Preetz

WappenDeutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten:54° 14′ N, 10° 17′ O
Bundesland:Schleswig-Holstein
Kreis:Plön
Höhe:24 m ü. NHN
Fläche:14,4 km2
Einwohner:16.024 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:1113 Einwohner je km2
Postleitzahl:24211
Vorwahl:04342
Kfz-Kennzeichen:PLÖ
Gemeindeschlüssel:01 0 57 062
Adresse der
Stadtverwaltung:
Bahnhofstraße 24
24211 Preetz
Website:www.preetz.de
Bürgermeister:Tim Brockmann (CDU)
Lage der Stadt Preetz im Kreis Plön
KarteAscheberg (Holstein)BarmissenBarsbekBehrensdorf (Ostsee)BelauBendfeldBlekendorfBokseeBönebüttelBösdorfBothkampBrodersdorfDannauDersauDobersdorfDörnickFahrenFargau-PratjauFiefbergenGiekauGrebinGroßbarkauGroßharrieHeikendorfHelmstorfHögsdorfHohenfeldeHöhndorfHohwacht (Ostsee)HonigseeKalübbeKirchbarkauKirchnüchelKlampKlein BarkauKletkampKöhnKrokauKrummbekKührenLaboeLammershagenLebradeLehmkuhlenLöptinLütjenburgLutterbekMartensradeMönkebergMuchelnNehmtenNettelseePankerPassadePlönPohnsdorfPostfeldPrasdorfPreetzProbsteierhagenRantzauRastorfRathjensdorfRendswührenRuhwinkelSchellhornSchillsdorfSchlesenSchönberg (Holstein)SchönkirchenSchwartbuckSchwentinentalSelentStakendorfSteinStolpeStoltenbergTasdorfTröndelWahlstorfWankendorfWarnauWendtorfWischWittmoldt
Karte

Preetz ist eine Kleinstadt südöstlich von Kiel im Kreis Plön in Schleswig-Holstein. Preetz ist aufgrund der einstmals bedeutenden Berufsstände der Schuhmacher auch als „Schusterstadt“ bekannt und mit rund 16.000 Einwohnern die größte Stadt im Kreis.

Geografie

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden von Preetz sind im Uhrzeigersinn Rastorf, Lehmkuhlen, Wahlstorf, Schellhorn, Kühren, Postfeld, Pohnsdorf und Schwentinental.

Seen

Der Postsee, nordwestlich von Preetz gelegen, wird von der Alten Schwentine durchflossen, der Kirchsee im Zentrum und der Lanker See südlich von der Schwentine. Der Kirchsee ist eigentlich nur eine Verbreiterung der Schwentine. Diese fließt vom Lanker See durch den Kirchsee weiter in Richtung Kiel.

Flüsse

Durch das Gebiet von Preetz fließen Schwentine und Mühlenau (auch Postau oder Alte Schwentine). Die Mühlenau mündet auf Höhe des Harderparks in die Schwentine.

Naturschutzgebiete

Die Naturschutzgebiete „Halbinseln und Buchten im Lanker See“, „Kührener Teich und Umgebung“ liegen südlich, das Naturschutzgebiet „Altarm der Schwentine“ nördlich von Preetz. Der Nordteil des Lanker Sees liegt im Gemeindegebiet. Dieser Teil gehört zu den beiden europäischen NATURA 2000-Schutzgebiete FFH-Gebiet Lanker See und Kührener Teich und dem europäischen Vogelschutzgebiet „Lanker See“.

Landschaftsschutzgebiet

Im Gemeindegebiet befindet sich das Landschaftsschutzgebiet „Schwentinetal im Kreis Plön im Verlauf vom Stadtgebiet Preetz bis an die Stadtgrenze von Kiel“. Es umfasst unter anderem den Rosensee, den Weiher Unterprobstenteich und einen Altarm der Schwentine.

Geschichte

Preetz um 1895
Rathaus von 1871

Von der vorgeschichtlichen Besiedlung der Region zeugen die nördlich von Preetz gelegenen Grabhügel bei Preetz.

Zwischen 1167 und 1173 (keine genaue Datierung möglich) trugen in der Nähe des Ortes der südjütländische Herzog Christoph, unehelicher Sohn des dänischen Königs Waldemar I., und der Graf von Schauenburg und Holstein Adolf III. – wegen Minderjährigkeit vertreten durch den holsteiner Overboden Marcrad I. sowie den Holsteiner Bruno – eine Schlacht aus. Sie ist im Kontext einer Schwächephase des Heiligen Römischen Reiches als erster Versuch Dänemarks zu verstehen, sein Territorium gen Süden auszudehnen. Das Gefecht endete unentschieden.[2] 1185 wird die Gemeinde Poretz erstmals von Ecbrecht Procensis in den Versus de Vicelino erwähnt. Der Name der Stadt entwickelte sich ab 1216 aus dem Wendischen von po rece (am Fluss) über Poretzie (1221) und Pretze (1442) zu dem heutigen Preetz.

Bereits zu der Zeit der Wenden war hier eine Furt über die Schwentine und Verbindung zwischen Wagrien und Holstein.

1210 entstand eine erste Kirche und 1211 gründete Graf Albrecht von Orlamünde das Kloster Preetz des Benediktinerinnenordens. Er sorgte damit für den entscheidenden Impuls für die Entwicklung des Ortes im Mittelalter. 1226 erneuerte Adolf IV. von Schauenburg und Holstein die Stiftung des Klosters und schenkte es den Nonnen. 1268 entstand die Klosterkirche. Bis 1867 stellte das Kloster die höchste Verwaltungsinstanz dar und übte die Rechtsprechung aus.

Der Flecken Preetz entwickelte sich mehr und mehr zu einem ländlichen Zentrum des Handwerks mit dem Schwerpunkt Schuhherstellung. Um 1850 waren in der Stadt 160 selbständige Schuhmachermeister, 360 Schuhmachergesellen und 160 Schuhmacherlehrlinge tätig.

1852 erhielt Preetz die erste Straßenbeleuchtung. Nach dem Bau des Bahnhofs 1864 wurde 1871 das Rathaus gebaut, vor dem noch heute die 1871 gepflanzte Eiche steht.

Am 17. Mai 1870 schließlich bekommt Preetz eingeschränkte Stadtrechte, 1901 dann die vollen Stadtrechte.

Politik

Bürgermeister

  • 1854–1858: A. Beig, Fleckenvorsteher
  • 1870–1872: Andreas Völkers, Fleckenvorsteher
  • 1872–1884: Johann Albrecht Diercks, Bürgermeister
  • 1884–1894: Peter Heinrich Engel, Bürgermeister
  • 1894–1916: Gustav Klinger, Bürgermeister
  • 1916–1933: Friedrich Krug, Bürgermeister
  • 1918–1919: August Nothdurft, Beigeordneter des Bürgermeisters
  • 1933–1933: Arthur Nordmann, Kommissarischer Bürgermeister
  • 1934–1937: Karl Schalow, Bürgermeister
  • 1937–1939: Ludwig Wagner, Bürgermeister  
  • 1939–1945: Georg Uebel, Bürgermeister
  • 1945–1945: John Dales, Town Major
  • 1945–1946: Friedrich Krug, ehrenamtlicher Bürgermeister
  • 1946–1946: Friedrich Krug, Stadtdirektor
  • 1946–1946: Paul Schön, ehrenamtlicher Bürgermeister
  • 1946–1959: Max Grothe, SPD, ehrenamtlicher/hauptamtlicher Bürgermeister
  • 1959–1968: Heinrich Niendorf, SPD
  • 1968–1981: Bendix Herrmann, CDU
  • 1981–1990: Claus Feddersen, CDU
  • 1990–1999: Walter Riecken, SPD
  • 1999–2015: Wolfgang Schneider, parteilos[3]
  • 2015–2023: Björn Demmin, parteilos
  • seit 2023: Tim Brockmann, CDU

Stadtvertretung

Kommunalwahl 2023
 %
30
20
10
0
28,3 %
22,5 %
22,0 %
8,2 %
10,0 %
7,6 %
FWG Preetz
BGP
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2018
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
+0,2 %p
−0,1 %p
−4,9 %p
−0,9 %p
+3,3 %p
+1,0 %p
FWG Preetz
BGP
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Die Stadtvertretung besteht aus 27 Stadtvertreterinnen und Stadtvertretern, die sich nach dem Ergebnis der Gemeindewahl vom 14. Mai 2023 wie folgt zusammensetzt:[4]

  • CDU: 8 Sitze
  • SPD: 6 Sitze
  • FDP: 2 Sitze
  • Bürgergemeinschaft Preetz (BGP): 2 Sitze
  • GRÜNE: 6 Sitze
  • Freie Wählergemeinschaft (FWG): 3 Sitze

Wappen

Blasonierung: „Durch einen goldenen Wellenbalken geteilt von Blau und Rot. Oben ein silberner Fisch, unten das silberne holsteinische Nesselblatt.“[5]

Der im oberen Teil des Wappens befindliche Fisch soll die frühere hauptsächliche Ernährungsgrundlage der Bewohner dieses Gebietes darstellen. Dazu wurde der wehrhafte Barsch gewählt, da er die Verteidigungsbereitschaft der Einwohner bekunden soll. Bei dem in früheren Zeiten wahrscheinlich höheren Wasserspiegel, der die Seen und Flüsse in und um die Stadt Preetz vergrößerte und den Ort mit Sümpfen umgab, dürfte Preetz die Rolle einer Fluchtburg gespielt haben.

Das blaue Feld steht stellvertretend für das die Stadt Preetz umgebende Wasser.

Das Mittelfeld deutet auf die in der Gegend einzige und wichtige Furt in Preetz durch die Schwentine. Die Furt sowie die Eignung als Fluchtburg haben dem Ort die frühere Bedeutung gegeben und ließen ihn geeignet erscheinen, im Jahre 1226 das „Marienfelder Kloster“ an diesem Platz zu verlegen.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Filmtheater

Capitol Preetz
  • Capitol Cine Center Preetz (Verzehrkino, Nichtraucher)

Theater

  • Niederdeutsche Bühne Preetz

Museen

Erstes Circus-Museum in Deutschland

Das Erste Circus-Museum in Deutschland eröffnete am 15. Oktober 1974 und zeigte auf einer Fläche von 316 m² eine Sammlung von Bildern, Plakaten, Kostümen, Requisiten und Circus-Modellen. 1990 wurde der Verein der Freunde und Förderer des Circus-Museums Preetz gegründet. Wegen des Mangels an größeren Räumlichkeiten für die wachsenden Bestände schloss das Museum im Jahr 2010 und zog nach Magdeburg.

Heimatmuseum Preetz

Das Heimatmuseum Preetz wurde im Januar 1993 eröffnet. Die Sammlung umfasst die drei Schwerpunkte regionale Archäologie, Stadtgeschichte und örtliches Handwerk.

Holzschuhmuseum Preetz

Holzschuhmuseum Preetz
Schusterfigur auf dem Marktplatz

Das Preetzer Holzschuhmuseum eröffnete am 18. Mai 2008. In der renovierten Werkstatt eines Holzschuhmachers werden der Herstellungsprozess sowie die Historie der Preetzer Holzschuhe präsentiert.

Freizeit, Sehenswürdigkeiten und Tourismus

  • Das Adelige Kloster mit der Klosterkirche
  • Die Preetzer Stadtkirche
  • Der Wohnwasserturm mit Jugendzentrum
  • Die Schusteracht als Kultur- und Naturerlebnispfad
  • Der Preetzer Schusterjunge von Ursula Hensel-Krüger (1964), auf dem Feldmannsplatz
  • Der Holzpantoffel als wahrscheinlich größter Holzpantoffel der Welt
  • Der Schuster mit Hund auf dem Preetzer Marktplatz

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Jeden Mittwoch und Samstag findet auf dem Marktplatz der Wochenmarkt statt.
  • Jeweils am 3. Samstag im August findet auf dem Preetzer Markt ein Kunsthandwerkermarkt statt.
  • Seit 1988 findet im September das Preetzer Papiertheatertreffen, die größte internationale Zusammenkunft von Papiertheaterspielern in Europa statt.
  • Seit 1977 ist das Preetzer Schusterfest Veranstaltungshöhepunkt der Stadt. Dieses in der Innenstadt durchgeführte Stadtfest findet traditionell im Mai statt. Künstlerische Darbietungen und Musik sorgen für Unterhaltung während des Festes. Während tagsüber hauptsächlich Aktionen für und mit Kindern stattfinden, wird abends ein Musikprogramm mit unterschiedlichsten Gruppen geboten.
  • Seit 1984 wird im September der 10-Meilen-Schusterlauf rund um den Lanker See sowie ein Kurzstreckenlauf über 5 km in der Stadt veranstaltet.
  • Seit 2011 wird in den Sommerferien ein „Domino-Day“ von der Gruppe „Domino-Preetz“ veranstaltet, bei der die größte Kettenreaktion Schleswig-Holsteins aufgestellt wird.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Straßen

Bis zum 14. Juni 2004 verlief die Bundesstraße 76 in Nord-Süd-Richtung durch Preetz, heute verläuft die Straße östlich der Stadt. Ausgehend von der alten Bundesstraße 76 an der Schwentine-Brücke verläuft die Landstraße 211, die weiter östlich an die Bundesstraße 202 (Rastorfer Kreuz) anschließt.

Von der Landstraße 211 gelangt man heute zwischen der Stadt und dem Gewerbegebiet Preetz-Wakendorf auf die Bundesstraße 76. Südlich von Preetz ist die alte Trasse der Bundesstraße 76 im Bereich des Sophienhofer Kreuzes ebenfalls an dieselbe angeschlossen.

In westlicher Richtung führt die Landstraße 49 zur Bundesstraße 404, die in Nord-Süd-Richtung verläuft.

Bahn

Eine 2009 erbaute Unterführung für Fußgänger und Radfahrer unter der Bahnstrecke Kiel-Lübeck im Norden des Preetzer Stadtgebietes

Im Jahre 1866 wurde die Bahnstrecke Kiel–Ascheberg eröffnet. Preetz erhielt an dieser 1864 einen Bahnhof für Personen- und Güterverkehr. Der Güterverkehr wurde 1990 eingestellt. Die Regio-Verbindung nach Kiel bzw. Lübeck erfolgt nahezu im Halbstundentakt. Im Jahr 2013 wurde der Bahnhof von der Deutschen Bahn AG an einen Investor verkauft. Im Mai 2013 begannen die ersten Renovierungsarbeiten, die 2014 abgeschlossen wurden. Nach wie vor stehen im Bahnhof Preetz ein DB-Reisezentrum und ein Warteraum zur Verfügung, die von der Deutsche Bahn AG betrieben werden. Die öffentlichen Toiletten und auch der Fahrradabstellplatz werden weiterhin von der Stadt Preetz kostenlos zur Verfügung gestellt und von dieser betrieben. Der angrenzende Autoparkplatz ist jedoch Privatgrundstück und gehört dem Eigentümer des Bahnhofs.

1910 wurde die Kleinbahn Kirchbarkau–Preetz–Lütjenburg in Betrieb genommen (Personen- und Güterverkehr). Schon 1931 wurde der Personenverkehr nach Kirchbarkau wieder aufgegeben. 1938 endete auch der Personenverkehr nach Lütjenburg, gleichzeitig auch der gesamte Güterverkehr. Die Kleinbahn wurde abgebaut.

Ansässige Unternehmen

Die FRANK Druck GmbH & Co. KG wurde 1957 in Preetz als Buchdruckerei gegründet und ist heute eine der größten Druckereien Norddeutschlands. Frank-Druck gehört zur Evers-Frank-Gruppe aus Meldorf.

Ehemalige Unternehmen

  • Berg-Brauerei Jaeger & Schmidt, Am Schützenplatz, 1892–1952
  • H. Donath Malzfabrik, Kieler Straße, gegründet 1891
  • Zentral-Meierei Preetz, Schellhorner Straße
  • Franz Köpke, Eiche-Brauerei Verkaufsstelle, Gasstraße
  • Holsteiner Wurst- und Fleischwarenfabrik Detlev Schön, Mühlenstraße
  • Wurst- und Fleischwaren-Fabrik Johannes Schön, zuerst Wakendorfer Straße, später Hufenweg, gegründet 1846
  • Konservenfabrik Jokisch, Am Schützenplatz
  • Walter Kaiser Bauunternehmung GmbH, Kührener Straße, vormals Ostpreußen
  • Likörfabrik Krisch & Co. (Kosakenkaffee), zuerst Am Kleinbahnhof, später Kieler Straße
  • Gerdes Verlag und Druckerei, Wakendorfer Straße
  • Preetzer Zeitung, Druckerei u. Verlag, O. Hansen, Bahnhofstraße
  • Satzstudio Graap, zuerst Quergang, später Industriestraße im Industriegebiet Wakendorf
  • Stadtwerke Preetz, Gasstraße, heute Stadtwerke Kiel
  • Teerproduktenfabrik u. Hartsteinwerke Preetz, Harder, Uebel & Co, Hinter dem Friedhof
  • Josef G. Landmann Waffenhersteller, Markt
  • P.W. Brumm, Getreidehandel, Kirchenstr 38

Öffentliche Einrichtungen

Schwimmhalle Preetz, gesehen vom Wanderweg am Postsee (Dezember 2021)
Klärwerk Preetz
  • Klinik Preetz, Krankenhaus des Kreises Plön
  • Stadtbücherei
  • Sauna und Hallenbad am Postsee, erbaut 1981
  • Fahrbücherei des Kreises Plön

Sportstätten

  • Fichtestadion
  • Jahnplatz
  • Blandfordhalle
  • Rakverehalle
  • Redwoodhalle
  • Wilhelminensporthallen

Bildung

Allgemeinbildende Schulen

Schülerzahlen aus dem Schuljahr 2018/2019[6]

  • Förderzentren (FöZ)
    • Johann-Heinrich-Pestalozzi-Schule (FöZ Sprache, emotionale und soziale Entwicklung), Hufenweg, 14 Schüler in 1 Klasse, 159 Betreute
    • Schule am Kührener Berg (FöZ Geistige Entwicklung), Kührener Straße, 109 Schüler in 13 Klassen, 6 Betreute
  • Grundschulen (GS)
    • Friedrich-Ebert-Schule, Lohmühlenweg, 371 Schüler in 16 Klassen
    • Friedrich-Ebert-Schule (Außenstelle Wilhelminenschule für den Grundschulteil, seit 2015 organ. verbunden), Hufenweg
    • Hermann-Ehlers-Schule, Max-Planck-Straße, 284 Schüler in 13 Klassen
  • Gemeinschaftsschulen (GemS)
    • Theodor-Heuss-GemS, Castöhler Weg, 735 Schüler in 35 Klassen
    • Theodor-Heuss-GemS, (Außenstelle Wilhelminenschule für die Sekundarstufe I, seit 2015 organ. verbunden), Hufenweg
    • Freie Schule Leben und Lernen e. V., Kirchenstraße, 93 Schüler
  • Gymnasium
    • Friedrich-Schiller-Gymnasium, Ihlsol, 657 Schüler in 29 Klassen

Berufsbildende Schulen

Schülerzahlen aus dem Schuljahr 2018/2019[7]

  • AWO-SH / Staatl. Anerkannte Fachschule für Altenpflege, Hinter dem Kirchhof, 187 Schüler in 13 Klassen
  • Berufsbildungszentrum Plön
    • Außenstelle Preetz I, Kieler Straße, u. a. Gewerbliche Berufsschule für Bau-Elektro-Farbtechnik
    • Außenstelle Preetz II, Kührener Straße, u. a. Fachschule für Sozialpädagogik

Personen

Preetzer Persönlichkeiten

  • Anna von Buchwaldt wurde im Jahre 1484 vom Konvent des Preetzer Klosters zur Priorin gewählt. Bis 1508 hatte sie dieses Amt inne und lebte danach als einfache Nonne im Kloster weiter. Sie schrieb das „Buch im Chore“.
  • Johann Gottlieb Lesser, Doktor der Medizin, Stiftsarzt des Klosters Preetz, Justizrat und Leibarzt des Plöner Herzogs Friedrich Carl. Er wurde 1699 in Nordhausen/Thüringen geboren und starb 1770 in Preetz. Viele seiner Söhne und Enkel wurden bedeutende Männer der schleswig-holsteinischen und dänischen Verwaltung.
  • Hermann Lüdemann, erster gewählter Ministerpräsident von Schleswig-Holstein nach dem Zweiten Weltkrieg, geboren am 5. August 1880 in Lübeck, lebte von 1947 bis 1959 in Preetz. Im Jahr 2006 ehrte ihn die Preetzer Stadtvertretung durch die Widmung einer Straße nach seinem Namen.
  • Johann Friedrich August Dörfer, geboren 1766 in Petersdorf auf Fehmarn, gestorben 1827 in Preetz. 1799 wurde er Diakon in Preetz, vorher war er Pastor an der Heiligengeistkirche in Altona gewesen. Er war Dannebrog-Ritter und 1821 Mitbegründer der Preetzer Spar- und Leihkasse. Dörfer schrieb die Festschrift zur 100-Jahr-Feier der Plöner Schule 1804 sowie die Chronik des Klosters und Fleckens Preetz.
  • Friedrich Graf von Reventlou (1797–1874), Klosterpropst, konservatives Mitglied der provisorischen Regierung von 1848, Statthalter der Herzogtümer Schleswig und Holstein von 1849 bis 1851, beerdigt in Preetz.
  • Joseph Eduard Mose (1825–1898) war einer der bekanntesten Architekten im Herzogtum Holstein. Er war Bauleiter auf der Blomenburg bei Selent und Architekt der Herrenhäuser Salzau und Heiligenstedten. Teil- und Umbauten führte er auf Helmstorf, Farve, Perdöl, Kühren, Panker, Neuhaus, Grünholz und Louisenlund durch. Daneben war er verantwortlich für die Sanierung und Wiederherstellung der Preetzer Klosterkirche in den Jahren 1886 bis 1893. E.J. Mose kam 1821 nach Preetz.
  • Fanny Gräfin von Bernstorff (1840–1930), Zeichnerin und Kinderbuchautorin, deren Bücher vor etwa 100 Jahren im Selbstverlag erschienen und sehr bekannt und beliebt waren, stammt aus einem alten schleswig-holsteinischen Adelsgeschlecht. Sie wurde am 1. September 1840 in Oldenburg in Holstein geboren und starb am 30. Oktober 1930 in Preetz.
  • Sanitätsrat Otto Jaspersen (1863–1926), Rädelsführer des Kapp-Putsches in Preetz und Begründer der Heilanstalt Schellhorner Berg, einer „Privatklinik für Nerven- und Gemütskranke weiblichen Geschlechts“ wurde im Jahre 1863 in Kiel geboren und stammte aus einer Kieler Kaufmanns- und Industriellenfamilie. Nach dem Tode seines Vaters nutzte er mit seiner Erbschaft eine Marktlücke: in den Jahren 1895–1896 erbaute er nach den Plänen des Kieler Architekten Schwerdtfeger auf einem Gelände von 5 ½ Hektar am Schellhorner Berg drei zweigeschossige Villen mit modernstem technischen Standard wie Zentralheizung und Gaslampen mit elektrischer Fremdzündung, um psychisch kranken Stadtmenschen aus wohlhabenden Familien in einer Kurzzeit-Therapie von durchschnittlich 9 bis 17 Wochen zur Linderung oder Heilung ihrer sehr unterschiedlichen Krankheiten zu verhelfen.
  • Hans Muxfeldt (1927–1974), Chemiker und Professor mit bedeutenden Beiträgen zur Entwicklung der präparativen organischen Chemie im 20. Jahrhundert.
  • Reinhold Stühlmeyer (1934–2012), Gewerkschafter und Politiker (SPD)
  • Richard Haupt, (1846 in Büdingen – 1940 in Preetz) studierte Philologie und war als Gymnasiallehrer im Schuldienst in Eutin, seit 1873 in Plön und Schleswig tätig. Er war Geheimer Regierungsrat und von 1893 bis 1924 erster Provinzialkonservator Schleswig-Holsteins, Verfasser der „Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Schleswig-Holstein“ sowie ca. 450 weiterer Schriften.
  • Hans-Hermann Junge, (1914–1944), Adjutant von Adolf Hitler, Ehemann von Traudl Junge, Adolf Hitlers letzter Sekretärin.
  • Alfred Dressel, geb. 1912 in Kiel, wurde 1934 als erster hauptamtlicher Organist und als Kirchenrechnungsführer nach Preetz berufen. Aus dem Frauenkriegssingkreis wurde 1945 ein gemischter Chor. Einer der Höhepunkte von Konzertfahrten war die Fahrt mit 50 Chormitgliedern nach Südengland im Mai 1961, zu der auch ein Gastspiel im englischen Fernsehen sowie ein Auftritt in der Blandford Parish Church am 26. Mai in Blandford Forum gehörte. Mit der Abendmusik in Blandford wurde der Grundstein für die Städtefreundschaft und spätere Städtepartnerschaft Blandford Forum – Preetz gelegt. Alfred Dressel starb am 25. Juni 1985 in Preetz.
  • Paul Schön war Mitinhaber der Wurstfirma Schön, die im Jahre 1846 gegründet wurde und 1996 ihre Produktion einstellte. Er war langjähriger Vorsitzender der Preetzer Tennisgesellschaft und großzügiger Förderer des Sports. Er hat auch eine nach ihm benannte Stiftung ins Leben gerufen.
  • Wilhelm Kaiser-Lindemann (1940 in Viersen – 2010 in Preetz) war ein über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus bekannter deutscher Komponist und Hornist. Er studierte an der Musikhochschule Köln und arbeitete von 1961 bis 1998 als Hornist in verschiedenen Orchestern und lebte in Preetz. Eines seiner letzten Werke war die Aufführung der Gemeindekantate zum Kirchengeburtstag des Jubiläumsjahres „800 Jahre Stadtkirche in Preetz“. Diese Kantate mit großartiger Bedeutung für die Stadt wurde eigens für diesen Anlass vom Komponisten entworfen.
  • Robert Pruszkowski war nach Kriegsende der erste Pfarrer der katholischen Gemeinde in Preetz. Er wurde am 1. Februar 1907 in Wartenburg im Ermland geboren. 1940 wurde er von der Gestapo in das KZ Dachau überführt, weil er als Priester polnische Zwangsarbeiter betreut hatte. Er überlebte im Pfarrerblock und wurde am 29. April 1945 von amerikanischen Soldaten befreit. Bischof Maximilian Kaller entsandte ihn im April 1946 nach Schleswig-Holstein, wo er die Kirchengemeinde Preetz betreute. Der engagierte und herzliche Pruszkowski prägte die junge Preetzer Gemeinde, in der er 1946 seine Pfarrstelle antrat. Er errichtete mit immenser Eigenleistung aus der Gemeinde das Gotteshaus am Hufenweg, das am Palmsonntag 1952 eingeweiht wurde. Pfarrer Robert Pruszkowski blieb bis 1960 in Preetz und wurde nach Oldenburg und später nach Schönberg versetzt. Im März 1983 feierte er sein goldenes Priesterjubiläum. Am 30. April 1983 starb er im Alter von 76 Jahren in Malente. Nach ihm und seiner Schwester Maria Pruszkowski wurde der Geschwister-Pruszkowski-Gang in Preetz benannt.

Söhne und Töchter der Stadt

Nach Geburtsjahr geordnet

Quellenangaben

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Petersen, Georg Peter: Neue Schleswig-Holsteinische Provinzialberichte. Dritter Jahrgang, C. F. Mohr, Kiel, 1813, Seite 132.
  3. Internetauftritt von Bürgermeister Wolfgang Schneider (Memento vom 10. Juli 2010 im Internet Archive)
  4. Kommunalwahl 2018 – Sitzverteilung in Preetz. In: Kieler Nachrichten Online. Abgerufen am 4. Juni 2019.
  5. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  6. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Verzeichnis der allgemeinbildenden Schulen in Schleswig-Holstein 2018/2019
  7. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Verzeichnis der berufsbildenden Schulen in Schleswig-Holstein 2018/2019
  8. Jutta Buchin: Emmy Behn (Kurzbiografie). In: Ärztinnen im Kaiserreich – Wo bleiben die Frauen in der Medizingeschichte? Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin, Charité, Berlin 2015, 2015, abgerufen am 8. Oktober 2021.

Literatur

  • Wilhelm Stölting (Text): Preetz, Lebensbild einer holsteinischen Stadt. Hrsg. v.d. Stadt Preetz. Preetz 1970, das Buch zu hundert Jahre Stadtrechte.
  • Peter Pauselius: Dokumentation über die Kriegsgefangenen, Fremd- und Ostarbeiter in Preetz 1939–1946. Ed. Barkau, Grossbarkau 1996. ISBN 3-928326-12-0.
  • Rainer Gehrke: Der Kapp-Putsch 1920 in Preetz, in Demokratische Geschichte Nr. 30, Schleswig-Holsteinischer Geschichtsverlag, Malente 2019, ISBN 978-3-933862-55-6.
  • Peter Pauselius: Häuserbuch der Stadt Preetz. Ed. Barkau, Großbarkau 1998. ISBN 3-928326-13-9.
  • Peter Pauselius: Preetz unter dem Hakenkreuz. Ed. Barkau, Großbarkau 2001. ISBN 3-928326-29-5.
  • Karl Kobold: Preetz und seine Stadtkirche Ernst Gerdes Verlag, Preetz i. Holst. 1960.
  • Peter Pauselius: …trotz der Schwere der Zeit… Preetz 2009. ISBN 978-3-923457-91-5.
  • Brita Gräfin von Harrach: Preetz im Wandel der Jahrhunderte. Harrach, Kiel 1983.
  • Marlies Buchholz: Anna selbdritt. Die Blauen Bücher. Königstein i. Ts. 2005, S. 4–27. ISBN 3-7845-2113-4 (über das Adelige Kloster Preetz und den dortigen Sippen-Altar)
  • Preetz. Landschaft, Mensch, Kultur. Hrsg. v.d. Stadt Preetz. Ed. Barkau, Großbarkau 2000. ISBN 3-928326-24-4.
  • Wally Peters-Leppin: Preetz Kloster und Stadt Westholsteinische Verlagsdruckerei Boyens & Co., Heide/Holst.
  • Wolfgang Petonke: Unsere kleine Stadt Preetz. Frahm, Kiel um 1963.

Weblinks

Commons: Preetz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Preetz – Reiseführer

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Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
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Wappen des Kreises Plön, Schleswig-Holstein.
Blasonierung: Durch einen silbernen Wellenbalken von Rot und Blau geteilt. Oben das silberne holsteinische Nesselblatt, begleitet rechts von einem silbernen Eichenblatt, links von einer silbernen Ähre; unten ein silberner Fisch.
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Ein laut Inschrift 2009 erbauter Fußgänger- und Radfahrertunnel unter der Bahnstrecke im Norden von Preetz
Schwimmhalle Preetz-Blick vom Wanderweg am Postsee.jpg
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Ansicht der Südseite der Preetzer Schwimmhalle, gesehen vom Wanderweg am Postsee
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Wappen der Stadt Preetz im Kreis Plön in Schleswig-Holstein.
Blasonierung: Durch einen goldenen Wellenbalken geteilt von Blau und Rot. Oben ein silberner Fisch, unten das silberne holsteinische Nesselblatt.
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Klärwerk Preetz, Schleswig-Holstein, Deutschland
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Preetz Kino Capitol
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Rathaus von Preetz, Schleswig-Holstein, Deutschland, erbaut 1871