Prinzessin Brambilla

Senor Giglio und Pantalon

Prinzessin Brambilla ist ein 1820 in Berlin von E. T. A. Hoffmann nach acht Kupferstichen von Jacques Callot geschriebenes literarisches Capriccio. In der ironischen Erzählung wird vom mäßig talentierten Schauspieler Giglio und der Giacinta erzählt, die anfangs in die kuriose Prinzessin Brambilla beziehungsweise den Prinzen Cornelio verliebt sind. Am Ende der turbulenten Geschichte erkennen Giglio und Giacinta, dass sie ineinander verliebt sind. Eine der Figuren der Erzählung, der Maler Reinhold, fasst den turbulenten Wirbel anschaulich zusammen: „Mich will es bedünken, als hetze das bunte Maskenspiel eines tollen, märchenhaften Spaßes allerlei Gestalten in immer schnelleren und schnelleren Kreisen dermaßen durcheinander, daß man sie gar nicht mehr zu erkennen, gar nicht mehr zu unterscheiden vermag.“

Prinzessin Brambilla wurde als Theaterstück für Kinder von Elmar Ottenthal inszeniert und am 5. Februar 1985 am Theater für Kinder in Hamburg-Altona uraufgeführt. Später erfolgte noch eine Einspielung für den NDR.

Ausgaben

  • E. T. A. Hoffmann: Prinzessin Brambilla. Ein Capriccio nach Jakob Callot. Mit 8 Kupfern nach Callotschen Originalblättern. Herausgegeben von Wolfgang Nehring. Philipp Reclam, Stuttgart 1971, ISBN 3-15-007953-5 (Universal-Bibliothek 7953/54), (Auch: Nachdruck. ebenda 1995).

Literatur

  • Albrecht Driesen: Das Spiegel-Bild in Erzählungen E. T. A. Hoffmanns. Poetologie eines literarischen Spiegelkabinetts. Driesen, Taunusstein 1999, ISBN 3-89811-104-0 (Zugleich: Frankfurt (Main); Univ., Magisterarbeit, 1997), (Auch: ebenda 2004, ISBN 3-936328-16-1), ferner über: Der goldne Topf, Die Abenteuer der Sylvester-Nacht.

Weblinks

Auf dieser Seite verwendete Medien

Prinzessin Brambilla - Pantalon et Giglio.jpg

Pantalon und Giglio aus Prinzessin Brambilla:

„Bester Signor“, redete Pantalon (so wollen wir die Maske, trotz des veränderten Kostüms, nennen) den Giglio an, „mein bester Signor! ein glücklicher Tag, der mir das Vergnügen, die Ehre schenkt, Sie zu erblicken! Sollten Sie nicht zu meiner Familie gehören?“ „Sosehr“, erwiderte Giglio, sich höflich verbeugend, „sosehr mich das entzücken würde, da Sie, mein bester Signor, mir über alle Maßen Wohlgefallen, so weiß ich doch nicht, in welcher Art irgendeine Verwandtschaft -“ „O Gott!“ unterbrach Pantalon den Giglio, „o Gott! bester Signor, waren Sie jemals in Assyrien?“ „Eine dunkle Erinnerung“, antwortete Giglio, „schwebt mir vor, als sei ich einmal auf der Reise dahin begriffen gewesen, aber nur bis nach Frascati gekommen, wo der Spitzbube von Vetturin mich vor dem Tore umwarf, so daß diese Nase -“ „O Gott!“ schrie Pantalon, „so ist es denn wahr? - Diese Nase, diese Hahnfedern - mein teuerster Prinz - o mein Cornelio! - Doch ich sehe, Sie erbleichen vor Freude, mich wiedergefunden zu haben - o mein Prinz! nur ein Schlückchen, ein einziges Schlückchen!“ -