Obwohl Backpulver bereits ab 1854 großtechnisch hergestellt wurde, begann seine Erfolgsgeschichte erst um 1898 durch August Oetker, der die Rezeptur weiter entwickelte und das Produkt in kleinsten Portionen für Hausfrauen zum Kuchenbacken vermarktete, anstatt wie bis dahin an Bäcker zum Brotbacken. In der Folge wurden auch Vanillinzucker, Puddingpulver und Trockenhefe in Einzelportionen vermarktet.
1893 stieg William Wrigley jr. in die Kaugummiproduktion ein, sein Produkt Wrigley's Juicy Fruit wurde dank seiner unkonventionellen Werbemethoden zur beliebtesten Kaugummisorte Amerikas.
Um 1920 begann der Lebensmittelgroßhändler Karl Hellmann, Würfelzucker in Zweierpäckchen als Beilage zu Heißgetränken zu vermarkten, später auch Zuckerportionen aus Kristallzucker (Jahresproduktion 2012 1,3 Milliarden Stück). In der Folge wurden Brotaufstriche (Butter, Margarine, Konfitüre, Honig, u. a. m.), Süßstoffe, Brot, Knäckebrot und Zwieback in Portionspackungen abgefüllt.[1]
1989 wurde das MaschinengeschirrspülmittelSomat erstmals als gepresste Tablette verkauft.[2] Heute sind ca. 25 Millionen Geschirrspülmaschinen in Deutschland im Einsatz.[3] Geschirrspülmaschinen-Tabs haben inzwischen mit einem Anteil von 87 % die dominierende Stellung über das klassische Pulver eingenommen (Stand 02/2008).
Portionspackungen von Lebensmitteln bieten dem Konsumenten den Vorteil, die benötigte Menge nicht abmessen zu müssen. Ein Briefchen Backpulver beispielsweise reicht für eine Standardmenge an Kuchen, oder die Rezepte sind darauf abgestimmt. Die Lebensmittel (beispielsweise Kaffeemilch) können einzelportionsweise verbraucht werden, ohne dass Reste verderben.
Vorteile für Anbieter
Sichtverpackungen erlauben den Verkauf von Kleinteilen in Selbstbedienungsläden in standardisierten Mengen, optisch prüfbar und bereits mit Strichcode versehen (Kommissionierung, Preisauszeichnung und abzählendes Verkaufspersonal werden nicht mehr benötigt, Kosten dafür werden eingespart)
Teebeutel aus feinem Filtermaterialien erlauben es auch Teestaub („dust“) zu vermarkten, der ansonsten ein Abfallprodukt bei der Teeproduktion darstellt
Vorteile im Gastgewerbe
Becher mit Ketchup- und Senftüten in der GastronomiePortionspackungen können zu einem Minderverbrauch des Produkts führen
Beigaben für den Gast werden besser kalkulierbar,
Portionspackungen (von Würfelzucker bis Duschgel) können wie sonstige Merchandisingprodukte (wie Bademäntel, Regenschirme, Golfbälle) den Namen des Betriebs als Aufdruck führen, wodurch sie Werbeträger werden[4].
Nachteile
Abfallproblematik
Einzelverpackungen[5] werden als unnötiger Müll gesehen.[6][7][8][9]
Nachteilig aus Sicht des Umweltschutzes ist der hohe Verpackungsmüll bei Sichtverpackungen, besonders bei kleinen Gegenständen sowie die schlechtere Ökobilanz von Kunststoff gegenüber Karton. Blister sind daher umstritten. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Verpackung nach dem ersten Öffnen meist unbrauchbar wird. Des Weiteren gestaltet sich das Öffnen von vollständig aus Kunststoff bestehenden Blisterverpackungen bisweilen äußerst schwierig, da Vorder- und Rückseite in der Regel zusammengeschweißt sind und ein sauberes und einfaches Öffnen ohne Hilfsmittel sehr schwierig ist. Zudem kann es durch Unachtsamkeiten beim Öffnen der Blister an Schnittkanten zu Verletzungen kommen.
Dr. August Oetker K.G. (Hrsg.): Dr. Oetker Warenkunde. 8. Auflage. Ceres-Verlag Rudolf-August Oetker K.G., Bielefeld 1961, S. 529, IDN 455375232.
Einzelnachweise
↑Website (Memento desOriginals vom 26. November 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hellma.de der Firma Hellma.
↑Henkel: Somat (Memento desOriginals vom 25. Juli 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.henkel.de (Geschichte), Website des Unternehmens.
↑Karl Heinz Hässler: Management in der Hotellerie und Gastronomie - Betriebswirtschaftliche Grundlagen, 8. Auflage, Oldenbourg-Verlag, ISBN 978-3-486-70448-8, Seite 218.
↑Stiftung Warentest: Müllpackung (Memento desOriginals vom 30. Juli 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.test.de, abgerufen am 4. Februar 2013.