Die Gemeinde liegt im Süden des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen, direkt an der Grenze zu Schwaben und damit zum Landkreis Donau-Ries. Die Nachbarstadt ist Wemding, in der weiteren Umgebung befinden sich Oettingen, Treuchtlingen, Nördlingen, Wassertrüdingen und Weißenburg. Durch Polsingen fließt die Rohrach; unweit nördlich befindet sich der Hahnenkammsee. Der Ort liegt am Hahnenkamm und damit in der Nähe des Naturparks Altmühltal. Die Ortsteile Mäuskreut und Kronhof liegen im Nördlinger Ries, dem Überrest eines Einschlagkraters. Das Gebiet ist von Wäldern geprägt, das Gelände ist gebirgig. Erhebungen auf dem Gebiet der Gemeinde sind beispielsweise der Polsinger Berg, der Döckinger Berg, der Stahlberg und Ausläufer des Hungerbergs.
Außerdem gibt es die Einöde Wiesmühle, die zum Gemeindeteil Ursheim gerechnet wird.
Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Döckingen, Polsingen, Trendel und Ursheim. Die Gemarkung Polsingen hat eine Fläche von 7,287 km². Sie ist in 813 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 8963,49 m² haben.[4] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Kronhof.[5]
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Für den Zeitraum um 1100 bis 1518 sind die Herren von See im Ort nachweisbar. Die erste urkundliche Erwähnung von Polsingen ist auf das Jahr 1298 datiert. 1517 kam Polsingen zum Markgrafen von Brandenburg-Ansbach und gehörte ab 1500 dem Fränkischen Reichskreis an. 1595 wurde die Polsinger Pfarrkirche errichtet. Die politische Gemeinde entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. April 1971 die Gemeinden Trendel und Ursheim eingegliedert.[6] Am 1. Mai 1978 folgte die Eingemeindung von Döckingen.[7]
Blasonierung: „Über silbernem Schildfuß, darin ein durchgehendes rotes Andreaskreuz, gespalten, vorne in Rot ein silberner Rüdenrumpf mit goldenem Kettenhalsband, hinten geviert von Silber und Schwarz.“[10]
Wappenbegründung: Das Wappen enthält Bestandteile von Wappen seiner Gemeindeteile und deutet damit auf die Ortsgeschichte hin: Das Andreaskreuz steht für die Grafen von Oettingen, die im Gemeindeteil Trendel regierten, während der Hundekopf auf die Polsinger Herren von See und die schwarz-weiße Vierung auf die ehemalige Regentschaft durch das Markgrafentum Brandenburg-Ansbach hinweist.
Das ehemalige Wöllwarth’sche Wasserschloss wurde von den Herren von See errichtet. Es hat eine rechteckige Grabenanlage, eine Ummauerung mit Rundtürmen sowie einen dreigeschossigen Hauptbau. Es ging 1517/18 durch Kauf durch Markgraf Casimir von Brandenburg an die Markgrafen von Brandenburg über. 1580 erwarb Hans Sigismund von Wöllwarth das Schloss. Die Herren von Wöllwarth behielten das Schloss bis 1857. Dann wurde es von Wilhelm Löhe aus Neuendettelsau erworben, der es seit 1865 als Anstaltsgebäude nutzte. Heute gehört es der Diakonie Neuendettelsau.[11][12]
Durch den Ort führt die Staatsstraße 2384, etwa 8 km westlich verläuft die B 466. Polsingen liegt inmitten eines Karrees aus den Autobahnen A 6, A 7, A 8 und A 9, die nächstgelegene Autobahn befindet sich in etwa 40 km Entfernung.
Bildung
eine Grundschule in Döckingen
Kindergärten in Polsingen, Döckingen und Ursheim
Personen
Johann Georg Eisen von Schwarzenberg (1717–1779), Geistlicher und Schriftsteller, setzte sich seit 1769 erfolgreich für die Pockenimpfung ein, Vorkämpfer der Bauernbefreiung in Russland
Friedrich Hohbach (1809–1877), Künstler
Ferdinand Wilhelm Weber (1836–1879), Theologe und Judaist, Pfarrer von Polsingen
Gottfried Stieber: Polsingen. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC231049377, S.630–631 (Digitalisat).
↑Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.477.
↑ abcStatistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.731 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1MB]).