilometer östlich von Polch auf einem von Nordwesten nach Südosten sowie nach Südwesten zum Polcher Bach abfallenden Bergrücken. Die Ortschaft umfasst Höhenlagen zwischen 180 m ü. NHN und 150 m ü. NHN. Naturräumlich ist das Gemeindegebiet zweigeteilt: Die nördliche Hälfte lässt sich der Niedermaifelder Höhe zuordnen, die südliche Hälfte mit dem Hauptort der Niedermaifelder Senke. An der südlichen Gemeindegrenze befindet sich ein kleinerer Teil des Naturschutzgebiets Feuchtgebiete im Nothbachtal. Zu Rüber gehört der Wohnplätze Schäfersmühle und Fraid.[2]

Rüber grenzt (im Uhrzeigersinn) an die Ortsgemeinden Kerben, Lonnig, Kobern-Gondorf, Kalt, an die Stadt Münstermaifeld, an die Ortsgemeinde Gappenach sowie an die Stadt Polch.

Geschichte

Rüber wird erstmals 964 als Ruveris erwähnt.[3] Im Jahr 1563 umfasste die Ortschaft unter dem Namen Rüweren 26, 1683 27 Feuerstellen. Landesherrlich gehörte sie bis Ende des 18. Jahrhunderts zum Kurfürstentum Trier und unterstand der Verwaltung des Amtes Münster-Maienfeld. Rüber war Sitz eines Heimburgers im Hochgericht Münster-Maienfeld.[4]

Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Der Ort wurde von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs. Rüber wurde der Mairie Mertloch des Kantons Polch im Arrondissement Koblenz des Rhein-Mosel-Departements zugeordnet.[5] Nach der Niederlage Napoleons fiel Rüber aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen und gehörte nun zum Kreis Mayen des Regierungsbezirks Koblenz, der 1822 Teil der neu gebildeten preußischen Rheinprovinz wurde. Das erste Schulhaus von Rüber wurde 1838 erbaut. Einem Großbrand am 16. September 1849 fielen 22 Gebäude des Ortes zum Opfer.[3]

Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Rüber innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Am 7. November 1970 wurden große Teile des Landkreises Mayen, darunter auch Rüber, sowie des Landkreises Koblenz zum heutigen Kreis zusammengelegt.[6]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Rüber, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[7]

JahrEinwohner
1815216
1835342
1871437
1905501
1939548
1950585
1961586
JahrEinwohner
1970603
1987667
1997822
2005862
2011881
2017893
Einwohnerentwicklung von Rüber von 1815 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Rüber besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[8]

Bürgermeister

Markus Bach wurde am 10. März 2022 Ortsbürgermeister von Rüber.[9] Bei der Direktwahl am 20. Februar 2022 war der bisherige Erste Beigeordnete mit einem Stimmenanteil von 85,2 % gewählt worden.[10]

Bachs Vorgängerin Karin Butter hatte 2014 das Amt übernommen. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde sie mit einem Stimmenanteil von 65,31 % für weitere fünf Jahre als Ortsbürgermeisterin bestätigt.[11] Mit Wirkung zum 30. November 2021 legte sie jedoch vorzeitig ihr Ehrenamt nieder.[12]

Wappen

Wappen von Rüber
Blasonierung: „Gespalten durch eine eingeschweifte, gekürzte grüne Spitze, darin ein silbernes „R“; vorne in Silber ein rotes Balkenkreuz, hinten in Blau eine goldene Ähre.“[13]
Wappenbegründung: Das Kurtrierer Kreuz erinnert an die lange Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Trier, die Ähre an die Bedeutung der Landwirtschaft, der Buchstabe „R“ steht für den Ortsnamen Rüber.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Filialkirche St. Margaretha

Kirche

Die katholische Filialkirche St. Margaretha (Pfarrei Lonnig; erbaut 1909/10 von Wilhelm Hector aus Saarbrücken) ist ein neugotischer Saalbau aus rotbraunem Krotzenmauerwerk (Schaumlava).

Backes

Das 1979 renovierte alte Backhaus („Backes“) von 1826 steht unter Denkmalschutz. Hier wurde bis 1955 abgestimmt nach Ober- und Unterdorf Brot gebacken.

Seit 1991 wird das Backhaus zu besonderen Anlässen ein- bis zweimal im Jahr wieder genutzt.

Siehe auch

Wirtschaft und Infrastruktur

Öffentliche Einrichtungen

Die Gemeinde ist Träger der Kindertagesstätte „Sonnenblume“, bietet im „Haus der Gemeinde“ Räumlichkeiten für Veranstaltungen an und verfügt über eine Grillhütte, die angemietet werden kann.[14]

Verkehr

Rüber liegt an der Landesstraße 112. In nördlicher Richtung führt sie über Lonnig zur L 52 und zur Anschlussstelle Ochtendung der A 48. Im Ort zweigt die Kreisstraße 46 von der L 112 ab.

Die Buslinie 341 Polch – Lonnig der Verkehrsbetriebe Mittelrhein (VMR) bedient die Haltestelle „Rüber Dorfplatz“.[15]

Weblinks

Commons: Rüber – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 38 (PDF; 3,3 MB).
  3. a b Ortsgeschichte. Ortsgemeinde Rüber, abgerufen am 27. Februar 2022.
  4. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn 1898, S. 144, 155, 210.
  5. Handbuch für die Bewohner vom Rhein-Mosel-Departement. In: Rheinland-pfälzisches Digitalisierungsportal Dilibri. Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz, Koblenz, 1808, S. 81, abgerufen am 27. Februar 2022.
  6. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 152 (PDF; 2,8 MB).
  7. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  8. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahlen 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  9. Markus Bach: Information des Ortsbürgermeisters. In: Maifelder Nachrichten – Wochenzeitung der Verbandsgemeinde Maifeld, Ausgabe 11/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 1. April 2022.
  10. Direktwahl 2022: Ortsgemeinde Rüber. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, 21. Februar 2022, abgerufen am 26. Februar 2022.
  11. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Maifeld, Verbandsgemeinde, 15. Ergebniszeile. Abgerufen am 2. Februar 2020.
  12. Karin Butter: Rücktritt der Ortsbürgermeisterin. Verbandsgemeinde Maifeld, 7. Oktober 2021, abgerufen am 26. Februar 2022.
  13. Wappen. Abgerufen am 27. Februar 2022.
  14. Kindergarten. Ortsgemeinde Rüber, abgerufen am 27. Februar 2022.
  15. Linie 341. Verkehrsbetriebe Mittelrhein, abgerufen am 27. Februar 2022.

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