Planetenmetalle

Unter Planetenmetallen versteht man diejenigen sieben Metalle, die im Altertum den damals bekannten sieben Planeten zugeordnet wurden. Diese Metalle sollten die charakteristischen Eigenschaften der jeweiligen Planetengottheit widerspiegeln; beispielsweise das Waffenmetall Eisen den Kriegsgott Ares beziehungsweise Mars, oder das Spiegelmetall Kupfer die Liebes- und Schönheitsgöttin Venus.

Zuordnung

Eine spirituale Hinsicht auf den Planen und den Elementen. Seite aus dem Tübinger Hausbuch aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Von links nach rechts die sieben freien Künste mit der Zuordnung zu den sieben Wandelgestirnen, den sieben Wochentagen und den sieben Planetenmetallen:
Geometrie - Saturn - Samstag - Blei
Logik (für Dialektik) - Jupiter - Donnerstag - Zinn
Arithmetik („ars metria“) - Mars - Dienstag - Eisen
Grammatik - Sonne - Sonntag - Gold
Musik - Venus - Freitag - Kupfer
Physik (für Astronomie) - Merkur - Mittwoch - Quecksilber
Rhetorik- Mond - Montag - Silber.
PlanetMetallWochentagSymbol
SonneGoldSonntag
MondSilberMontag
MarsEisenDienstag
MerkurQuecksilberMittwoch
JupiterZinnDonnerstag
VenusKupferFreitag
SaturnBleiSamstag

Geschichte

Diese Planeten und ihre Elemente behielten ihre Bedeutung und waren ein wichtiger Bestandteil astrologischer und alchemistischer Lehren, Alchemie . (In ähnlicher Weise wurden auch sieben Pflanzen den Gestirnen zugeordnet[1]). Noch heute werden die Planetenmetalle in der anthroposophischen Medizin verwendet.[2]

Weitere

  • Nach der Entdeckung des Planeten Uranus 1781 setzte man die Tradition fort und ordnete ihm das Platin zu.[3] Von dessen alchemistischem Symbol leitet sich auch eines der beiden Uranussymbole ab. Als Martin Heinrich Klaproth 1790 jedoch das Uran entdeckte, nannte er das neue Element Uranium.
  • Ebenso wurden die 1940 entdeckten Elemente Neptunium und Plutonium nach dem 1846 entdeckten Planeten Neptun und dem 1930 entdeckten und damals noch als Planet klassifizierten Zwergplaneten Pluto benannt. Diese Elemente folgen im Periodensystem der Elemente unmittelbar auf Uran, was diese Namensgebung naheliegend machte.
  • Das 1803 entdeckte Element Cer hat seinen Namen vom zwei Jahre zuvor entdeckten Zwergplaneten (1) Ceres.
  • Das 1803 entdeckte Element Palladium hat seinen Namen vom ein Jahr zuvor entdeckten Asteroiden (2) Pallas.

Einzelnachweise

  1. Vgl. etwa Adalberto Pazzini: Virtù delle erbe secondo i sette pianeti. L’erbario detto di Tolomeo e quelli di altri astrologi (Cod. Vat. Lat. 11423). Mailand 1959.
  2. Frank Meyer: Metalle – Planeten – Mensch. In: Info3, Heft 9/2010 (Artikel online (Memento vom 6. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)).
  3. Monatsthema 2007: „Uranus – Gott des Himmels“ Astronomische Arbeitsgruppe Laufen e.V.

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Sieben Wandelgestirne. Tübinger Hausbuch. Von links nach rechts die sieben freien Künste mit der Zuordnung zu den sieben Wandelgestirnen, den sieben Wochentagen und den sieben Metallen: Geometrie - Saturn - Samstag - Blei / Logik (anstatt der Dialektik) - Jupiter - Donnerstag - Zinn / Arithmetik ("ars metria") - Mars - Dienstag - Eisen / Grammatik - Sonne - Sonntag - Gold / Musik - Venus - Freitag - Kupfer / Physik (anstatt der Astronomie) - Merkur - Mittwoch - Quecksilber / Rhetorik - Mond - Montag - Silber. Universitätsbibliothek Tübingen, Md 2, fol. 320v.