Planetensystem

Symbolische Darstellung des Planeten­systems der Sonne, nicht maßstabsgetreu

Ein Planetensystem ist die Gesamtheit nicht selbstleuchtender größerer Himmelskörper – der Planeten –, die sich – durch die Gravitationskraft gebunden – um mindestens einen gemeinsamen zentralen Stern (oder einen sternähnlichen Himmelskörper wie einen Braunen Zwerg) bewegen. Im weiteren Sinn ist es die Gesamtheit des physikalischen Systems, das heißt einschließlich des Zentralsterns sowie aller kleineren astronomischen Objekte.

Details

Das bekannteste Planetensystem ist das der Sonne, das Sonnensystem, welches bis zur Bestätigung der ersten extrasolaren Planeten im Jahre 1992 das einzige bekannte Vorkommen eines Systems von um einen Zentralstern angeordneten planetaren Körpern war.

Bis März 2003 wurden in einer Sphäre mit einem Radius von 100 Parsec bei sieben Prozent der Sterne Planeten entdeckt. Im Oktober 2016 waren über 3500 Planeten in 2600 extrasolaren Systemen bekannt, davon fast 600 Systeme mit 2 bis 7 Planeten.[1] Das System um Kepler-90 hat mindestens sieben Exoplaneten;[2] 2017 wurde ein achter Planet mittels Künstlicher Intelligenz entdeckt.[3]

Es existieren auch Systeme, in denen Planeten ein Doppelsternsystem umkreisen (zirkumbinär, engl. circumbinary) oder ein System mit mehreren Zentralsternen. Beispiele dafür sind der Planet PH1 im Vierfach-Sternsystem Kepler-64, der zirkumbinäre Planet Kepler-16b im Doppelsternsystem Kepler-16 und die zirkumbinären Planeten des Doppelsternsystems Kepler-47.

Bekannte Planetensysteme

Siehe: Exoplanet#Exemplarische Exoplaneten und Systeme

Siehe auch

Literatur

  • H.J. Fahr, E.A. Willerding: Die Entstehung von Sonnensystemen – Eine Einführung in das Problem der Planetenentstehung. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/Berlin 1998, ISBN 3-8274-0053-8.
  • Planetensysteme. Die Suche nach der zweiten Erde. Sterne und Weltraum, Dossier 1/2004. ISBN 3-936278-77-6.
  • Katharina Lodders, Bruce Fegley: The planetary scientist’s companion. Oxford Univ. Press, New York NY 1998, ISBN 0-19-511694-1.
  • Claudio Vita-Finzi: Planetary geology – an introduction. Terra, Harpenden 2005, ISBN 1-903544-20-3.
  • Philip J. Armitage: Lecture notes on the formation and early evolution of planetary systems. arxiv:astro-ph/0701485 (Einführung in die Theorie der Entstehung und frühen Entwicklung von Planetensystemen).
  • Rudolf Dvorak: Extrasolar planets – formation, detection and dynamics. WILEY-VCH, Weinheim 2008, ISBN 978-3-527-40671-5.
  • Imke De Pater, Jack J. Lissauer: Planetary sciences. Cambridge Univ. Press, Cambridge 2007, ISBN 978-0-521-48219-6.
  • Thomas Penz: Habitable planets in the universe. Dipl.-Arb., Univ. Graz 2005.
  • Rudolf Dvorak: The dynamical behaviour of our planetary system. Kluwer Academic Publ., Dordrecht 1997, ISBN 0-7923-4548-7.
  • Jurij A.Surkov: Exploration of terrestrial planets from spacecraft – instrumentation, investigation, interpretation. Wiley, Chichester 1990, ISBN 0-13-297250-6.
  • W.T. Sullivan, J.A. Baross: Planets and life – the emerging science of astrobiology.Cambridge Univ. Press, Cambridge 2007, ISBN 978-0-521-53102-3.
  • Iwan P. Williams: Solar and extra-solar planetary systems. Springer, Berlin 2001, ISBN 3-540-42559-4.
  • Theodor S.Jacobsen: Planetary systems from the ancient Greeks to Kepler. Univ. of Washington Press, Seattle 1999, ISBN 0-295-97821-X.

Weblinks

Wiktionary: Planetensystem – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Planetensysteme – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Enzyklopädie der extrasolaren Planeten, exoplanet.eu, abgerufen am 18. Oktober 2016
  2. Enzyklopädie der extrasolaren Planeten, Kepler-90, exoplanet.eu, abgerufen am 25. November 2013
  3. Künstliche Intelligenz revolutioniert die Astronomie. orf.at, 15. Dezember 2017; abgerufen 15. Dezember 2017.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Solar sys.jpg
Diese bei weitem nicht maßstabsgetreue Darstellung des Sonnensystems zeigt die Sonne, die inneren Planeten, den Asteroidengürtel, die äußeren Planeten, Pluto (das größte bekannte Objekt im Kuiper-Gürtel, vormals als Planet eingestuft) und einen Kometen.