Pseudotypisierung

Als Pseudotypisierung (engl. pseudotyping) wird der Austausch der viralen Hüllproteine bei der Erzeugung von viralen Vektoren bezeichnet. Das Ergebnis ist ein pseudotypisiertes Viruspartikel, auch Pseudovirus genannt.[1] Die Hüllproteine des Virus werden dabei durch artfremde virale Hüllproteine ersetzt. Auf diese Weise können verschiedene Veränderungen des Vektors erzeugt werden, die unter anderem eine Veränderung des Tropismus gegenüber den Wirtszellen oder eine erhöhte Stabilität des Viruspartikels bewirken. Die Pseudotypen sind nicht genetisch determiniert.

Die Pseudotypisierung ermöglicht zum Beispiel die Untersuchung spezifischer Eigenschaften der Virushüllproteine. Ein häufig verwendetes Hüllprotein ist das Glykoprotein G des Vesicular-Stomatitis-Virus (VSV), abgekürzt VSV-G.[2][3] Dieses Hüllprotein ermöglicht eine Transduktion nahezu aller Zelltypen.

Einzelnachweise

  1. Beispiel für die Erzeugung von Pseudotyp-Vektoren in einer Arbeitsgruppe der MHH (Memento des Originals vom 27. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www99.mh-hannover.de
  2. C. Lévy, E. Verhoeyen, F. L. Cosset: Surface engineering of lentiviral vectors for gene transfer into gene therapy target cells. In: Current opinion in pharmacology. Band 24, Oktober 2015, S. 79–85, doi:10.1016/j.coph.2015.08.003, PMID 26298515.
  3. J. Cronin, X. Y. Zhang, J. Reiser: Altering the tropism of lentiviral vectors through pseudotyping. In: Current gene therapy. Band 5, Nummer 4, August 2005, S. 387–398, PMID 16101513, PMC 1368960 (freier Volltext).