Prostataspezifische saure Phosphatase

Prostataspezifische saure Phosphatase
Prostataspezifische saure Phosphatase

Vorhandene Strukturdaten: 1CVI, 1ND5, 1ND6, 2HPA, 2L3H, 2L77, 2L79, 2MG0, 3PPD

Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur354 Aminosäuren; 50 kDa
Sekundär- bis QuartärstrukturHomodimer
Bezeichner
Gen-NamenACPP ; ACP-3; ACP3; PAP
Externe IDs
Enzymklassifikation
EC, Kategorie3.1.3.2Phosphatase
ReaktionsartVerseifung
SubstratPhosphorsäure(mono)ester + H2O
ProdukteAlkohol + Phosphat
Vorkommen
Homologie-Familiesaure Phosphatase
Übergeordnetes TaxonEuteleostomi
Orthologe
MenschHausmaus
Entrez5556318
EnsemblENSG00000014257ENSMUSG00000032561
UniProtP15309Q8CE08
Refseq (mRNA)NM_001099NM_019807
Refseq (Protein)NP_001090NP_062781
Genlocus Chr 3: 132.32 – 132.37 Mb Chr 9: 104.29 – 104.34 Mb
PubMed-Suche5556318

Die Prostataspezifische saure Phosphatase (abgekürzt: PAP, von engl. prostatic acid phosphatase) ist ein Glykoprotein-Enzym, das von Säugetieren und Fischen produziert wird. Es wird beim Menschen in der Prostata gebildet. Über die Zugehörigkeit zu den sauren Phosphatasen hinaus ist nichts Genaues über seine Funktion bekannt. Der Laborwert belegt die Aktivität des Prostatagewebes und kann daher bei ihrer Entfernung zur Kontrolle eingesetzt werden.

Labor

In der Diagnostik wird PAP hauptsächlich zur Verlaufskontrolle des Prostatakarzinoms eingesetzt. Es dient hier mit dem bedeutsameren prostataspezifischem Antigen (PSA) als Tumormarker. Da erhöhte PAP-Konzentrationen im Blutserum nicht nur bei malignen, sondern auch bei benignen Erkrankungen der Prostata gemessen werden, gilt die PAP als organspezifischer Marker und nicht als tumorspezifisch.

Bewertung

Beim gesunden Mann liegt die Konzentration bei weniger als 2,0 ng/ml im Serum. Werte über 3,5 ng/ml sind pathologisch. Anhaltende pathologische Werte während einer Therapie des Prostatakarzinoms deuten auf ein Therapieversagen hin.

Unspezifische PAP-Erhöhungen im Serum treten vor allem bei einer benignen Prostatahyperplasie auf, aber auch bei oder nach manuellen Einwirkungen auf die Prostata (Palpationen, Katheterisierungen) oder bei Entzündungen der Prostata.

Verwendung

Neuere Forschungen legen außerdem die Vermutung nahe, dass PAP als hochwirksames Schmerzmittel eingesetzt werden könnte.[1][2]

Einzelnachweise

  1. Mark J. Zylka, Nathaniel A. Sowa, Bonnie Taylor-Blake, Margaret A. Twomey, Annakaisa Herrala, Vootele Voikar, Pirkko Vihko: Prostatic acid phosphatase is an ectonucleotidase and suppresses pain by generating adenosine. In: Neuron. Band 60, Nr. 1, Oktober 2008, S. 111–122, doi:10.1016/j.neuron.2008.08.024, PMC 2629077 (freier Volltext).
  2. Schmerzmittel: Körpereigenes Protein wirksamer als Morphium. In: Spiegel Online. 9. Oktober 2008, abgerufen am 25. April 2017.

Literatur

  • Medizinische Laboruntersuchungen. Labor Dr. Gärtner, 11. Auflage.
  • Pschyrembel klinisches Wörterbuch. de Gruyter, 256. Auflage.

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Protein ACPP PDB 1cvi.png
Autor/Urheber: Emw, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Structure of the ACPP protein. Based on PyMOL rendering of PDB 1cvi.