Räumlas
Räumlas Stadt Schwarzenbach am Wald | |
---|---|
Koordinaten: | 50° 17′ N, 11° 35′ O |
Höhe: | 588 m ü. NHN |
Einwohner: | 58 (31. Dez. 2020)[1] |
Eingemeindung: | 1. April 1971 |
Postleitzahl: | 95131 |
Vorwahl: | 09289 |
![]() Lage von Räumlas in Schwarzenbach am Wald |
Räumlas ist ein Gemeindeteil der Stadt Schwarzenbach am Wald im Landkreis Hof (Oberfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Räumlas hat eine Fläche von 5,173 km². Sie ist in 802 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 6450,69 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Göhren, Grubenberg, Lerchenhügel und Sorg.[4]
Geografie
Das Dorf liegt am Rande des Talgrundes eines namenlosen rechten Zuflusses der Thiemitz. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Kreisstraße HO 28 bei Straßhaus (0,4 km östlich) bzw. über Räumlasgrund nach Räumlasmühle zur Kreisstraße HO 32 (1,1 km nordwestlich).[5]
Geschichte
Zur Realgemeinde Räumlas gehörten Räumlasgrund und Räumlasmühle. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Räumlas aus 13 Anwesen (5 Gütlein, 8 Tropfhäuser). Die Hochgerichtsbarkeit sowie die Dorf- und Gemeindeherrschaft und Grundherrschaft über sämtliche Anwesen hatte das bayreuthische Verwaltungsamt Schwarzenbach am Wald.[6]
Von 1797 bis 1810 unterstand Räumlas dem Justiz- und Kammeramt Naila. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde der Ort bayerisch. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Räumlas dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Bernstein zugewiesen.[7] Zugleich entstand die Ruralgemeinde Räumlas. Zu dieser gehörten die Orte Affennest (seit 1932 Lerchenhügel genannt), Fußgrund, Göhren, Grubenberg, Räumlasgrund, Räumlasmühle und Sorg. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Naila zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Lichtenberg (1919 in Finanzamt Lichtenberg umbenannt, seit 1955 Finanzamt Naila). Ab 1862 gehörte Räumlas zum Bezirksamt Naila (1939 in Landkreis Naila umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Naila (1879 in Amtsgericht Naila umgewandelt). Nach 1952 wurden Göhren und Grubenberg an die Gemeinde Straßdorf abgegeben. Dadurch verringerte sich die Gebietsfläche von 5,055 km²[8] auf 2,940 km².[9] Am 1. April 1971 wurde die Gemeinde Räumlas mit seinen verbliebenen Gemeindeteilen Lerchenhügel und Sorg ebenfalls in die Gemeinde Straßdorf eingegliedert.[10] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde diese am 1. Mai 1978 mit sämtlichen Gemeindeteilen nach Schwarzenbach am Wald eingemeindet.[11][12]
Ehemaliges Baudenkmal
- Gruftkapelle der Gutsbesitzerfamilie Will. Um 1847 errichteter, kleiner und anspruchsloser Hausteinbau mit Satteldach.[13]
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Räumlas
Jahr | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 549 | 595 | 576 | 687 | 675 | 698 | 692 | 728 | 683 | 634 | 635 | 627 | 648 | 640 | 653 | 652 | 617 | 557 | 627 | 640 | 620 | 443 | 417 |
Häuser[14] | 87 | 92 | 90 | 91 | 103 | 109 | 91 | ||||||||||||||||
Quelle | [15] | [15] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [15] | [23] | [15] | [24] | [15] | [25] | [15] | [15] | [15] | [8] | [15] | [9] | [26] |
Ort Räumlas
Jahr | 1819 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2020 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 89 | 199 | 181 | 184 | 188 | 169 | 175 | 139 | 123 | 87 | 58 |
Häuser[14] | 16 | 26 | 28 | 28 | 28 | 29 | 33 | ||||
Quelle | [7] | [16] | [18] | [21] | [23] | [25] | [8] | [9] | [26] | [27] | [1] |
Religion
Räumlas ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und bis heute nach St. Michael (Bernstein am Wald) gepfarrt.[6][9]
Literatur
- Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 495.
- Matthias Körner: Kooperation – Koexistenz – Konkurrenz: Herrschaftskräfte und Herrschaftsformen im Raum Naila vom Mittelalter bis zum Ende des Alten Reiches. Dissertation. Erlangen 2010, DNB 1066268703 (PDF; 6,4 MB).
- Karl-Ludwig Lippert: Landkreis Naila (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 27). Deutscher Kunstverlag, München 1963, DNB 453135234, S. 52.
Weblinks
- Räumlas in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 12. April 2025.
- Räumlas in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 12. April 2025.
- Räumlas im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 12. April 2025.
Fußnoten
- ↑ a b Schwarzenbach am Wald: Einwohnerzahlen2020. 31. Dezember 2020, abgerufen am 12. April 2025.
- ↑ Stadt Schwarzenbach a.Wald, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 12. April 2025.
- ↑ Gemarkung Räumlas (091919). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 12. April 2025.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 12. April 2025.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 12. April 2025 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b M. Körner: Naila, S. 301.
- ↑ a b A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 99 (Digitalisat). Dort als Reumles aufgelistet.
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 974 (Digitalisat).
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 716 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 531.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 687 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
- ↑ Schwarzenbach am Wald > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 12. April 2025.
- ↑ K.-L. Lippert: Landkreis Naila, S. 52. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 153, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 920, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 143 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1093–1094, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 56 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 161 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1041 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 160 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1092 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 160 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1127 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 157–158 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 308 (Digitalisat).
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Contributors to OSM, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Straßenverlauf von Räumlas in Schwarzenbach am Wald über OpenStreetMap.
Wappen der Gemeinde