Quinmerac

Strukturformel
Strukturformel von Quinmerac
Allgemeines
NameQuinmerac
Andere Namen
  • 7-Chlor-3-methyl-8-chinolincarbonsäure
  • Fiesta
SummenformelC11H8ClNO2
Kurzbeschreibung

farbloses, geruchloses Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer90717-03-6
EG-Nummer618-627-9
ECHA-InfoCard100.126.553
PubChem91749
ChemSpider82847
WikidataQ2124519
Eigenschaften
Molare Masse221,64 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,49 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

244–246 °C[1]

Siedepunkt

416 °C[1]

Löslichkeit

sehr schwer löslich in Wasser (0,223 g·l−1)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-SätzeH: 315​‐​317​‐​319
P: 280​‐​305+351+338 [2]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Quinmerac ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Chinoline und Carbonsäuren und ein von der BASF 1993 eingeführtes systemisches Herbizid.[3]

Gewinnung und Darstellung

Quinmerac kann durch Reaktion von 7-Chlor-3,8-dimethylchinolin mit N-Bromsuccinimid, Schwefelsäure und Salzsäure gewonnen werden.[4]

Verwendung

Quinmerac wird als Bodenherbizid gegen Problemunkräuter wie Kletten-Labkraut, Ehrenpreisarten und Taubnesseln im Getreide-, Raps- und Zuckerrübenanbau verwendet.[3] Quinmerac ist ein synthetisches Auxin, welche die ACC-Synthase induziert. Dadurch kommt es im Pflanzengewebe vor allem zu einer Anreicherung von dem Pflanzenhormon Abscisinsäure. Dies führt über Blattepinastie, Wachstumsinhibierung der Wurzel und vermehrte Transpiration zum Tod der sensitiven Pflanze.[5]

Zulassung

In Deutschland, Österreich und anderen Staaten der EU sowie in der Schweiz sind Pflanzenschutzmittel mit Quinmerac als Wirkstoff zugelassen.[6]

Literatur

  • Britt Leps: Anti-Quinmerac: Einkettenantikörperexpression in transgenen Tabakpflanzen. Dissertation, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2003. urn:nbn:de:gbv:3-000005961

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Eintrag zu 7-Chlor-3-methyl-8-chinolincarbonsäure in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 31. Juli 2020. (JavaScript erforderlich)
  2. a b SICHERHEITSDATENBLATT Quinmerac. (PDF) In: HPC Standards GmbH. 9. April 2019, abgerufen am 31. Juli 2020.
  3. a b Eintrag zu Quinmerac. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 21. Mai 2014.
  4. Thomas A. Unger: Pesticide Synthesis Handbook. William Andrew, 1996, ISBN 0-8155-1853-6, S. 593 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Florene Scheltrup, Klaus Grossmann: Abscisic Acid is a Causative Factor in the Mode of Action of the Auxinic Herbicide Quinmerac in Cleaver (Galium aparine L.). In: Journal of Plant Physiology. Band 147, Nr. 1, Januar 1995, S. 118–126, doi:10.1016/s0176-1617(11)81423-9.
  6. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Quinmerac in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 7. Dezember 2019.

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7-chloro-3-methylquinoline-8-carboxylic acid 200.svg
Structure of 7-chloro-3-methylquinoline-8-carboxylic acid