Porine

Porine
Porine
Schematische Darstellung eines Sucrose spezifischen Porins aus Salmonellen:[1] Seitenansicht (parallel zur Membran) der β-Fass-Struktur mit den antiparallelen β-Faltblättern im Bändermodell für das Monomer.
Masse/Länge Primärstruktur300–420 Aminosäuren
Transporter-Klassifikation
TCDB1.B
BezeichnungΒ-Fass-Porine
Vorkommen
Übergeordnetes TaxonMitochondrien, Plastiden, Bakterien
Ausnahmenmanche gram-positive Bakterien

Oberflächenmodell des gleichen Proteins als biologisch aktives Homotrimer.

Porine sind porenformende, unspezifische Transmembranproteine in der äußeren Membran von gramnegativen Bakterien, Chloroplasten und Mitochondrien. Sie dienen dem Stoffaustausch durch die Membran hindurch.

Sie wurden entdeckt und benannt von Hiroshi Nikaidō.[2]

Es herrscht bei allen Porinen ein übereinstimmendes Konstruktionsprinzip vor: Sie bestehen aus einer Kette von 300–420 Aminosäuren, die zu einem 16- oder 18-strängigen antiparallelen β-Fass gefaltet ist (16 oder 18 Stränge bilden ein β-Faltblatt). Die Wandung der Pore ist sehr dünn; sie besitzt nur die Stärke einer Aminosäure. Im Innern des Porins befindet sich eine Engstelle mit einigen ionisierbaren Aminosäuren, an der die Durchlasseigenschaften der Pore festgelegt werden.

Wenn man die Porine unterschiedlicher Arten untersucht, stellt man fest, dass sie sich in etlichen Strukturmerkmalen ähneln. Dies deutet auf Homologie und kann als Beleg dafür herangezogen werden, dass es sich bei den Porinen um sehr konservative Proteine handelt, die sich im Verlauf der Evolution nur wenig verändert haben.

Mitochondriales Porin (Ø ~4 nm) liegt in der äußeren mitochondrialen Membran und ermöglicht die freie Diffusion von Molekülen bis etwa 5000 Da. Es wird auch als VDAC (voltage-dependent anion channel) bezeichnet, da es den geregelten Durchtritt von anionischen Molekülen wie Chlorid, Phosphat oder Nukleotiden erlaubt.[3]

Einzelnachweise

  1. D. Forst et al.: Structure of the sucrose-specific porin ScrY from Salmonella typhimurium and its complex with sucrose. In: Nat. Struct. Biol. Band 5, 1998, S. 37–46. PMID 9437428 PDB 1A0S
  2. Phillip E. Klebba: The porinologist. In: Journal of Bacteriology. Vol. 187, Nr. 24, Dezember 2005, S. 8232–8236, doi:10.1128/JB.187.24.8232-8236.2005, PMID 16321927.
  3. Vander Heiden MG, Li XX, Gottleib E, Hill RB, Thompson CB, Colombini M: Bcl-xL promotes the open configuration of the voltage-dependent anion channel and metabolite passage through the outer mitochondrial membrane. In: J. Biol. Chem. Band 276, Nr. 22, Juni 2001, S. 19414–9, doi:10.1074/jbc.M101590200, PMID 11259441 (jbc.org).

Literatur

  • Hiroshi Nikaido: Molecular Basis of Bacterial Outer Membrane Permeability Revisited. In: Microbiol. Mol. Biol. Rev. Band 67 2003, S. 593–656. PMID 14665678

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Side view of a single monomer of a sucrose porin protein from the bacterium Salmonella typhimurium, illustrating the canonical antiparallel beta barrel structure. Porins are transmembrane proteins that facilitate transfer of small molecules such as sucrose that are polar or charged and therefore cannot diffuse through the hydrophobic cell membrane.
Sucrose specific porin 1A0S.png
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Sucrose specific porin 1A0S