Pittersdorf (Hummeltal)

Pittersdorf
Gemeinde Hummeltal
Koordinaten: 49° 53′ 44″ N, 11° 30′ 9″ O
Höhe: 411 (402–428) m ü. NHN
Fläche:2,85 km²[1]
Einwohner:1062 (1. Jan. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte:373 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. April 1971
Postleitzahl:95503
Vorwahl:09201
Der Hummeltaler Gemeindeteil Pittersdorf
Bayreuther Straße in Pittersdorf
Die das Dorf durchlaufende Staatsstraße 2163

Pittersdorf ist ein Gemeindeteil von Hummeltal im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).

Geografie

Das Dorf Pittersdorf bildet mit Pettendorf und Creez im Süden eine geschlossene Siedlung. Durch den Ort fließt der Weidesbach, ein linker Zufluss der Mistel. Die Staatsstraße 2163 führt zur Staatsstraße 2185 bei Mistelbach (1,6 km nördlich) bzw. nach Pettendorf. Eine Ortsstraße führt nach Steinmühle (0,7 km nordöstlich).[3]

Geschichte

Pittersdorf bildete mit Steinmühle eine Realgemeinde. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Pittersdorf 25 Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit und die Dorf- und Gemeindeherrschaft standen dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Grundherren waren

  • bayreuthische Ämter
  • das Rittergut Trockau (1 Gut).[4]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde Pittersdorf bayerisch. Infolge des Gemeindeedikts wurde Pittersdorf dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Pettendorf zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Pittersdorf, zu der Steinmühle gehörte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth (1919 in Finanzamt Bayreuth umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstand ein Anwesen bis 1848 dem Patrimonialgericht Trockau. Ab 1862 gehörte Pittersdorf zum Bezirksamt Bayreuth (1939 in Landkreis Bayreuth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Bayreuth (1879 in Amtsgericht Bayreuth umgewandelt).[5] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,852 km².[1] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Pittersdorf am 1. April 1971 in die neu gebildeten Gemeinde Hummeltal eingegliedert.[6]

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Pittersdorf

Jahr182218401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner146223218214215222245257262253252251249249257298296316339507531472536617
Häuser[7]23313639455485
Quelle[5][8][8][8][9][8][10][8][8][11][8][8][12][8][8][8][13][8][8][8][14][8][1][15]

Ort Pittersdorf

Jahr001819001822001861001871001885001900001925001950001961001970001987002022
Einwohner160*131201238243238283507523609769*1062*
Häuser[7]223538435182183*
Quelle[16][5][9][10][11][12][13][14][1][15][17][2]
* Angaben inklusive Steinmühle

Religion

Pittersdorf ist evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Marien (Gesees) gepfarrt.[4] Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist die Pfarrei Friedenskirche (Hummeltal) zuständig.[1]

Verkehr

Der ÖPNV bedient Pittersdorf an einer Haltestelle der Buslinien 375 und 376 des VGN. Der nächstgelegene Bahnhof ist der Hauptbahnhof Bayreuth.

Literatur

Weblinks

Commons: Pittersdorf (Hummeltal) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 658 (Digitalisat).
  2. a b Gemeindedaten von Hummeltal – Verwaltungsgemeinschaft Mistelbach. Abgerufen am 31. Oktober 2022.
  3. Pittersdorf im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. a b R. Winkler: Bayreuth, S. 382.
  5. a b c R. Winkler: Bayreuth, S. 481f.
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 432.
  7. a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  8. a b c d e f g h i j k l m n o Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 138, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  9. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 847, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1018, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 959–960 (Digitalisat).
  12. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1010 (Digitalisat).
  13. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1032 (Digitalisat).
  14. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 894 (Digitalisat).
  15. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 149 (Digitalisat).
  16. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S. 93 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 295 (Digitalisat).

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