Pollizisation

Die Pollizisation ist ein handchirurgisches Operationsverfahren zur Nachbildung eines Daumens (lat.: pollex). Der Daumen kann durch angeborenen Defekt, durch Operation (Tumorchirurgie) oder durch Verletzung teilweise oder ganz verloren gehen.

Für die Pollizisation kann ein anderer Finger (am häufigsten der Zeigefinger)[1][2] mit der bestehenden Gefäß-, Nerven- und Sehnenversorgung verwendet werden. Eine andere Möglichkeit ist, die Gefäß-, Nerven- und Sehnenfunktion durch mikrochirurgische Technik neu herzustellen. In diesem Fall kann man einen anderen Finger oder aber auch eine Zehe vom Fuß verwenden.

Literatur

  • G. Foucher, J. Medina, P. Lorea, G. Pivato, Z. Szabó: Pollicisation in Congenital Differences. Hanchir Mikrochir Plast Chir 2004; 36, 146-151 PMID 15162313

Einzelnachweise / Anmerkungen

  1. Vgl. die wegweisende Publikation zur Technik der Pollizisation, wie sie heute weltweit eingesetzt wird, die Habilitationsschrift Pollizisation des Zeigefingers bei Aplasie und Hypoplasie des Daumens: Indikation, Technik und Ergebnis von Dieter Buck-Gramcko (Hamburg 1971)
  2. Vgl. zudem Hildegunde Piza-Katzer, Andrea Wenger, Eva-Maria Baur, Dunja Estermann und Michael Rieger: Pollicization of the index finger in hypoplasia of the thumb. Experience with the method of Buck-Gramcko and retrospective analysis of the clinical outcome in a series of 19 pollicizations; in: Journal of Hand and Microsurgery, Ausgabe 1/2009, S. 17 bis 24