Quartier 206

Quartier 206, Friedrichstraße 71–74 in Berlin-Mitte

Das „Art & Fashion House“ Quartier 206 ist eine Gewerbeimmobilie im Berliner Ortsteil Mitte. Es verfügt über rund 8.000 m² Einzelhandelsfläche und 16.000 m² Bürofläche.

Lage und Geschichte

Das Quartier 206 bildet die Mitte der Friedrichstadt-Passagen an der Friedrichstraße. Durch einen Tunnel ist das Warenhaus verbunden mit den Galeries Lafayette Berlin im Norden und dem Quartier 205 im Süden. Es wurde 1997 eröffnet.[1] Die Fassade ist in einem, dem Art déco nachempfundenen Stil gestaltet. Der Architekt war Henry N. Cobb vom Büro Pei Cobb Freed & Partners. Auftraggeber war die Familie Jagdfeld.[2]

Nach wenigen Jahren geriet die Gewerbeimmobilie in wirtschaftliche Schwierigkeiten: 2011 ordnete das Amtsgericht Mitte die Zwangsverwaltung an[3]; 2012[4] und erneut 2018[5] drohte die Zwangsversteigerung. Mieter wie Gucci, Yves Saint Laurent und Louis Vuitton hatten ihre Pachtverträge nicht verlängert.[6] Die Rechtsanwaltskanzlei Hermann Wienberg Wilhelm hat die Zwangsverwaltung übernommen.

Architektur

Atrium des Quartier 206

Die New Yorker Architekten von Pei Cobb Freed & Partners nehmen mit der Art-déco-Fassade des Quartier 206 Bezug auf Berlins künstlerische Blütezeit der Goldenen 1920er Jahre. Die Fassadenmodule sind keilförmig angeordnet, sie bestehen aus Glas und gesandstrahltem Jurakalkstein. Im Atrium befindet sich eine freistehende Marmortreppe; das Atrium wird von einer – der Louvre-Pyramide nachempfundenen – Glaskonstruktion überdacht.[2]

Marken und Kunst

Zahlreiche Modemarken sind Mieter im Quartier 206 und bilden den Kern des Konzepts, darüber hinaus gibt es hochwertige Gastronomie. Regelmäßig eröffnen Marken und Jungdesigner ihre temporären Showrooms und Pop-Up-Stores. Moderne Künstler wie Britto oder Fazzino bis hin zu Klassikern wie Picasso, Chagall oder Dalí werden in regelmäßig stattfindenden Ausstellungen und Vernissagen präsentiert.

Weblinks

Commons: Quartier 206 (Berlin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hoch hinaus am Bahnhof Friedrichstraße
  2. a b Pei Cobb Freed & Partners
  3. Berliner Luxuspassage in Finanznot: Ungewisse Zukunft für das Quartier 206
  4. Quartier 206 droht die Zwangsversteigerung. In: Der Tagesspiegel, 5. Juli 2012
  5. [1]
  6. "Mehr als 100 Millionen Euro Schulden stehen im Grundbuch, Rechtsanwalt Rüdiger Wienberg hat die Zwangsverwaltung des Hauses übernommen." (Memento des Originals vom 19. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berlinboxx.de

Koordinaten: 52° 30′ 53″ N, 13° 23′ 24″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

Berlin, Mitte, Friedrichstrasse 71-74, Quartier 206.jpg
Autor/Urheber: Jörg Zägel, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Das Quartier 206 in der Friedrichstraße 71-74 in Berlin-Mitte. Das Gebäude wurde 1992-1995 nach einem Entwurf der Architekten Pei, Cobb, Freed & Partner (New York) erbaut.
L'atrium du quartier 206 (Berlin) (2712044672).jpg
Autor/Urheber: Jean-Pierre Dalbéra from Paris, France, Lizenz: CC BY 2.0

L'atrium du quartier 206 (Berlin)

architectes : Pei, Cobb, Freed and Partners